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3. Liga: Von Happel gelernt: 1860-Coach Schmöller fordert Disziplin

3. Liga

Von Happel gelernt: 1860-Coach Schmöller fordert Disziplin

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    Interimstrainer Frank Schmöller spricht während einer Pressekonferenz.
    Interimstrainer Frank Schmöller spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Lukas Barth, dpa (Archivbild)

    Frank Schmöller hat eine Idee, wie er den kriselnden TSV 1860 München bei seiner Kurz-Mission zum Erfolg führen will. Disziplin und klare Ansagen sollen den in der 3. Fußball-Liga heftig abgerutschten "Löwen" helfen. Was eine harte Trainer-Gangart ist, hatte der Interimscoach schon zu seiner aktiven Zeit gelernt: Er wurde in den Achtzigerjahren beim Hamburger SV unter dem großen Ernst Happel zum Profi. "Im ersten Jahr hat Happel kein Wort mit mir als 18-Jährigem gesprochen", erinnerte sich Schmöller. Aber: "Das kannst du heute nicht mehr machen, da ist Kommunikation gefragt."

    Die Formkurve der Sechziger ging zuletzt unter Trainer Maurizio Jacobacci nach unten. Der Italo-Schweizer musste gehen, die riesige Verunsicherung im Team wurde beim 0:3 bei Borussia Dortmund II offensichtlich.

    "Mir war es ein Stück weit zu leise auf dem Platz"

    Dort setzt Schmöller an; er hofft auf aggressive und entschlossene Führungsspieler. "Du brauchst Spieler, die das Heft in die Hand nehmen. Das ist mir gestern im Training aufgefallen, da haben wir vielleicht noch ein bisschen Nachholbedarf", sagte der 57-Jährige bei seiner Vorstellung am Mittwoch. "Das müssen wir relativ schnell in den Griff bekommen. Mir war es gestern ein Stück weit zu leise auf dem Platz."

    Ursprünglich drei Spiele standen für den bisherigen U21-Trainer der "Löwen" in diesem Kalenderjahr auf dem Programm. Dabei wurde witterungsbedingt seine Premiere am Samstag daheim gegen Rot-Weiss Essen vertagt. "Aufgrund der verschneiten und unter dem Schnee vereisten Ränge in West- und Ostkurve sowie der verschneiten Zuwegung rund um das Stadion" habe sich die Stadt München entschieden, das Stadion über das kommende Wochenende hinaus zu sperren, hieß es. Die Sicherheit der Besucher könne nicht ausreichend gewährleistet werden.

    Schmöller sagte innerhalb von zwei Minuten zu

    Die sportliche Baustelle untersteht Schmöller. "Es ist schon ein bisschen aufregend für mich", räumte der gebürtige Hamburger ein. Er habe innerhalb von zwei Minuten zugesagt, als er am Dienstag von den Vereinsbossen gefragt wurde, ob er die in der 3. Liga bis auf Platz 15 abgerutschte Truppe übernehmen wolle.

    Er kündigte an, in der Kürze der Zeit keine sportlichen und taktischen Umwälzungen zu planen, "das macht keinen Sinn". Stattdessen wolle er die Mannschaft vor allem motivieren. "Für mich ist wichtig, dass die Jungs überzeugt von sich sind", sagte er. Ein paar Happelsche Ideen von früher seien schon geblieben. "Jeder muss seine Aufgabe kennen", führte er aus, "da gibt es keine zwei Zentimeter links oder rechts. Das werde ich von den Jungs einfordern."

    Auf Dauer soll es eine externe Lösung richten

    Zuletzt hatten die "Löwen" fünf von sechs Pflichtspielen verloren. Das schreckte Schmöller nicht ab. "Ich habe einfach Bock drauf", sagte er.

    Ein längerfristiges Engagement - sollte der Ex-Profi die Sechziger etwa sofort zum Erfolg führen - ist dennoch nicht geplant. Unter anderem fehlt ihm dazu der nötige Trainerschein. 1860-Boss Pfeifer stellte auch klar, dass in den nächsten Tagen und Wochen der künftige Chefcoach gefunden werden soll. Kandidatennamen verriet er nicht.

    (Von Manuel Schwarz, dpa)

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