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Klima & Umwelt
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Klimawandel-Glossar: Alle wichtigen Begriffe einfach erklärt

In diesem Klimawandel-Glossar finden Sie die wichtigsten Begriffe rund um die größte Herausforderung der Menschheit.
Klimawandel-Glossar

Das große Glossar zum Klimawandel: Alle Begriffe von A bis Z

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    Der Klimawandel ist ein hochkomplexes Thema, das in Gänze kaum zu überblicken ist. Was bedeutet etwa die Agenda 2030? Was versteckt sich hinter dem Begriff der Klimagerechtigkeit? Und wieso ist der Weltklimarat IPCC so wichtig? In diesem Glossar finden Sie alle Begriffe, die Sie brauchen, um über den Klimawandel Bescheid zu wissen. In der folgenden Liste können Sie per Mausklick direkt zu den jeweiligen Begriffen springen. Dort befinden sich die Erklärungen im Detail:

    Agenda 2030

    Atmosphäre

    Biodiversität

    CO₂ /

    CO₂-Äquivalent

    CO₂-Preis &

    Dekarbonisierung

    Distickstoffmonoxid / Lachgas

    Emissionen

    Erderwärmung

    Extremwetterlagen

    Luftverschmutzung

    Kipp-Punkte

    Klima

    Klimagerechtigkeit

    Klimaneutralität

    Klimawandel

    Kyoto Protokoll

    Methan

    (Klima-)Migration

    Nachhaltige Entwicklung

    Ökologischer Fußabdruck & CO₂-Rechner

    Ökosystem

    Pariser

    Treibhauseffekt

    Treibhausgas

    Weltklimarat IPCC

    Wetter

    Zwei-Grad-Ziel / 1,5-Grad-Ziel

    Quellen und weitere Informationen

    • Agenda 2030
    • Atmosphäre
    • Biodiversität
    • CO₂ / Kohlendioxid
    • CO₂-Äquivalent
    • CO₂-Preis & Emissionshandel
    • Dekarbonisierung
    • Distickstoffmonoxid / Lachgas
    • Emissionen
    • Erderwärmung
    • Extremwetterlagen
    • Luftverschmutzung
    • Kipp-Punkte
    • Klima
    • Klimagerechtigkeit
    • Klimaneutralität
    • Klimawandel
    • Kyoto Protokoll
    • Methan
    • (Klima-)Migration
    • Nachhaltige Entwicklung
    • Ökologischer Fußabdruck & CO₂-Rechner
    • Ökosystem
    • Pariser Klimakonferenz
    • Treibhauseffekt
    • Treibhausgas
    • Weltklimarat IPCC
    • Wetter
    • Zwei-Grad-Ziel / 1,5-Grad-Ziel
    • Quellen und weitere Informationen

    Agenda 2030

    Die Agenda 2030 – auch Agenda für nachhaltige Entwicklung genannt – ist ein globaler Plan der Vereinten Nationen und ihrer Mitgliedsländer. Darin sind 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung formuliert, die Frieden und Wohlstand im Rahmen des Klimaschutzes fördern sollen. Die Zielsetzung ist seit Anfang 2016 in Kraft.Die Agenda sieht vor, dass Armut und Hunger bekämpft, Ozeane geschützt und Städte nachhaltig konzipiert werden sollen. Zu den Unterzeichnern zählen weltweit 193 Länder. Auch Deutschland hat sich zu verbindlichen Zielen verpflichtet. Über die Website 2030 Watchkann beobachtet werden, wie weit Deutschland und die Welt bei der Umsetzung dieser Ziele ist. An 72 nationalen Indikatoren ausgelegt bemüht sich Deutschland um eine nachhaltige Entwicklung. Kritiker wie die Organisation Umwelt und Entwicklung bemängeln aber, dass die Bundesrepublik trotz ihrer Zusagen nicht genug für die Einhaltung der Ziele tue. Das Forum kritisiert, die Bundesregierung setze nichts verbindlich um und koordiniere die Zusammenarbeit zwischen den Ressorts zu wenig.

