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Allgäu Airport: Flughafen Memmingen: Ohne Gutachten keine Förderung

Allgäu Airport

Flughafen Memmingen: Ohne Gutachten keine Förderung

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    Vor einer Entscheidung über Finanzhilfen fordern Allgäuer Kommunen erst ein Gutachten zur Zukunft des Allgäu Airports. Nur wenn ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept vorliege, könne es konkrete Gespräche über eine Aufstockung kommunaler Anteile geben, betonen der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz, seine Ostallgäuer Amtskollegin Maria Rita Zinnecker sowie die Oberbürgermeister Thomas Kiechle (Kempten) und Stefan Bosse (Kaufbeuren). Weitere Bedingung der vier Politiker: Geld könne nur fließen, wenn das Unterallgäu und die Stadt Memmingen ihren Anteil leisteten – beide Regionen zögen den größten Nutzen aus dem Airport.

    Kombination aus Flugbetrieb und Immobilien entscheidend

    In dem geforderten Gutachten gehe es darum, „welche Kombination aus Flugbetrieb und Immobilienentwicklung“ das Gelände für Investoren reizvoller machen kann, erläutert Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid. Der Flughafen ist finanziell angeschlagen. Im Jahr 2013 lag der Verlust bei 1,6 Millionen Euro, das Minus 2014 wird noch höher ausfallen. Gleichzeitig ist ein Airport-Ausbau geplant – zu dem der Freistaat Bayern zehn Millionen Euro beitragen will (Infokasten). Hier fordert aber Finanzminister Markus Söder, dass Allgäuer Kommunen den Flughafen stärker unterstützen.

    In diesem Zusammenhang sei das Airport-Gutachten „ein wichtiger Schritt“, betont der Memminger Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek. „Es geht hier um die wirtschaftliche Perspektive des Flughafens“, sagt ein anderer Allgäuer Politiker. Airport-Geschäftsführer Schmid drückt es so aus: Das Gutachten, das im Frühjahr vorliegen werde, solle klären, „welche Investitionen die Attraktivität des gesamten Geländes erhöhen“. Dies könne etwa ein Gewerbepark sein.

    Memmingens OB: Förderung nur wenn sich auch der Freistaat zum Airport bekennt

    Über die Allgäuer Regional- und Investitionsgesellschaft (ARI) sind Kommunen, Unternehmen und Institutionen mit 1,6 Millionen Euro am Flughafen beteiligt – davon stammten über 400 000 Euro aus dem Oberallgäu.

    Wie eine stärkere Unterstützung des Airports aussehen könnte, das wollen Allgäuer Politiker derzeit höchstens grob skizzieren. Memmingens Oberbürgermeister Ivo Holzinger kann sich eine Hilfe „im überschaubaren Rahmen“ vorstellen, „falls sich auch der Freistaat weiter zum Airport bekennt“. Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather ist ebenfalls für eine Förderung, plant aber einen Bürgerentscheid. Er begründet dies damit, dass die Unterallgäuer bereits 2005 über eine Förderung des Airports abstimmen durften und damals einen Zuschuss abgelehnt hatten. Der Kreis Lindau will sich an einer Finanzhilfe nicht beteiligen. Für ihn sei das „keine kommunale Aufgabe“, sagt Landrat Elmar Stegmann.

    Auf die Solidarität im Allgäu setzt dagegen Kemptens OB Thomas Kiechle: „Der Flughafen steht am Scheideweg. Jetzt sind alle gefragt, die für die Region in der Verantwortung stehen.“ Der Airport habe für das Allgäu „hohe touristische und wirtschaftliche Bedeutung“ und dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Ob sich die Stadt nochmals engagiere, hänge von einem tragfähigen Zukunftskonzept ab. Nötig sei zudem die Sicherheit, dass der Airport künftig „dauerhaft ohne Steuermittel lebensfähig ist“.

    Oberallgäuer Landrat Bosse: Kein Geld für Fass ohne Boden

    Kiechle und sein Kaufbeurer Amtskollege Stefan Bosse sagen zudem: Eine Beteiligung kann es nur geben, wenn das Unterallgäu als Airport-Standort einen entsprechenden Anteil leistet. Dass man sich im Unterallgäu derzeit vorwiegend auf einen Bürgerentscheid konzentriert, hält die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker nicht für ausreichend. Das sieht ihr Oberallgäuer Amtskollege Anton Klotz nicht anders: Es gelte nun, „alles daran zu setzen, um den Airport zu halten und zu vitalisieren“. Bosse fordert aber auch: „Wir dürfen nicht in ein Fass ohne Boden investieren!“

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