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Allgäu Airport Memmingen: Sicherheit an erster Stelle

Allgäu Airport Memmingen

Sicherheit an erster Stelle

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    Flugplatz Memmingerberg - Airport Allgäu - Flughafen
    Flugplatz Memmingerberg - Airport Allgäu - Flughafen Foto: Ralf Lienert

    Memmingerberg Die Verstimmung zwischen der Pilotenvereinigung Cockpit und den Betreibern des Allgäu Airport bei Memmingen ist noch nicht verflogen. Grund dafür ist die vor einigen Tagen veröffentlichte Mängelliste der Pilotengewerkschaft. Auch der Regionalflughafen

    Das Aufzeigen von Schwachstellen solle nicht als Angriff, sondern vielmehr als Chance verstanden werden. Die bemängelten Flughäfen seien nicht "unsicher" im Sinne von "gefährlich". Durch verschiedene Mängel steige jedoch die Unfallwahrscheinlichkeit an. Diese, so relativiert die Vereinigung Cockpit inzwischen, "ist allerdings nicht so hoch einzustufen, dass Passagieren von einem An- oder Abflug abzuraten wäre".

    Die Betreiber des nach München und Nürnberg dritten bayerischen Großflughafens sehen indes überhaupt keine sicherheitsrelevanten Mängel und werden durch das bei der Regierung von Oberbayern angesiedelte Luftamt Südbayern bestätigt.

    Was sind die konkreten Vorhaltungen?

    Auf den Haltebalken vor der Einfahrt in die Startbahn (ein dicker weißer Strich auf der Fahrbahn) soll zusätzlich mit Warnblinkleuchten hingewiesen werden. Diese Empfehlung soll in Memmingerberg in den nächsten vier Wochen umgesetzt werden, sagt Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid. Eine Entscheidung darüber sei bereits im vergangenen Jahr gefallen - völlig unabhängig von der Bewertung der Vereinigung Cockpit.

    Die geforderte Mittellinienbefeuerung für die Piste wird es im Allgäu Airport dagegen nicht geben. Für eine vergleichsweise schmale Start- und Landebahn (in Memmingerberg: 30 Meter) mache das keinen Sinn, sagt Schmid. Und Hermann Schuster, Sprecher der Regierung von Oberbayern, pflichtet ihm mit einem Vergleich bei. "Ein schmales Sträßchen braucht keine zusätzliche Markierung, eine breite Autobahn dagegen schon."

    Die Rollbahn ("Taxiway") für größere Maschinen auf dem Weg von der Lande- oder zur Startbahn ist teilweise zu nah an der Piste. Deshalb ist eine gleichzeitige Benutzung beider Bahnen auch nicht möglich. Und für den Allgäu Airport auch nicht nötig, sagt Geschäftsführer Schmid. Bei der Zahl der "Umläufe" (Start und Landung) in Memmingerberg mache es nichts aus, wenn die Startbahn jeweils für wenige Minuten blockiert ist. Anders sieht es auf Großflughäfen aus, wo im Minutentakt die Flugzeuge abheben oder landen. Dort sei der permanente Zu- und Abfluss über die Rollbahn unabdingbar.

    Die Vereinigung Cockpit fordert, "dass jeder Passagier das Anrecht auf die gleiche Sicherheit" hat - egal, ob er von einem großen oder kleinen Flughafen abfliegt oder landet. "Unser Prozedere bedeutet absolute Sicherheit", entgegnet Schmid. Die Cockpit-Mängelliste bewertet er als schiere Effekthascherei einer Gewerkschaft, in der vornehmlich Lufthansa-Piloten organisiert seien. "Klar, denen sind die Provinzpisten ein Dorn im Auge. Bei der Sicherheit machen wir keine Kompromisse."

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