    Atmosphäre

    Unter der Atmosphäre verstehen wir eine Art unsichtbare "Hülle", die die Erde ummantelt. Sie ist eine Schicht aus verschiedenen Gasen. Entscheidend für unser Klima ist, aus welchen Molekülen die Atmosphäre zusammengesetzt ist – also die Mischung der Gase, aus denen sie besteht. Die heutigen Hauptbestandteile der Atmosphäre sind: Stickstoff (N) (78 Prozent), Sauerstoff (O) (21 Prozent) und Argon (Ar) (0,9 Prozent). Sie haben keinen Einfluss auf das Klima. Stattdessen sind es die nur in geringen Mengen vorkommenden Spurengase wie Kohlendioxid (CO₂), Methan, Distickstoffoxid und Ozon, die das Klima deutlich beeinflussen. Der Grund: Sie sind für den Treibhauseffekt verantwortlich (siehe unter "Treibhauseffekt").

    Biodiversität

    Biodiversität ist ein biologischer Begriff der – vereinfacht gesagt – alles Leben in der Natur umfasst. Der Begriff wird häufig mit Artenvielfalt gleichgesetzt. Das ist zwar ein Aspekt, zur Biodiversität gehört jedoch mehr. Auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Diversität der Ökosysteme, also die Vielfalt der verschiedenen Lebensräume, zählen zur Biodiversität.

    Je größer die Biodiversität auf der Welt ist, umso besser sind auch die Lebensbedingungen für uns Menschen. Denn ohne die vielen ineinandergreifenden Mechanismen in der Natur würden etliche Prozesse nicht mehr funktionieren. Der Klimawandel führt beispielsweise zum Sterben vieler Insektenarten. Wenn Bienen aussterben sollten, würden viele Pflanzen nicht mehr bestäubt werden und somit wäre es für uns Menschen schwer, noch genug Obst und Gemüse für unsere eigene Versorgung anzupflanzen. Der aktuelle Artenschwund ist in seinem Ausmaß mit den letzten fünf großen Artensterben zusammen vergleichbar. Laut Vereinten Nationen sterben momentan weltweit jeden Tag 130 Tier- und Pflanzenarten aus.

    CO₂ / Kohlendioxid

    Kohlendioxid ist erst einmal ein sehr geläufiges Molekül. Es kommt natürlicherweise auf der Erde vor und ist in einem gewissen Maß wichtig und harmlos. So benötigen etwa Pflanzen CO₂ für die Fotosynthese – also das Herstellen von Nährstoffen. Das Problem ist allerdings: Durch den Menschen gelangt zu viel CO₂ in die Atmosphäre – etwa durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle. Und CO₂ ist ein Treibhausgas. Sogar das Treibhausgas, das die Erderwärmung am stärksten beeinflusst. Das zusätzliche CO₂ in unserer Umwelt sorgt maßgeblich für den Klimawandel. Auch in den Weltmeeren wird CO₂gespeichert, wodurch die Ozeane zunehmend versauern.

    Der Kohlendioxid-Anteil in der Erdatmosphäre unterlag oft großen Schwankungen. In den vergangenen 800.000 Jahren lag er jedoch immer unter dem Wert von 300ppm (parts per million, also Millionstel) – einem für eine Klimaerwärmung unbedenklichen Rahmen. Doch mit Beginn der Industrialisierung ist diese Grenze überschritten worden. Pro Jahr steigt der CO₂-Anteil momentan um etwa 2ppm.

    Die Menschheit setzt dann CO₂ frei, wenn man mit dem Auto fährt, fliegt oder heizt. Ausgestoßenes CO₂ bleibt lange in der Atmosphäre. Nach 1000 Jahren sind noch etwa 15 bis 40 Prozent der Moleküle in der Atmosphäre, heißt es vom Umweltbundesamt. Mit modernen Methoden ist es möglich, CO₂ in fester Form zu speichern, um es so daran zu hindern, in die Atmosphäre zu gelangen. Ob dadurch ein relevanter Teil unseres CO₂-Ausstoßes aus der Atmosphäre gehalten werden kann, ist aber fraglich.

    CO₂-Äquivalent

    Kohlendioxid (CO₂) ist nicht das einzige Treibhausgas. Auch Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid/Lachgas (N2O) zählen dazu. Doch sie tragen in unterschiedlichem Ausmaß zum Treibhauseffekt bei. Um einschätzen zu können, welchen Einfluss welches Gas auf die Erderwärmung hat, hat das Expertengremium der Vereinten Nationen (IPCC) das "Globale Erwärmungspotenzial" definiert. Dort werden die Unterschiede der Treibhausgase aufgezeigt. Denn die unterschiedlichen Gase haben auch unterschiedliche Auswirkungen auf das Klima. Um diese besser vergleichen zu können und so besser darzustellen, wie ihr tatsächlicher Effekt in der Klimakrise ist, werden alle Treibhausgase in CO₂-Äquivalente umgerechnet. Sie werden also so berechnet, als wären sie CO₂.

