Für viele Zugreisende hat der Alex gegenüber der Deutschen Bahn (DB) einen entscheidenden Vorteil: Wenn man es am Bahnhof nicht geschafft hat, eine Fahrkarte zu kaufen, dann kann man sie im Alex beim Schaffner nachlösen. „Wieso geht das eigentlich nicht bei der Deutschen Bahn?“, kritisierte Hans Natterer (Oberallgäuer Kreisversitzender der Christlich-Sozialen Arbeitnehmer-Union CSA) bei der Verkehrskonferenz der schwäbischen CSU, die auf dem Memminger Flughafen stattfand.
Ab 2017 kein Alex mehr im Allgäu
Leider werde der Alex ab 2017 nicht mehr auf Allgäuer Schienen verkehren. Wie berichtet, hat das Transportunternehmen seine Konzession an die DB Regio verloren. „Das Nachlösen im Zug wird ab dann auch bei der DB Regio möglich sein“, gab der Westallgäuer CSU-Landtagsabgeordnete und Verkehrsexperte Eberhard Rotter bekannt. „Darauf haben wir bei der Ausschreibung gedrängt.“ Das bestätigte auch Klaus Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG.
Bisher sei die Möglichkeit für Reisende, eine Fahrkarte im Zug nachlösen zu können, vom Freistaat noch nicht gefordert gewesen, sagte Josel. Deshalb habe die Bahn diesen Service auch nicht vorgehalten. Dafür gab es aus seiner Sicht gute Gründe. „Wir haben immer wieder erlebt, dass die Nachlösemöglichkeit missbraucht wurde.“ Reisende hätten darauf spekuliert, dass der Schaffner nicht kommt. Wenn er dann doch kam, hätten viele Reisende einfach gesagt, sie seien am letzten Halt eingestiegen. Dadurch gingen der Bahn erhebliche Einkünfte verloren.
„Nachdem wir das abgeschafft hatten, stiegen die Erträge wieder merklich“, sagte Josel. Aber der Freistaat schreibe den Auftrag aus, Passagiere zu transportieren und bestimme die Bedingungen. Ab 2017 hat die DB Regio den Zuschlag erhalten, die Strecken im Allgäu allein zu versorgen. Bisher teilt sich die DB Regio dies mit dem Alex. „Wenn der Freistaat es wünscht, dass man im Zug eine Fahrkarte nachlösen kann, dann werden wir diesen natürlich erfüllen.“ Rotter sagte, dass man auf diese Leistung seitens der Politik bestanden habe. Das Nachlösen im Zug werde mit einem moderaten Aufschlag von zwei Euro belegt.
Die Bahn war bei der Verkehrskonferenz das zentrale Thema. Josel berichtete, dass die Strecke von München über Memmingen nach Lindau bis 2020 sicherlich elektrisiert sein werde. Josel wies darauf hin, dass die Strecke dann in erster Linie für den Personenverkehr genutzt werde.
„B12-Ausbau ein absolutes Muss“
Markus Ferber, Bezirksvorsitzender der schwäbischen CSU, sagte, dass ein vierspuriger Ausbau der B12 zwischen Buchloe und Kempten für die Zukunft ein „absolutes Muss“ sei. Ebenso wie die Erschließung des nordschwäbischen Raumes, wodurch bisher keine Autobahnen führen.
Einen Überblick über das Thema Mobilität in Deutschland gab Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Weilheim). Finanzielle Zusagen zum vierspurigen Ausbau der B 12 oder zur Unterstützung des defizitär wirtschaftenden Regionalflughafens Memmingen brachte er aber nicht mit.