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Aktionskreis: "Sinnlose Investitionen in Flughafen"

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Aktionskreis: "Sinnlose Investitionen in Flughafen"

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    Flughafen Memmingerberg Tower
    Flughafen Memmingerberg Tower Foto: Wilhelm Unfried

    Augsburg/Memmingen (jös).

    "Logik und Vernunft spielen bei diesem Thema keine Rolle mehr." Gabriela Schimmer-Göresz ist enttäuscht, dass trotz aller "stichhaltigen Argumente gegen einen Regionalflughafen" und trotz der Bedenken in der Fachwelt nach wie vor an den Plänen für den Ausbau des Allgäu-Airports in Memmingerberg festgehalten werde. Die Vorsitzende des Aktionskreises "Stopp dem Fluglärm" hat deshalb auch keinerlei Verständnis für die Ankündigung von Wirtschaftsminister Otto Wiesheu, das Projekt staatlich zu fördern.

    Das Konzept des Flughafenbetreibers sieht innerhalb der nächsten 20 Jahre Investitionen von rund 20 Millionen Euro vor. Die air+park Allgäu erhofft sich einen Zuschuss von 7,3 Millionen Euro. Gegen die Genehmigung des Flughafens läuft derzeit allerdings noch ein Klageverfahren beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Mit einer Entscheidung der Richter ist nach Aussage von Schimmer-Göresz noch heuer zu rechnen.

    Den Airportplänen müsse ein Riegel vorgeschoben werden, betonte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. "Es geht um das Geld der Steuerzahler." Während Abteilungen in den Kreiskliniken geschlossen und Zuschüsse für Altenheime gekürzt würden, gebe man für den Flughafen Millionen aus. Schon eine anschubfinanzierung für den Flughafen werde eine Lawine ins Rollen bringen. Schimmer-Göresz: "Es geht jedoch nicht nur ums Geld. Es geht auch um den Lärm, um Gesundheitsaspekte und die Ökologie."

    Die ehemalige Memminger Stadträtin hat erhebliche Zweifel am Ziel der Betreiber, neben Geschäftsflügen vor allem auf den Charterverkehr zu setzen. Der Flughafen wird nach ihrer Meinung nicht die erhoffte Zahl an Touristen ins Allgäu bringen. "Viele werden auch weiterhin in die klassischen Urlaubsregionen reisen."

    Haisch: Wer trägt das Defizit?

    Große Bedenken äußert auch Ludwig Haisch, Bürgermeister in Westerheim. Der Airport sei mit Blick auf die angespannte Haushaltslage im Kreis, in den Städten und Gemeinden nicht zu vertreten. Der CSU-Politiker spricht von "sinnlosen Investitionen". Die Betreiber würden erst 2011 mit schwarzen Zahlen rechnen. "Aber wer", fragt Haisch, "trägt bis dahin das Defizit?"

    Seine Gemeinde, die in der Einflugschneise des ehemaligen Militärflughafens liegt, habe 40 Jahre lang den Lärm der Tornado-Maschinen ertragen müssen. "Wir wollen jetzt endlich mehr Lebensqualität", so Haisch.

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