    CO₂-Preis & Emissionshandel

    Der Emissionshandel ist ein Verfahren, bei dem ausgestoßenem CO₂ ein Preis gegeben wird. In der EU gibt es den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) seit 2005. Er stellt ein zentrales Klimaschutzelement der EU dar, weil durch die CO₂-Bepreisung die Treibhausgas-Emissionen – besonders in der energieintensiven Industrie – verringert werden sollen. Der Emissionshandel wurde zur Umsetzung des internationalen Klimaschutzabkommens von Kyoto eingeführt. Neben den 27 EU-Staaten haben sich auch Norwegen, Island und Liechtenstein dem Handel angeschlossen (EU 30). Im EU-ETS werden über 10.000 Industriebetriebe erfasst, die rund 36 Prozent der europäischen Treibhausgas-Emissionen ausmachen. Neben CO₂ ist mittlerweile auch Lachgas im Emissionshandel einbezogen (siehe unter "Lachgas").

    Der EU-ETS funktioniert nach dem Prinzip Obergrenze, in der festgelegt wird, wie viele Emissionen insgesamt ausgestoßen werden dürfen. Dabei gibt die EU Berechtigungen für den CO₂-Ausstoß an Unternehmen aus, die auf dem Markt frei gehandelt werden dürfen. Teilweise vergibt die EU die Berechtigungen kostenlos, teilweise werden sie versteigert. Eine Berechtigung erlaubt den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid-Äquivalent. Ziel des Handels ist, dass durch die begrenzte Zahl an Berechtigungen der Preis dafür kontinuierlich steigt und Unternehmen somit einen Anreiz bekommen, weniger Kohlendioxid und andere fossile Brennstoffe auszustoßen. 

    Für die im April 2021 abgeschlossene dritte Handelsperiode des EU-ETS wurde erstmals diese Obergrenze an Emissionsberechtigungen in Höhe von 15,6 Milliarden festgelegt. Seitdem werden Jahr für Jahr zwischen 2,2 und 4,4 Prozent der Berechtigungen vom Markt genommen, sodass insgesamt immer weniger CO₂ in die Atmosphäre ausgestoßen wird.

    Dekarbonisierung

    Dekarbonisierung heißt, in unsere Atmosphäre ausgestoßenes CO₂ wieder zurückzuholen. Dekarbonisierung ist ein Mittel vieler Länder und Organisationen, den CO₂-Ausstoß so schnell wie möglich auf null zu setzen. Gelingen soll das durch den Umstieg auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen. Besonders fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle erzeugen in der Verbrennung viele Treibhausgase, die den menschengemachten Klimawandel entscheidend vorantreiben. Im Zuge des Pariser Klimaabkommens 2015 haben sich die meisten Länder der Erde darauf geeinigt, bis spätestens 2050 eine komplette Dekarbonisierung zu erzielen. Aktuell hinken jedoch fast alle Staaten diesem ausgewiesenen Ziel zur Eindämmung der Klimakatastrophe hinterher.

    Distickstoffmonoxid / Lachgas

    Distickstoffmonoxid (N2O), auch Lachgas genannt, gehört mit Kohlendioxid (CO₂) und Methan zu den Treibhausgasen. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Moleküle, die auf unserer Erde natürlicherweise vorkommen und in einem gewissen Maß auch notwendig sind. Häufig wird von Treibhausgasen aber lediglich im negativen Kontext gesprochen. Das liegt daran, weil sie für den Klimawandel verantwortlich sind.

    Zwar kommt Lachgas in der Atmosphäre im Vergleich nur in sehr geringen Mengen vor (323 sogenannte parts per billion, also 323 Milliardstel). Trotzdem sind es die Treibhausgase, die für die Erderwärmung sorgen. Seit der Industrialisierung ist der Anteil von Lachgas in der Atmosphäre mit etwa 20 Prozent deutlich angestiegen. Die Klimawirkung von Lachgas – also wie sehr es zur Erderwärmung beiträgt – übersteigt die von CO₂ um das 300-fache. Dafür kommt es aber in geringeren Mengen vor und bleibt weniger lange in der Atmosphäre.
     

