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Adipositas: Gesundheitsministerin Huml warnt vor Übergewicht bei Kindern

Adipositas

Gesundheitsministerin Huml warnt vor Übergewicht bei Kindern

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    Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen birgt erhebliche gesundheitliche Risiken.
    Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen birgt erhebliche gesundheitliche Risiken. Foto: Ralf Hirschberger/Symbol (dpa)

    Anlässlich des europäischen Adipositas-Tages am Samstag hat die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml davor gewarnt, die Risiken durch starkes Übergewicht bei Kindern zu unterschätzen. "Babyspeck und Wonneproppen-Kilos sind nicht immer harmlos: Adipositas im Kindes- und Jugendalter kann gefährliche gesundheitliche Folgen haben", sagte die CSU-Ministerin.

    Starkes Übergewicht schon im Jugendalter könne zu Bluthochdruck, Diabetes, Leberschäden, Stoffwechselstörungen oder Gelenkproblemen führen. Hinzu kämen massive seelische Probleme.

    Huml warnt vor Übergewicht bei Kindern: "Babyspeck nicht immer harmlos"

    Kinder und Jugendliche mit Fettleibigkeit benötigten Unterstützung, um ein normales, altersgerechtes Gewicht zu erreichen. "Gesunde Ernährung und Freude an Bewegung müssen einem Kind vorgelebt werden - am besten, die ganze Familie macht mit", sagte Huml.

    Die Zahl der stark übergewichtigen Erstklässler in Bayern ist nach Angaben Humls zuletzt leicht gesunken. Nach vorläufigen Daten waren 3276 Kinder (3,2 Prozent) bei den Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2014/15 von schwerem Übergewicht betroffen. Im Jahr zuvor waren es 3326 Kinder (3,3 Prozent) gewesen. Bezieht man in die Auswertung die Zahl der Kinder mit leichterem Übergewicht ein, so waren im Schuljahr 2014/15 insgesamt 8539

    Mediziner fordern stärkeren Kampf gegen Übergewicht bei Kindern

    Doch bei Jugendlichen entwickelt sich ein anderer Trend. Laut einer aktuellen Studie, die Daten aus 29 OECD-Ländern auswertet, wuchs der Anteil übergewichtiger 15-Jähriger in Deutschland zwischen 2001/2002 und 2013/2014 von elf auf 16 Prozent. Insgesamt 6,3 Prozent deutscher Jugendlicher sind adipös, das sind 50 Prozent mehr als in den 80er und 90er Jahren.

    Mediziner fordern daher einen nationalen Aktionsplan Adipositas, wie es ihn für Diabetes bereits gibt. Gesunde Lebensmittel müssten einfacher zugänglich und kostengünstiger angeboten werden, fordert Medizinprofessor Blüher, der an der Universität Leipzig eine Adipositas-Ambulanz leitet. Denkbar ist aber auch eine Steuer auf ungesunde Produkte. Unter anderem in Frankreich gibt es bereits eine Zuckersteuer auf süße Getränke, Großbritannien will sie einführen.

    Das Bundesernährungsministerium sieht dagegen eine Besteuerung von "sogenannten ungesunden Lebensmitteln als nicht zielführend" an. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) setze vor allem auf Prävention durch Bildung und Information, sagte Sprecher Carsten Reymann. So plädiere der Minister unter anderem für die Einführung eines Schulfaches Ernährungsbildung. dpa/lby/afp/AZ

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