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Waldbrände in Europa: Urlaub 2023 in Gefahr?

Trockenheit

Waldbrände in Europa: Ist der Urlaub in Gefahr?

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    In vielen Urlaubsorten in Europa ist die Waldbrand-Gefahr hoch.
    In vielen Urlaubsorten in Europa ist die Waldbrand-Gefahr hoch. Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS, dpa (Archivbild)

    Im vergangenen Jahr war die zweitschlimmste Waldbrandsaison in der Europäischen Union seit Beginn der Aufzeichnungen des Europäischen Waldbrand­informations­systems (EFFIS) im Jahr 2000. Insgesamt 1.624.381 Hektar Land in 45 Staaten sind verbrannt. Die drei am stärksten betroffenen Länder waren Spanien, Rumänien und Portugal. Nicht nur Einwohnerinnen und Einwohner waren betroffen, auch Urlauberinnen und Urlauber mussten evakuiert werden.

    Ein Blick auf die Prognose für dieses Jahr zeigt ein besorgniserregendes Bild. Laut EFFIS hat Frankreich bereits Anfang Mai seinen Jahresdurchschnitt an verbranntem Land übertroffen. Die größte Fläche ist 2023 bislang in Spanien und Portugal verbrannt. Laut EFFIS liegt die von Waldbränden betroffene Gesamtfläche in der EU in diesem Juni bei etwa 118.000 Hektar. Das ist zwar deutlich weniger als im Juni 2022, damals waren es etwa 250.000 Hektar, doch die Zahl liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt der vergangenen 17 Jahre.

    Waldbrände in Europa: Iberische Halbinsel besonders gefährdet

    Auch die Erwartungen der EU-Umweltagentur (EEA) bieten kaum Grund zur Hoffnung. Wegen des sich ändernden Klimas werde das Wetter in Europa immer extremer. Die EEA rechnet mit häufigeren, längeren und intensiveren Hitzewellen. Insbesondere in Südeuropa könne es mehr als 60 Sommertage geben, an denen das Wetter gefährlich für die Gesundheit ist.

    Die meisten Waldbrände lassen sich laut EEA zwar auf Menschen zurückführen, doch die klimatischen Bedingungen wie Trockenheit und Wind bestimmen die Intensität und die Auswirkungen. Waldbrände betreffen vor allem Südeuropa, aber die Gefahr nimmt auch in Mittel- und Nordeuropa zu. Insbesondere auf der Iberischen Halbinsel wird die Zahl der Tage mit hoher Brandgefahr deutlich steigen. Die Waldbrandgefahr erreicht ihren ersten Höhepunkt generell Ende April bis Anfang Mai. Im Sommer steigt sie dann zwischen Ende Juni bis Ende August noch mal an.

    Die Wetterlage in den vergangenen Monaten deutet darauf hin, dass auch in diesem Jahr viele Urlaubsländer mit Waldbränden zu kämpfen haben werden. In großen Teilen Europas herrscht Dürre. Im Süden Frankreichs etwa ist im Winter so wenig Regen und Schnee gefallen wie seit 1959 nicht mehr, so der französische Wetterdienst Météo France. Aktuell ist die Waldbrandgefahr dort aber schwach bis mäßig. Laut wetter.de ist die Gefahr von Waldbränden aktuell in der Südhälfte Spaniens und Portugals am höchsten. Auch im Nordosten Spaniens und auf den Balearen könnte es zu Waldbränden kommen.

    Waldbrände: Kann Urlaub kostenlos storniert werden?

    Ob ein gebuchter Urlaub bei Waldbränden storniert werden kann, hängt vor allem davon ab, ob es sich um eine Pauschal- oder eine Individualreise handelt. Grundsätzlich haben Pauschalurlauber das Recht, ohne Gebühren zu stornieren, wenn ihre Reise durch unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände absehbar erheblich beeinträchtigt ist. Ein solcher Grund ist etwa ein Brand in der Nähe des Hotels mit Asche und Rauch in der Luft.

    Individualreisende können sich nicht darauf verlassen, kostenfrei stornieren zu können. Es hängt davon ab, in welchem Land der Anbieter, etwa eine Fluggesellschaft, seinen Sitz hat und welche Gesetze dort gelten. In der Regel werden Urlauberinnen und Urlauber ihr Geld vermutlich nicht wiedersehen.

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