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1. Mai: Von Maibaum-Dieben auf falscher Fährte und Opas beim Maien

1. Mai

Von Maibaum-Dieben auf falscher Fährte und Opas beim Maien

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    Brauchtum wird groß geschrieben: In der Region werden alte Traditionen gepflegt
    Brauchtum wird groß geschrieben: In der Region werden alte Traditionen gepflegt Foto: Ruth Plössel

    Nein, es geht nicht nur um den Spaß. Bei den Traditionen rund um den 1. Mai gelten strenge Regeln: Wer wann wo welchen Maibaum unter welchen Bedingungen stehlen darf, ist klar geregelt. Und wehe, die Diebe aus der Nachbarschaft halten sich nicht daran. Schon so mancher Dorffrieden ist vor dem 1. Mai oder in der Freinacht zerbrochen. Umso schöner sind die kuriosen, die besonderen, die netten Geschichten am Rande dieser Bräuche. Zum Beispiel die, die sich 2007 im Neusässer Stadtteil Steppach zugetragen hat.

    Ablenkungsmanöver für die Diebe

    Wenn es um ihren Maibaum geht, sind die Steppacher clever. Kein Wunder, sie sind gebrannte Kinder. Nachdem in dem Neusässer Stadtteil 2006 der Baum gestohlen worden war und die Maifeier ohne ihn stattfinden musste, hatten die Steppacher für den 1. Mai 2007 vorgesorgt. Es wurden zwei Bäume beschafft. Die Steppacher wollten Diebe mit einem „Ablenkungsbaum“ reinlegen. Als eine Truppe aus dem benachbarten Neusässer Stadtteil Hainhofen den Baum aus einer Lagerhalle stahl, ging die Rechnung mit dem Köder auf. Die Diebe waren auf die falsche Spur gegangen und die Steppacher stellten fröhlich den richtigen Maibaum auf.

    Liebesbotschaft auf dem Rollator

    Auch im Bobinger Stadtteil Reinhartshausen pflegt man die Tradition. Guter Brauch ist, dass junge Burschen ihren Mädchen in der Mainacht ein sogenanntes „Maiale“ als Beweis ihrer Liebe setzen – ein mit Bändern geschmücktes Bäumchen. Im vergangenen Jahr bekam Philipp Schönwälder dabei tatkräftige Unterstützung: Opa Lorenz Groll ließ sich dabei im Wortsinn „vor den Karren“ spannen. Als er sah, wie sein Enkel ein stattliches Birkenbäumchen anschleppte, um es im elterlichen Garten für seine Anja aufzustellen, kam der Opa ihm spontan mit seinem Rollator entgegen. Gemeinsam hievten die beiden das Maiale auf das Gestell. Mit diesem Fuhrwerk und vereinten Kräften ging es dann nach Hause in die Spettinger Straße, wo das Birkenbäumchen – mit bunten Bändern und einem großen, roten Herz verziert – im Garten von Familie Schönwälder aufgestellt wurde.

    Drei Tonnen schweres Diebesgut

    Einen alten Brauch in moderner Optik gibt es in diesem Jahr in Aichach. Der „Baum“, der morgen neben dem Rathaus der Stadt aufgestellt wird, ist aus Stahl geschweißt und drei Tonnen schwer. Mit dem neuen ungewöhnlichen Material wollen Aichachs Feuerwehr und die Schützen einen Baum für die Ewigkeit aufstellen. Der kar, wkl, pli

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