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Alkohol am Steuer: Wo es bei uns am häufigsten kracht

Alkohol am Steuer

Wo es bei uns am häufigsten kracht

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    Wo es bei uns am häufigsten kracht
    Wo es bei uns am häufigsten kracht

    Es sollte ein fröhlicher Abend werden, doch er endete in einer Tragödie. Vier Freunde hatten im Juni vergangenen Jahres den Tag in der Königstherme in Königsbrunn verbracht und wollten zu einer Grillparty. Einer hatte sich das Cabrio seines Vaters ausgeliehen. Obwohl er der Fahrer war, trank er an dem Abend Alkohol. Er prallte auf der B17 mit 1,1 Promille in eine Lärmschutzwand - die vier jungen Leute waren sofort tot.

    Es sind diese spektakulären Unfälle, die im Gedächtnis bleiben. Doch die Polizeiberichte sind fast jeden Tag voll von Meldungen über Menschen, die mit Alkohol am Steuer

    Betrunkene Autofahrer sind immer noch eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Fast 20.000 Unfälle mit Toten und Verletzten verzeichnet die Statistik für 2008, darunter 2726 in Bayern. Damit steht der Freistaat aber noch gut da: Während bundesweit bei 6,2 Prozent aller Unfälle mit Toten und Verletzten Alkohol im Spiel ist, sind es in dpa-Regio-Data, die sich auf Zahlen der Statistischen Landesämter stützt.

    Auffallend ist insgesamt der Unterschied zwischen Stadt und Land: Auf dem Land ist bei schweren Unfällen häufiger Alkohol im Spiel als in den Ballungsräumen. Experten erklären dies mit dem besseren Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis. Auf dem Land hingegen fehlen oft die Alternativen zum eigenen Auto. Deshalb kommt es vor allem am Wochenende häufig zu schweren Unfällen, bei denen Alkohol im Spiel ist. Nach der Party oder der Disco fährt halt kein Bus mehr, und ein Taxi ist schwer zu bekommen und für junge Leute oft zu teuer.

    Dieses Stadt-Land-Gefälle spiegelt sich auch in unserer Region wider: So liegt der Anteil der Alkoholunfälle mit Toten oder Verletzten in der Stadt Augsburg bei 5,5 Prozent, im Landkreis Augsburg bei 6,1 und im Landkreis Aichach-Friedberg gar bei 7,3 Prozent. Übertroffen wird dieser Wert in der Region nur vom Landkreis Donau-Ries (7,7 Prozent).

    Es gibt in Schwaben und dem angrenzenden Oberbayern aber auch Landkreise, in denen der Anteil der Alkoholunfälle deutlich geringer ist als in der Stadt Augsburg.

    Am besten schneidet der Landkreis Ostallgäu (3,4 Prozent) ab, gefolgt von Landsberg (4,0), Günzburg (4,1) und Oberallgäu (4,6). Im Mittelfeld liegen die Landkreise Unterallgäu (5,6 Prozent), Neuburg-Schrobenhausen (5,9 Prozent), Neu-Ulm (6,2 Prozent) und Dillingen (6,7 Prozent).

    Franz Kreuzer, Pressesprecher der Polizei in Landsberg, hat auf Anhieb auch keine Erklärung, warum sein Landkreis so gut abschneidet: "Wir haben aber bei Kontrollen festgestellt, dass junge Leute sich immer häufiger zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen - das heißt einer fährt, die anderen dürfen trinken." Im Internet gibt es auch spezielle Portale wie dienachtfahrer.de, auf denen man sich zu Fahrgemeinschaften verabreden kann. Norbert Staub

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