Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Affäre: Beate Merk weist Vorwürfe persönlich zurück

Affäre

Beate Merk weist Vorwürfe persönlich zurück

    • |
    In ihrer Zeit als Justizministerin soll sie sich ins Strafverfahren gegen das Möbelhaus Inhofer eingeschaltet haben. Sie dementiert das.
    In ihrer Zeit als Justizministerin soll sie sich ins Strafverfahren gegen das Möbelhaus Inhofer eingeschaltet haben. Sie dementiert das. Foto: Tobias Hase, dpa

    Europaministerin Beate Merk (CSU) hat in einer persönlichen Erklärung an Ministerpräsident Horst Seehofer den Vorwurf der Einflussnahme auf das Inhofer-Verfahren zurückgewiesen. Wie berichtet, hat Merk nach Recherchen unserer Zeitung persönlich Einfluss auf das Strafverfahren genommen und sich für die Freilassung des inhaftierten Möbelhaus-Chefs Edgar Inhofer eingesetzt.

    Erstmals räumt Merk ein, es habe Kontaktversuche von Seniorchef August Inhofer gegeben. Sie habe sich aber einem Gespräch verweigert. In Merks Erklärung heißt es unter anderem wörtlich:

    „Der Vorwurf, ich hätte mit der die Ermittlungen leitenden Staatsanwältin telefoniert, ist unrichtig und auch durch eine dienstliche Erklärung dieser Staatsanwältin widerlegt. Die Staatsanwältin hat dienstlich bestätigt, dass ein Telefonat mit mir nicht stattgefunden hat. Ich habe aber auch anderweitig zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf das Verfahren genommen. Ob und inwieweit mir im Rahmen des ordnungsgemäßen Berichtswesens des Justizministeriums ein Bericht über Ermittlungstätigkeiten und Maßnahmen in dieser Angelegenheit vorlag, ist mir nicht erinnerlich. In jedem Fall bin ich gegenüber den ermittelnden Stellen bewusst nicht aktiv geworden.Als Herr August Inhofer versucht hat, mich im Dezember 2012 in der fraglichen Strafsache zu sprechen, habe ich mich geweigert, mit ihm den Sachverhalt auch nur anzudiskutieren. Auch bei zwei späteren persönlichen Begegnungen habe ich darauf hingewiesen, dass ich über den fraglichen Sachverhalt nicht sprechen kann und will.“

    Das ist Beate Merk

    Beate Merk wird am 1. August 1957 in Nordhorn (Niedersachsen) geboren.

    1976 bis 1981 studiert sie Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften.

    1991 promoviert Merk zum Doktor des weltlichen Rechts und des Kirchenrechts (Dr. jur. utr.) in Würzburg

    1989 bis 1994 arbeitet Merk am Landratsamt Neu-Ulm als juristische Staatsbeamtin Baurecht und Umweltschutz.

    Von 1995 bis 2003 ist Merk Oberbürgermeisterin der Stadt Neu-Ulm.

    Von 2003 bis 2008 ist Merk Bezirksrätin im Bezirkstag Schwaben und Mitglied im Parteivorstand der CSU.

    2003 wird Beate Merk Bayerische Staatsministerin der Justiz, 2008 kommt das Ressort Verbraucherschutz hinzu.

    Seit 20. Oktober 2008 ist die Neu-Ulmer Kreisträtin auch Abgeordnete des Bayerischen Landtags.

    Seit 10. Oktober 2013 ist Merk Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen.

    Ministerpräsident Horst Seehofer sagte später über seine Europaministerin: „Wir werden uns morgen wieder in der Kabinettssitzung sehen.“ Ungeachtet des Dementis bleiben die Quellen unserer Zeitung dabei, dass es diese Einflussnahme gab.

    Die Landtags-Opposition verstärkt derweil ihre Aufklärungsbemühungen. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann hat eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung mit 18 Fragen zum Fall Merk gestellt. Unter anderem fragen die Grünen, wie es aus Sicht der hogs

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden