Ich wohne mit meiner Frau zur Miete in einer Drei-Zimmer-Wohnung im Westen von München. Wir zahlen für 80 Quadratmeter etwa 1750 Euro warm. Das tut uns schon weh, weil wir anderweitig kaum investieren können. Wir hatten es bei der Wohnungssuche wirklich schwer, etwas zu bekommen, wir mussten deshalb mit allen Preisen einverstanden sein. In München ist der Mietmarkt ohnehin schwierig, es gibt so viele Bewerber. Wir tragen zudem beide ausländische Namen und werden nicht priorisiert für eine Besichtigung eingeladen. Wir haben ein doppeltes Einkommen, aber in München ist die Wohnung trotzdem immer ein großer Kostenfaktor. Das werden wir noch mehr spüren, wenn unser Baby auf die Welt kommt und meine Frau dann in Elternzeit ist. Da überlege ich mir schon, noch einen zusätzlichen Nebenjob anzunehmen. Mal angenommen, Geld würde keine Rolle spielen, dann wäre unser absoluter Traum ein eigenes Haus auf dem Land mit einem kleinen Garten, am liebsten in Stadtnähe. Doch dass sich dieser Wunsch erfüllen wird, ist sehr unrealistisch. Die Grundstücke kosten auf normalem Weg einfach zu viel, vielerorts geht das in den Millionenbereich. Unsere einzige Chance wäre, wenn wir ein Grundstück in meinem Heimatdorf über das Einheimischenprogramm bekommen würden. Wenn wir eine Wohnung oder ein Haus erwerben könnten, dann würde das Geld zumindest bei uns bleiben und nicht im Rachen der Vermieter landen. Göksen A., 35, werdender Vater aus München