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Gesundheit
12.05.2022

Immer mehr Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe in der Psychiatrie

Immer mehr Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Josefinums in Augsburg.
Foto: Silvio Wyszengrad

Valentin Burkhart leitet die Akutstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Josefinum in Augsburg. Vor allem die Suizidalität junger Menschen nimmt deutlich zu.

Dass sie so verzweifelt sind, dass sie in so jungen Jahren ihr Leben nur noch beenden wollen, macht Valentin Burkhart immer wieder zu schaffen. Vor allem, dass seit der Corona-Pandemie deutlich mehr Kinder und Jugendliche in eine aus ihrer Sicht so ausweglose Lage kommen und suizidal werden. Der 27-Jährige hat zwar keine absoluten Zahlen für diese traurige Entwicklung. Aber er arbeitet mit den Betroffenen. Valentin Burkhart ist Fachkrankenpfleger für Psychiatrie und leitet im Josefinum in Augsburg, in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Akut- und Aufnahmestation. Es ist ein Bereich, der oft nicht im Fokus steht, wenn es um die steigenden Belastungen geht, die Pflegekräfte gerade in Folge der Pandemie schultern müssen.

Auszeichnung am Tag der Pflegenden

„Wir haben sehr harte Zeiten hinter uns“, sagt Burkhart. Während der Pandemie sei seine Station die am stärksten belastete Abteilung in der Fachklinik für Kinder, Jugendliche und Frauen gewesen: „Wir hatten im Zuge der Corona-Pandemie rapide steigende Zahlen an jungen Patientinnen und Patienten und auch die Intensität der Erkrankungen steigerte sich.“ Am Donnerstag, dem internationalen Tag der Pflegenden, wird Burkhart zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen der Pflege stellvertretend für alle, die in diesem extrem fordernden Bereich arbeiten, in Berlin vom Bundesfinanzministerium mit der sogenannten Pflegemünze ausgezeichnet. Wie also beurteilt er den immer dramatischeren Pflegenotstand? Was muss sich seiner Meinung nach ändern? Und will er in der Pflege überhaupt bleiben?

Valentin Burkhart ist Fachkrankenpfleger für Psychiatrie und leitet im Josefinum in Augsburg, in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Akut- und Aufnahmestation.
Foto: Valentin Burkhart

Wenn Burkhart von seiner Arbeit in seinem Team berichtet, wird vor allem eines schnell klar: In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind besondere Kompetenzen gefragt. Die jungen Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren kommen nicht nur aufgrund von Suizidalität – auch wenn dieser Anteil deutlich steige. Die Pandemie führte nach seiner Beobachtung auch zu einem Anstieg etwa an Depressionen, Essstörungen, Psychosen und selbstverletzendem Verhalten. 14 Plätze hatte seine Station vor der Pandemie. In Hochzeiten der Corona-Krise mussten 25 Patientinnen und Patienten aufgenommen werden – aktuell seien es 21, die Station ist also weiter überbelegt. Viele der Patienten haben trotz ihrer Jugend schon lange Leidensgeschichten hinter sich. Viele sind nicht zum ersten Mal im Josefinum, dessen Träger die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg ist. Die Pandemie mit dem Wegfall von gewohnten Strukturen und außergewöhnlichen Belastungen verstärkte oft ihre ohnehin instabile psychische Verfassung – und zwar so sehr, dass der Rückzug in einen hoch geschützten und sicheren Raum, wie ihn die Akutstation am Josefinum bietet, nötig ist. Eine Station, in der eigene Regeln gelten, wie Burkhart erzählt. Ist es doch eine geschlossene Abteilung, in der zum Schutz der Patientinnen und Patienten auch starke Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten von den Erkrankten akzeptiert werden müssen, was aber auch immer wieder zu Konflikten führt. Doch in Deeskalation ist Burkhart und sein Team geschult. „Es gibt schon immer wieder große Herausforderungen“, sagt er, ergänzt aber gleich: „Doch wir wissen ja, dass es die Erkrankung ist, die die jungen Menschen in solche Ausnahmezustände führt.“

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie sei aber auch ein Bereich, der ein ganz anderes Arbeiten als Pflegekraft erlaube: Während Pflegerinnen und Pfleger auf anderen Klinikstationen oft unter extremen Zeitdruck möglichst viele medizinische Behandlungsschritte meistern müssen und der persönliche Kontakt zum Patienten nicht selten zu kurz kommt, müssen Burkhart und sein Team vor allem auf die ganz individuellen seelischen Nöte der Kinder und Jugendlichen eingehen. Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, sehr viel Geduld, aber vor allem auch die Bereitschaft zum Reden und Zuhören seien entscheidend. Dafür arbeiteten die Pflegekräfte mit Ärzten, Pädagogen, Therapeuten nicht nur eng zusammen, auch die von vielen seiner Kolleginnen und Kollegen auf anderen Klinikstationen in anderen Häusern oft kritisierte Hierarchie zwischen Ärzten und Pflegekräften gebe es in so starker Form in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht. „Wir können eigenständiger arbeiten als in anderen Pflegebereichen.“ Gerade das schätzt Burkhart, der Erfahrungen bereits auf anderen Stationen gesammelt hat, sehr an seiner Arbeit.

Die Bereitschaft, sich Hilfe zu holen, wächst

Und auch Thorsten Wagner, der stellvertretende Pflegedirektor am Josefinum, sagt: „Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie haben wir keine Bewerbungsprobleme für Pflegekräfte. Das unterscheidet diese Abteilung von den anderen.“ Allerdings werden auch immer mehr Pflegekräfte und andere Experten für die steigende Patientenzahl gebraucht. Die Bereitschaft, sich Hilfe bei psychischen Problemen zu holen, wachse, sagt Wagner. Und auch die Stigmatisierung, mit der viele noch immer kämpfen, die sich in der Psychiatrie behandeln lassen, nehme allmählich ab. „Gerade die junge Generation geht mit psychischen Problemen viel offener um, das ist eine tolle Entwicklung.“

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Doch mehr Patienten bedeutet natürlich auch mehr Arbeit: Und die zuletzt massive Zunahme an Arbeitsbelastungen führte auch in Burkharts 25-köpfigen Team dazu, dass sich einige eine andere Aufgabe suchten. Und aus Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen auch aus anderen Häusern weiß er, dass Beifall und immer neue Auszeichnungen allein auf Dauer keinen Grund zum Weitermachen sind. Im Gegenteil: „Nötig sind endlich langfristige Lösungen“, hebt Burkhart hervor und erklärt, dass eine höhere Bezahlung, aber vor allem auch bessere Arbeitsbedingungen das A und O seien. „Doch obwohl man das alles seit so vielen Jahren weiß, wird in der Politik der Ursprung des Pflegenotstands bis heute nicht angegangen.“ Er kann es verstehen, sagt er, dass Kolleginnen und Kollegen sich einen anderen Beruf suchen. Denkt er selbst auch darüber nach? „Nein, für mich ist es noch immer der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann“, sagt er. „Es ist aber auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die für mich das Richtige ist. Denn gerade jungen Menschen zu helfen, mit ihnen zu arbeiten, und sie vor allem nicht auf ihre Erkrankung zu reduzieren, das ist einfach eine gute Sache. Und von den jungen Patientinnen und Patienten kommt auch wirklich viel zurück.“

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