    Emissionen

    Emissionen in der Umwelt beschreibt Stoffe, die in unsere Umwelt abgegeben werden. Grundsätzlich versteht man unter Emission auch einen für die Natur notwendigen Austausch von Stoffen. So geben etwa Pflanzen Sauerstoff in die Luft ab, manche Tiere erzeugen Gase wie Methan in ihrer Verdauung und sogar unbelebte Natur wie Vulkane können für Emissionen verantwortlich sein.

    Im Kontext des Klimawandels wird der Begriff Emissionen oft synonym mit dem CO₂-Ausstoß verwendet. Vor dem Hintergrund von klimaschädlichen Emissionen fallen aber auch Stoffe wie Schwefel- und Stickoxide unter den Begriff. Diese entstehen zum Beispiel bei der Verbrennung von Kohle.

    Erderwärmung

    Dass sich die Erde erwärmt, zeigt sich sowohl in der Atmosphäre, auf Gletschern oder in den Ozeanen. Das belegen Forschungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. So Blicken sie etwa auf die Entwicklung von Durchschnittstemperaturen an vielen Orten der Erde, aber auch, wie sich die Konzentration von Wasserdampf, Gletschervolumen und andere physikalische Faktoren wie Luftdruck verändert. All diese spielen eine Rolle, wenn es um das Beobachten der globalen Erderwärmung geht. 

    Besonders betroffen von der Erderwärmung sind die Ozeane, die über 90 Prozent der seit 1970 zusätzlich ausgestoßenen Energie in unserem Klimasystem aufgenommen haben. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel, Eisfelder schrumpfen und die Luftfeuchtigkeit nimmt weltweit zu. Alle Einzelindikatoren gemeinsam betrachtet führt die Erderwärmung zur Klimakatastrophe.

    Extremwetterlagen

    Als Extremwetterlagen bezeichnet man Stürme, Hochwasser oder Hitzewellen. Extremwetterlagen gibt es weltweit regelmäßig, durch die Klimaerwärmung nehmen sie aber in Häufigkeit und Intensität zu. So sind Länder wie Indien oder Pakistan etwa häufig von Flutkatastrophen betroffen. In Teilen Nordamerika dagegen stellen Hurrikans, also Wirbelstürme, die größte Gefahr für die Menschen dar. 

    Deutschland ist von Extremwetterlagen im Vergleich eher weniger direkt betroffen, doch auch hier nehmen sie zu. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe stellen Extremwetterlagen eine der größten Gefahren für den Ausfall der kritischen Infrastruktur Deutschland dar. Besonders seit der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 haben sich die Ausmaße von extremen Wetterlagen in Deutschland wieder ins kollektive Gedächtnis gebrannt.

    Luftverschmutzung

    Unter Luftverschmutzung versteht man die Freisetzung von Schadstoffen in der Luft. Diese gefährden die Umwelt oder Gesundheit. Die Schadstoffe können sowohl Menschen, Tiere als auch der Umwelt schaden. Dabei handelt es sich um Chemikalien oder kleine Partikel, die fest, flüssig oder gasförmig in die Luft geraten. Die meiste Luftverschmutzung entsteht durch klimaschädliche Emissionen von Fabriken, Autos, Flugzeuge aber auch durch Zigarettenrauch

    Luftverschmutzung ist besonders in Metropolen ein großes Thema. Tatsächlich sind aber alle davon betroffen. Die Folgen davon sind sowohl für die Umwelt als auch die Menschen verheerend. Durch die Abgase wird Feinstaub ausgestoßen, die zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Die Europäische Umweltagentur schätzte 2018, dass allein in Deutschland jährlich über 63.000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Feinstaubbelastung sterben. In der gesamten EU sind es knapp 380.000 Menschen.

    Kipp-Punkte

    Klima-Kipppunkte sind von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern festgelegte Schwellenwerte, an denen sich beobachten lässt, ab wann der Klimawandel umumkehrbar wird. Sobald bestimmte Kipppunkte erreicht sind, entwickelt der Klimawandel eine Eigendynamik. Weltweit gibt es eine ganze Reihe von Kipppunkten, die unterschiedlich aussehen können. Einige davon sind schon bald erreicht: So droht Grönland, seine Eisschicht zu verlieren. Auch das Absterben des Amazonas-Regenwaldes droht durch weitere Temperaturerwärmungen. Ein anderer wichtiger Kipppunkt ist das Schmelzen von Permafrostböden in Russland.

