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Affäre Kreidl: Jakob Kreidl: Auch sein Stellvertreter ließ sich Geburtstag zahlen

Affäre Kreidl

Jakob Kreidl: Auch sein Stellvertreter ließ sich Geburtstag zahlen

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    Erst der Chef, nun sein Vize - nach dem Miesbacher Landrat Kreidl (CSU) gerät auch dessen Stellvertreter Färber von den Freien Wählern unter Druck.
    Erst der Chef, nun sein Vize - nach dem Miesbacher Landrat Kreidl (CSU) gerät auch dessen Stellvertreter Färber von den Freien Wählern unter Druck. Foto: Andreas Gebert

    Nach dem erzwungenen Rückzug des Miesbacher Affären-Landrats Jakob Kreidl (CSU) gerät auch dessen Stellvertreter Arnfried Färber unter Druck. Der Fraktionschef der Freien Wähler (FW) im Landtag, Hubert Aiwanger, verlangte am Freitag Konsequenzen von dem Kommunalpolitiker. Der 73-Jährige gehört der

    Färber soll Amt nicht annehmen

    Aiwanger legte Färber nahe, sein Kreistagsmandat im Falle einer Wiederwahl am 16. März nicht anzunehmen. Zudem solle der Vize-Landrat das Geld für die Party erstatten. "Das wäre eine angemessene Wiedergutmachung", so Aiwanger. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" (Freitag) den Fraktionschef zitiert: "So was geht gar nicht." Für Färber gelte das gleiche wie für Kreidl. Färber vertritt derzeit den krankgeschriebenen Landrat.

    Aiwanger forderte eine Diskussion über die Rolle der Sparkassen. "Die Sparer bekommen keine Zinsen, aber die Sparkassen betätigen sich als Party-Sponsoren", sagte der FW-Vorsitzende. Mit Blick auf den Vorsitz Kreidls im Verwaltungsrat der Sparkasse und Färbers Mitgliedschaft in dem Gremium sagte Aiwanger: "Hier hat wohl die Kontrolle versagt." Kreidl und Färber sei die Selbstbedienung wichtiger gewesen als die Kontrolle.

    Forderung nach Kostenbeteiligung an Geburtstagsfeier

    Auch auf Landkreisebene gerät der Rechtsanwalt und frühere Haushamer Bürgermeister weiter unter Druck. "Wir sind der Meinung, dass er Verantwortung übernehmen und sich positionieren muss", sagte der Kreisvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft und Landratskandidat Norbert Kerkel dem "Miesbacher Merkur" (Freitag). Auf jeden Fall müsse sich Färber nachträglich an den Kosten der Geburtstagsfeier beteiligen, so die Forderung aus den eigenen Reihen und auch der SPD.

    Noch sperrt sich der 73-Jährige dagegen, aber die Rufe werden lauter, dass sich auch Färber aus der Kommunalpolitik zurückziehen soll. Er kann allerdings ebenso wie Kreidl seine Kandidatur nicht mehr stoppen. Er müsste im Falle seiner Wiederwahl in den Kreistag das Mandat ablehnen. Vize-Landrat wolle er ohnedies nicht mehr werden, hatte Färber bereits zuvor angekündigt.

    Kreidl hat sich komplett aus der Politik zurückgezogen

    Kreidl hat sich mittlerweile komplett aus der Politik zurückgezogen. Das Amt des Landrates lässt er krankheitsbedingt bis zur Wahl in zwei Wochen ruhen. Den CSU-Kreisvorsitz hat er am Mittwoch mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Kreidl war über eine Serie von Affären gestürzt: Seine fast 120.000 Euro teure Geburtstagsparty zahlten fast ausschließlich Sparkasse und Landkreis. Zudem geriet der einstige Präsident des Bayerischen Landkreistages wegen seines aberkannten Doktortitels, der Verwandtenaffäre im Landtag und üppiger Nebenverdienste in die Schlagzeilen. Beim Bau seines Hauses in Fischbachau hielt sich Kreidl nicht an den genehmigten Plan. Das Landratsamt stoppte den Schwarzbau. dpa/lby

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