Am 1. Mai soll es nach langem Hin und Her soweit sein: Das 49-Euro-Ticket geht bundesweit an den Start. In Bayern soll es zusätzlich ein Ticket für 29 Euro für Studierende und Azubis geben. Das stellte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder im Januar in seiner Grundsatzrede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Aussicht. Jetzt sind Details zu dem geplanten 29-Euro-Ticket bekannt.
29-Euro-Ticket in Bayern: Wann ist der Start?
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung ist das Startdatum des 29-Euro-Tickets der 1. September. Dann beginnen Azubis üblicherweise mit ihrer Ausbildung. Für Studierende bedeutet das allerdings, dass sie das Ticket nicht schon zum Sommersemester, sondern erst zum Wintersemester 2023/24 nutzen können.
Als Grund dafür, dass es das 29-Euro-Ticket nicht schon ab Mai gibt, nennt Bayerns Verkehrsministerium die Verzögerung des 49-Euro-Tickets. Dessen Einführung war ursprünglich für den 1. Januar 2023 geplant. Auch jetzt sind noch nicht alle Details geklärt. Zudem ist von einer nötigen "Vorbereitungszeit vor Ort" die Rede, die einem früheren Start im Weg stehe.
Wer kann das 29-Euro-Ticket nutzen?
Neben Azubis und Studierenden sollen auch Freiwilligendienstleistende das 29-Euro-Ticket nutzen dürfen – beispielsweise Absolventinnen und Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Freiwilligen Ökologischen Jahres.
Wo gilt das 29-Euro-Ticket?
Das 29-Euro-Ticket gilt, wie auch das 49-Euro-Ticket, für den öffentlichen Nahverkehr. Es kann nicht nur in Bayern, sondern überall in Deutschland genutzt werden. Die Fahrkarte soll monatlich kündbar sein.
Wie wird das 29-Euro-Ticket finanziert?
Die Kosten der Ermäßigung für Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende wird laut der Süddeutschen Zeitung der Freistaat übernehmen. Wie hoch die Kosten sein werden, dazu machte das bayerischen Verkehrsministerium bislang keine Angaben.
Wird das 29-Euro-Ticket mit dem Semesterticket verrechnet?
Eine Verrechnung des 29-Euro-Tickets mit dem Semesterticket ist offenbar geplant, doch die Studierendenwerke verhandeln noch mit den Verkehrsverbänden. Es gibt wohl zwei Modelle – abhängig davon, wie das Semesterticket erhoben wird.
Beim ersten Modell, das beispielsweise die Universität Augsburg umsetzen will, zahlen die Studierenden das Semesterticket als Teil ihres Semesterbeitrags. Alle müssen zahlen, alle können den ÖPNV nutzen. Meist ist es nicht so teuer. In Augsburg sind die Kosten dafür aktuell 13,10 Euro pro Monat. Wer zusätzlich das 29-Euro-Ticket möchte, kann sein Semesterticket "upgraden". Dabei werden die schon bezahlten 13,10 Euro angerechnet. Das klingt einfach, ist es in der Praxis aber nicht. Es muss noch einiges geklärt werden, zum Beispiel wie der Datenaustausch zwischen Verkehrsverbänden und Unis rechtlich einwandfrei laufen kann.
Das zweite Modell betrifft insbesondere größere Verkehrsverbünde wie München oder Nürnberg. In Nürnberg gibt es eine Basiskarte, die alle Studierenden zahlen müssen und die dazu berechtigt, abends oder am Wochenende zu fahren. Wenn man Bus oder Bahn auch tagsüber nutzen will, kann man eine Zusatzkarte für 222 Euro kaufen. Nur wer eine solche Zusatzkarte besitzt, bekommt einen Gutschein für ein Deutschlandticket. Die Basiskarte wird nicht angerechnet.
Gibt es vergünstigte Tickets nur in Bayern?
Solche Pläne gibt es nicht nur in Bayern. Beispielsweise auch das Saarland, Niedersachsen und Thüringen wollen vergünstigte Tickets anbieten. Im Saarland soll das Ticket für junge Menschen nicht erst im September gelten, sondern schon zum 1. Mai.