    Gemeinsam haben alle, dass sie das Klimasystem auf der Welt auf dem Ist-Zustand halten, ab dem Erreichen eines Schwellenwertes kippen und dann unumkehrbar sind. Das ist wie bei einem Stift, den man mit dem Finger immer weiter über eine Tischkante hinaus schiebt. Erst passiert nichts – dann fällt er.

    Klima

    Unter Klima wird der Durchschnitt von Wetterereignissen über einen längeren Zeitraum verstanden. Es kann entweder zeitlich und räumlich begrenzt betrachtet werden, oder auf die ganze Welt hin in den Fokus rücken. Als Zeitspanne für Untersuchungen des Klimas empfiehlt die Weltorganisation für Meteorologie mindestens 30 Jahre, aber auch Betrachtungen über längere Zeiträume wie Jahrhunderte und Jahrtausende sind bei der Erforschung des Klimas gebräuchlich. Ändern sich die gesammelten Mittelwerte langfristig, so ist von Klimaänderung die Rede.

    Klimagerechtigkeit

    Unter dem Begriff Klimagerechtigkeit wird ein umfangreiches Konzept verstanden, das den menschengemachten Klimawandel nicht nur als Problem der Natur betrachtet, sondern auch soziale und politische Aspekte davon einbezieht. Dabei wird der Klimawandel in Verbindung zu Themen wie Gleichheit, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit gesetzt. Denn: der Klimawandel wirkt nicht überall in gleicher Form und stellt unterschiedliche Menschen vor unterschiedliche Herausforderungen.

    Das Bundesentwicklungsministerium formuliert das Konzept der Klimagerechtigkeit als das Ziel, Lasten und Chancen des Klimawandels global gerecht zu verteilen. So heißt es vom Ministerium zur Klimagerechtigkeit: "Demnach müssen die Hauptverursacher des Klimawandels – Industriestaaten und einige Schwellenländer – nicht nur ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch verringern. Sie stehen auch in der Verantwortung, die Entwicklungsländer angemessen dabei zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen."

    Klimaneutralität

    Die EU hat das Ziel ausgegeben, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der Begriff bedeutet ein Gleichgewicht zwischen der Emission von Treibhausgasen und der Rücknahme dieser aus der Atmosphäre. Wo beispielsweise also eine Tonne CO₂ in die Atmosphäre ausgestoßen wird, muss an anderer Stelle die gleiche Menge wieder zurückgenommen werden.

    Wichtig ist in diesem Kontext, dass auch auf natürlichem Weg Treibhausgase ausgestoßen werden. Bei ihrem Ziel bezieht sich die EU auf die zusätzlich vom Menschen verursachten klimaschädlichen Emissionen, wie der Verbrennung von Öl und Gas etwa in Fabriken oder Autos. Doch wie lassen sich ausgestoßene Emissionen wieder aus der Atmosphäre zurücknehmen? Dabei spielen natürliche Treibhausgas-Speicher eine wichtige Rolle. Sie können etwa CO₂ aus der Luft aufnehmen. Natürliche Treibhausgas-Speicher sind Wälder, Moore oder auch Meerespflanzen. Im weiteren Sinne werden unter Klimaneutralität auch Boden- und Gewässer-Verunreinigungen, Rohstoffverbrauch und Biodiversität gemeint.

    Klimawandel

    Klimawandel ist wohl einer der am häufigsten verwendeten Begriffe in der Umgangssprache. Oft wird er mit Erderwärmung gleichgesetzt, zu der es durch den Menschen kommt. Im eigentlichen Sinne ist unter Klimawandel aber auch eine mögliche Abkühlung der Erde bezeichnet. Der Klimawandel bezeichnet also Veränderungen, die durch lange Beobachtungen des Klimas entdeckt werden. Im Laufe der Zeit ändert sich das Klima konstant.

