Gerhard Polt wird 80: Ein Gedanke wär jetzt gut
Plus Wie keinem anderen gelingt es Gerhard Polt, die Menschen zu unterhalten, als würde er sie gerade zufällig im Treppenhaus treffen. Was schreibt man jetzt so einem zum Achtzigsten?
Der Gerhard Polt wird 80. Da sollte man sich schon mal einen Gedanken machen. Oder zwei. Doch wie das so ist mit den Gedanken: Wenn man einen braucht, geht keiner her. Hingegen, wenn man gerne mal gedankenlos vor sich hin sinnlosen würde, gehen sie einem nicht mehr aus dem Kopf, diese verdammten Gedanken. Polt selbst, der größte bayerische Humorist seit Karl Valentin, beschrieb diesen unerfreulichen Sachverhalt in einem seiner Stücke einmal so: Gedanken sind ein ambulantes Geschwerl. Recht hat er. Aber das bringt uns jetzt auch nicht weiter.
Woher also einen anständigen Gedanken zum Geburtstag nehmen, wenn das Lebenswerk so groß ist und der Jubilar so feiernswert? Wir wollen einem wie dem Polt ja nicht mit irgendeinem recycelten Second-Hand-Gedanken daherkommen. Schon eher mit einem Hintergedanken. Man kann es natürlich so probieren wie der gebürtige Münchner, der einige Jahre in Altötting, dem katholischsten aller katholischen Wallfahrtsorte, aufgewachsen ist und nun schon lange am Schliersee lebt und sinniert: Man stellt dem Gedanken erst einmal einen Köder hin. Vielleicht in Form einer Maß Bier oder einer Zwei-Liter-Flasche Valpolicella. Nur heißt das natürlich noch lange nicht, dass er dann auch wirklich anbeißt, der Gedanke.
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