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20 Jahre Schleierfahndung: Kriminelle fürchten die zivilen Kontrolleure aus Bayern

20 Jahre Schleierfahndung

Kriminelle fürchten die zivilen Kontrolleure aus Bayern

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    Als Schleierfahndung werden in Deutschland verdachtsunabhängige Personenkontrollen bezeichnet.
    Als Schleierfahndung werden in Deutschland verdachtsunabhängige Personenkontrollen bezeichnet. Foto: Armin Weigel/dpa

    Nur den Bruchteil einer Sekunde hat Schleierfahnder Robin Kämeling Zeit für seine Einschätzung. Mit seinem Kollegen sitzt er in seinem schnellen Fahrzeug und überprüft an der Grenze zu Österreich den fließenden Verkehr. Als eine Limousine mit bulgarischem Kennzeichen in Richtung Bayern vorbeifährt, entschließen sich die Beamten zur Verfolgung. "Die Kleidung und die äußerliche Erscheinung des Fahrers passen einfach nicht zu dem teuren

    Schmuggler, Autodiebe, Drogenhändler und Schleuser als Zielgruppe

    Experten des Landeskriminalamtes (LKA) überprüfen das Fahrzeug, und Kämeling nimmt die Papiere des Fahrers genau unter die Lupe. Nach einer halben Stunde steht fest: "Der Wagen ist sauber. Er ist nicht als gestohlen gemeldet und in Bulgarien zugelassen", erklärt der

    Seit dem 1. Januar 1995 gibt es die Schleierfahndung in Bayern. Der Freistaat war Vorreiter für andere Bundesländer. Fast 150.000 Straftaten konnten die mittlerweile 2000 Schleierfahnder der Landes- und Bundespolizei seitdem in Bayern aufdecken.

    36.000 illegale Einwanderer in Bayern seit 2009

    Ein weiterer Schwerpunkt ist seit Jahren die illegale Einreise. Seit 2009 seien 36.000 Menschen illegal über Italien und den Balkan nach Bayern eingereist - alleine im vergangenen Jahr mehr als 15 000, erläutert der Präsident der Bundespolizei in Bayern, Hubert Steiger. Ein lukratives Geschäft für Schleuser mit der Not der Menschen.

    Minütlich werden Fahrzeuge auf den Autobahnparkplatz gelotst. Ein Kleinlaster fällt auf, weil auf seiner Ladefläche ein

    Routine auch bei spektakulären Fällen

    Wenige Meter entfernt schnüffelt Drogenspürhund Aron in Autos, die den Polizisten verdächtig vorkommen. In einem Wohnwagen und einem beheizten Zelt werden Pässe kontrolliert, Verdächtige auf Drogen und Waffen durchsucht und vernommen. Wie routiniert die Beamten sind, wird beim wohl spektakulärsten Fall an diesem Tag deutlich.

    Völlig unaufgeregt geht ein Polizist zu einem Kollegen, der einige Männer in einem Wagen mit britischem Kennzeichen kontrolliert. Die Beamten verständigen sich kaum wahrnehmbar und schon klicken die Handschellen für einen jungen Rumänen. Gegen den 20-Jährigen liegt ein Haftbefehl wegen mehrfachen schweren Diebstahls in Nordrhein-Westfalen vor. Er kommt zunächst zur Polizeidienststelle nach Passau. Später wird ein Richter entscheiden, ob der 20-Jährige gleich ins Gefängnis wandert. AZ/dpa

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