    Für viele Menschen ist der Klimawandel aber gleichbedeutend mit Begriffen wie Klimakrise oder Klimakatastrophe. Denn durch Menschen ausgestoßene Treibhausgase treiben die globale Erderwärmung in einem Ausmaß voran, das es seit vielen hunderttausend Jahren nicht mehr gab. Somit verändern die Menschen durch ihre Lebensweise das Klima ganz besonders.

    Kyoto Protokoll

    Das Kyoto Protokoll ist ein weltweit viel beachtetes Klimaschutz-Abkommen. Unter dem Kyoto Protokoll von 1997 ist das erste rechtlich verbindliche internationale Abkommen gemeint, in dem sich viele Staaten auf eine Begrenzung und Reduzierung ihrer Treibhausgas-Emissionen verpflichteten. Der Namen kommt vom Ort, an dem sich die Verhandelnden trafen: Kyoto. Der Vertrag ist 2005 in Kraft getreten und wurde 2021 durch das Pariser Klimaabkommen ersetzt. Das Kyoto Protokoll wurde von 191 Staaten ratifiziert. Die Klimaschutzziele waren vergleichsweise gering angesetzt, sodass einige EU-Staaten diese anfangs auch erreichten. Länder wie die USA oder China dagegen steigerten in diesem Zeitraum ihren CO₂-Ausstoß noch weiter. Als Erfolg von Kyoto gilt, dass es gelang, so viele Staaten zu einer verbindlichen Zusage von Klimaschutzzielen zu bewegen. Für viele Staaten dürfte die Einigung allerdings nur symbolische Kraft gehabt haben, da sie sich nicht an die Ziele hielten. Stattdessen stiegen die CO₂-Emissionen 2010 im Vergleich zu 1990 sogar noch um knapp 30 Prozent.

    Klima-Migration

    Unter dem Begriff der Klimamigration wird das Phänomen beschrieben, bei dem Menschen aufgrund der Erderwärmung ihre Heimat verlassen müssen. Gründe dafür sind durch das sich wandelnde Klima erschwerte Lebensbedingungen. So können etwa durch Dürren oder Überflutungen Lebensräume zerstört werden oder Ernten ausfallen. Sich ausbreitender Hunger und Armut bedrohen die Existenzen einiger Menschen in der Folge so sehr, dass sie Migration als einzigen Ausweg sehen. 

    Die Weltbank schätzt, dass bis 2050 über 140 Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen werden könnten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Gründe für die Flucht aus der Heimat vielfältig sind und der Klimawandel oft neben anderen Faktoren eine Rolle spielt. 

    Methan

    Methan (CH4) gehört neben Kohlendioxid (CO₂) und Lachgas zu den Treibhausgasen. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Moleküle, die auf unserer Erde natürlicherweise vorkommen und in einem gewissen Maß auch notwendig sind. Häufig wird von Treibhausgasen (siehe unter "Treibhausgas") aber lediglich im negativen Kontext gesprochen. Das liegt daran, weil durch den Menschen zu viele dieser Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. 

    Zwar kommt Methan in der Atmosphäre im Vergleich nur in sehr geringen Mengen vor (730 sogenannte parts per billion, also 730 Milliardstel). Trotzdem sind es die Treibhausgase, die für die Erderwärmung sorgen. Seit der Industrialisierung ist der Anteil von Lachgas in der Atmosphäre mit etwa 150 Prozent massiv angestiegen und ist damit in der Höhe beispiellos. Die Klimawirkung von Methan – also wie sehr es zur Erderwärmung beiträgt – übersteigt die von CO₂ um das 28-fache. Dafür kommt es aber in geringeren Mengen vor und bleibt weniger lange in der Atmosphäre.

    Nachhaltige Entwicklung

    Nachhaltige Entwicklung beschreibt ein Konzept, mit dem sichergestellt werden soll, wie Menschen in Zukunft mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Das heißt, die heutigen Bedürfnisse von Menschen zu erfüllen, dabei aber gleichzeitig darauf zu achten, die Möglichkeiten künftiger Generationen nicht einzuschränken. Beispielsweise heißt das, die jetzige Energieversorgung der Menschen sicherzustellen, gleichzeitig aber nicht ungebremst weiterhin fossile Brennstoffe in die Atmosphäre auszustoßen, weil künftige Generationen durch die Klimaschäden davon große Einschränkungen davontragen würden.

    Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio gilt die nachhaltige Entwicklung als globales Leitprinzip. Hintergrund des Konzeptes ist, mit den nur in begrenzten Mengen zur Verfügung stehenden Ressourcen unserer Erde zu haushalten. Die Bundesregierung unterteilt das Prinzip in drei Bereiche: So soll nachhaltige Entwicklung ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig sein.

    Ökologischer Fußabdruck & CO₂-Rechner

    Jeder Mensch hat einen individuellen ökologischen Fußabdruck. Der Begriff soll zur Verdeutlichung beitragen und zeigen, wie viel CO₂ oder andere klimaschädliche Stoffe jeder Mensch durch seine Lebensweise – direkt oder auch indirekt – in die Atmosphäre ausstößt. Dazu zählt, ob der Mensch etwa mit dem Auto zur Arbeit fährt und dabei Kohlendioxid ausstößt, welches Essen er einkauft und wie viel Energie bei der Herstellung eingesetzt wurde, oder auf wie viel Quadratmetern dieser Mensch wohnt und wie sein Haus isoliert ist. Jedes Detail trägt zum ökologischen Fußabdruck bei. In vereinfachten Modellen können alle Menschen ihren ungefähren ökologischen Fußabdruck ausrechnen. Dazu bieten etwa Organisationen wie das Umweltbundesamt oder WWF auf ihren Internetseiten sogenannte CO₂-Rechner an.

    Ökosystem

    Alle biologischen Organismen der Erde – also Pflanzen- und Tierarten – gemeinsam betrachtet bilden unser Ökosystem. Dazu gehören aber auch nicht lebendige Komponenten wie das Klimasystem, Luft oder Steine. Das gesamte Ökosystem lässt sich aber auch in kleinere, in sich geschlossenen Ökosysteme wie dem Ozean unterteilen. Im Kontext des Klimawandels sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von künftig riesigen Schäden am Ökosystem.

    Pariser Klimakonferenz

    2015 fand in Paris die COP21 statt, gängig als Pariser Klimakonferenz oder Klimaabkommen bekannt. Dabei handelt es sich um eine Konferenz für den Klimaschutz, die von den Vereinten Nationen organisiert wurde und an der beinahe alle Länder der Erde teilgenommen haben. Die Pariser Klimakonferenz ist der Nachfolger des Kyoto Protokolls von 1997 und gilt als Meilenstein der internationalen Diplomatie. Dabei einigten sich die Vertreterinnen und Vertreter von 195 Ländern auf gemeinsame Klimaziele zur Reduzierung der Treibhausgase, um die menschengemachte Klimakatastrophe einzudämmen. In Paris wurde beschlossen, die weltweite Erderwärmung auf 1,5 Grad beziehungsweise deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Außerdem einigten sich die Staaten darauf, bis 2050 eine vollständige Dekarbonisierung anzustreben. Das Abkommen ist rechtlich bindend. Wie die jeweiligen Staaten die festgelegten Ziele erreichen, können sie selbst festlegen. Trotz des international einmaligen Erfolgs, so viele Nationen zu verbindlichen Klimazielen zu bewegen, gibt es kaum Länder, die derzeit auf die Erreichung ihrer zugesagten Ziele zusteuern. Auch Deutschland ist weit von den vereinbarten Etappenzielen entfernt. 2021 fand in Glasgow mit der COP26 die nächste UN-Klimakonferenz statt. Kritikerinnen und Kritiker bemängeln, dass dort keine bahnbrechenden und effektiven Klimaschutzmaßnahmen beschlossen wurden.

    Treibhauseffekt

    Der Treibhauseffekt ist ein Vorgang, der beschreibt, wie die Wärme der Sonne unsere Erde so erwärmt, dass Menschen und Tiere dort leben können. Der Name Treibhauseffekt entstand, weil vereinfacht gesagt in einem Gewächshaus etwas ganz Ähnliches passiert wie auf der Erde: Sonnenstrahlen gelangen problemlos in das Gewächshaus beziehungsweise die Erdatmosphäre – aber strahlen nicht in gleichem Maß wieder zurück, sondern bleiben innerhalb. Der Effekt: Im Gewächshaus oder unserer Erdatmosphäre wird es wärmer.

    Die Sonne treibt unser Klimasystem an, ohne ihre Wärme würden wir auf der Erde nicht leben können. Von der Sonneneinstrahlung wird die Hälfte von unserer Atmosphäre reflektiert und erreicht somit nicht die Erde. Die andere Hälfte davon wird von der Erdoberfläche absorbiert und in Form von Wärme innerhalb der Atmosphäre gehalten. Andernfalls wäre es auf der Erde so kalt, dass kein Leben auf dem Planeten möglich wäre. Das ist der natürliche Treibhauseffekt. 

    Zusätzlich gibt es noch den von Menschen erzeugten Treibhauseffekt. Durch den hohen Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid wird immer mehr Sonneneinstrahlung in der Atmosphäre gehalten – die Erde erwärmt sich schneller. Die Gase gelangen in die Atmosphäre um die Erde herum und sorgen dafür, dass immer weniger Sonnenwärme wieder ins Weltall zurückgestrahlt wird.

    Treibhausgas

    Bei Treibhausgasen handelt es sich um gewöhnliche Moleküle, die auf unserer Erde natürlicherweise vorkommen und in einem gewissen Maß auch notwendig sind. Häufig wird von Treibhausgasen aber lediglich im negativen Kontext gesprochen. Das liegt daran, weil durch den Menschen zu viele dieser Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Sie sorgen durch den Treibhauseffekt für die Erderwärmung. Die Verursacher des Treibhauseffektes sind Wasserdampf und Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O) und Ozon (O3). 

    Obwohl diese Stoffe zusammen weniger als ein Prozent unserer Atmosphäre ausmachen, sind sie für die Erderwärmung entscheidend. Diese Gase befinden sich in unserer Atmosphäre und lassen von der Sonne kommende Strahlen (kurzwellig) zur Erde passieren. Die von der Erde zurückkommende Wärmestrahlung (langwellig) absorbieren die Treibhausgase aber zu großen Teilen. Sie sorgen also dafür, dass es wärmer wird.

    Weltklimarat IPCC

    Das IPCC (Intergouvernemental Panel on Climate Change) wird oft als Weltklimarat bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Institution der Vereinten Nationen, die sich speziell mit dem Klimawandel beschäftigt. Die Hauptaufgabe des IPCC ist es, wissenschaftliche Daten zu sammeln und anhand dieser die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschheit und Erde vorauszusehen. Expertinnen und Experten des IPCC schlagen Lösungswege für diese Probleme vor und versuchen, Regierungen, Medien und die Öffentlichkeit zu beraten und an sie zu appellieren.

    Wetter

    Wetter meint ein kurzfristiges Ereignis in unserer Atmosphäre, wie zum Beispiel Regen oder Gewitter. Sonnenschein oder Temperatur dagegen sind Wetterereignisse. Das Wetter trägt in der Gesamtbetrachtung zum Klima bei. 

    Zwei-Grad-Ziel / 1,5-Grad-Ziel

    Das Zwei-Grad-Ziel wurde auf der Pariser Weltklima-Konferenz (COP21) 2015 beschlossen. Es ist eine Klimaschutzmaßnahme, um die bedrohliche Erderwärmung einzuschränken. Darin beschlossen fast alle Länder der Welt, die globale Erderwärmung im Mittel auf zwei Grad Celsius – im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter – zu beschränken. Dieser Wert stellt sicher, dass die Auswirkungen der Erderwärmung in einem Maß sind, dass für die Menschheit bedrohliche Klimakatastrophen wie Dürren, Hochwasser, Hungersnöte oder Ernteausfälle möglichst gering bleiben.

    Später wurde das Ziel sogar auf eine maximale Erderwärmung von 1,5 Grad festgelegt. Derzeit steuert die Erde wegen der menschengemachten Klimakatastrophe jedoch auf eine deutlich stärkere Erwärmung zu. Der Weltklimarat IPCC stuft die Chancen für das Erreichen des Ziels als niedrig ein. Bei Nichteinhaltung drohen weltweite Klimakatastrophen.

    Quellen und weitere Informationen

    Organisationen wie das Deutsche Umweltbundesamt, der Bildungsserver Klimawandel oder die IPCC haben auf ihren Internetseiten ausführliche Informationen rund um den Klimawandel aufbereitet. Auch für dieses Glossar dienten die Expertinnen und Experten dieser Organisationen als Quellen:

    My Climate

    Weltklimarat IPCC

    Bildungsserver Klimawandel

    Deutsches Umweltbundesamt

    Go Climate

    Deutsches Klima-Konsortium

    Deutsche Umwelthilfe

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