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"Heizwende mit der Brechstange": Was wird aus dem Heizen mit Holz und Pellets?
![Pellets werden aus getrockneten, nicht behandelten Holzresten gefertigt. Doch die Bundesregierung will mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz auch bei Holzheizungen auf die Bremse treten. Pellets werden aus getrockneten, nicht behandelten Holzresten gefertigt. Doch die Bundesregierung will mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz auch bei Holzheizungen auf die Bremse treten.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Gas- und Ölheizungen stehen vor dem Aus. Doch im Neubau sollen auch Pelletheizungen und Co. ab 2024 nicht mehr erlaubt sein. Bayerns Waldbesitzer sind alarmiert.
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Ab dem kommenden Jahr sollen neue Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden. Das sehen die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zugunsten des Klimaschutzes vor. Wer dachte, mit einer Pellet-, Hackschnitzel- oder Holzheizung auf der sicheren Seite zu sein, könnte sich aber täuschen. Der nachwachsende Rohstoff Holz soll nur noch in ganz bestimmten Gebäuden zum Einsatz kommen. Waldbesitzer und Politiker sind alarmiert.
Tatsächlich sehen die Pläne für das neue Gebäude-Energiegesetz vor, bei Biomasse-Heizungen stark auf die Bremse zu treten. Da Biomasse nur begrenzt verfügbar sei, sollte diese Option nur in Bestandsgebäuden genutzt werden, in denen andere Lösungen nicht sinnvoll oder machbar sind, erläutert das Bundeswirtschaftsministerium. Holzheizungen kämen damit in erster Linie noch in schwer zu sanierenden oder denkmalgeschützten Häusern zum Einsatz. "Bei neu errichteten Gebäuden wird der Einbau einer Heizung auf Basis von Biomasse ausgeschlossen", heißt es.
Heizen ab 2024 mit Holz: Umweltbundesamt sieht Holzheizungen seit längerer Zeit kritisch
Das Umweltbundesamt sieht Holzheizungen seit längerer Zeit kritisch. Zum einen sei die Feinstaub-Emission schlecht für die Gesundheit, zum anderen helfen Holzheizungen nach Ansicht des Umweltbundesamtes dem Klimaschutz nicht wirklich: Da Bäume CO2 für lange Zeit binden, seien Wälder eine sogenannte Senke für Emissionen. "Beim Verbrennen von Holz gelangt das CO2 zurück in die Atmosphäre", argumentiert das Amt. "Wenn nun die energetische Holznutzung stark gesteigert wird, ist zu befürchten, dass Wälder ihren bisherigen Beitrag zum Klimaschutz nicht mehr leisten können." Für Verunsicherung haben zuletzt Berichte über Kahlschläge zur Holzgewinnung zum Beispiel in rumänischen Urwäldern gesorgt.
Bayerns Waldbesitzerinnen und -besitzer dagegen sind alarmiert. "Das Gesetz in der jetzigen Form ist ein Frontalangriff gegen die Holzenergie und damit gegen den ländlichen Raum", warnt der Bayerische Waldbesitzerverband. Wird Holz im Neubau nicht mehr als erneuerbare Energiequelle für das 65-Prozent-Ziel anerkannt, wären Pellet-, Scheitholz- und Hackschnitzel-Zentralheizungen faktisch verboten. "Im Gebäudebestand dürfte eine neue Holz-Zentralheizung nur in Kombination mit einer Solaranlage, einem Staubabscheider und einem Pufferspeicher eingebaut werden", warnt der Verband. "Damit rechnet sich eine Holz-Heizung für die Leute nicht mehr", befürchtet Geschäftsführer Hans Ludwig Körner.
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Mögliches Verbot von Pelletheizungen: Waldbesitzerverband verärgert
Die Waldbesitzer sind deshalb sauer. "Wir verlieren langfristig einen Abnehmer unseres Rohstoffs", sagte Körner unserer Redaktion. Rund ein Drittel des Einkommens der Waldbesitzer stamme aus der Brennholzverwertung. Durch Durchforstungen falle immer Holz minderer Qualität an, das den Wäldern entnommen werden muss. "Das Holz ist da. Es wäre eine volkswirtschaftliche Sünde, es verkommen zu lassen." Zumal Holz, das im Wald verrottet, ebenfalls CO2 freisetze. "Das Gesetz in dieser Form muss weg", fordert Körner deshalb.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kritisiert die Pläne ebenfalls scharf: "Die Bundesregierung versucht eine Heizwende mit der Brechstange", sagt der Freie-Wähler-Chef unserer Redaktion. "Die faktisch einseitige Festlegung auf Wärmepumpen ist ideologisch verbohrt und diskriminiert Holz als erneuerbare Energie." In Bayern hätten Biomasse-Heizungen 2021 einen Anteil von etwa 20 Prozent der Wärmebereitstellung. "Es ist ein Schildbürgerstreich, dass Holzheizungen in künftigen Neubauten faktisch verboten und in Bestandsgebäuden durch strenge Vorgaben unattraktiv gemacht werden", kritisiert er. "Die bayerischen Waldbesitzer, Land- und Forstwirte werden dadurch massiv benachteiligt."
![Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kritisiert die Pläne: "Es ist ein Schildbürgerstreich, dass Holzheizungen in künftigen Neubauten faktisch verboten werden." Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kritisiert die Pläne: "Es ist ein Schildbürgerstreich, dass Holzheizungen in künftigen Neubauten faktisch verboten werden."](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Wirtschaftsminister Aiwanger: "Holz muss auch in Zukunft eine Rolle bei der Wärmeerzeugung spielen"
Aiwanger fordert "eine Kehrtwende" des Bundes: "Biomasseheizungen müssen uneingeschränkt als Erfüllungsoption der 65-Prozent-Vorgabe im Gebäudeenergiegesetz vorgesehen werden", sagt er. Durch ständige Innovation seien bei modernen Holzheizungen die Feinstaub-Emissionen gering. "Bayern ist das Waldland Nummer eins in Deutschland. Holz muss als nachwachsender Rohstoff auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Wärmeerzeugung spielen", so Aiwanger.
Inzwischen gibt es Forderungen, die Heiz-Reform aufzuschieben. Nach Ansicht von FDP-Fraktionschef Christian Dürr sei auch ein späteres Startdatum als 2024 denkbar. "Wir werden kein Gesetz beschließen, bei dem Fragen offenbleiben", sagte er der Funke-Gruppe.
Heizungs-Boom in Deutschland: Diese Systeme sind jetzt besonders begehrt
Die Diskussion ist geschlossen.
(edit/mod/nub 7.3)
(Folgeedit zum Zitat)
Es ist extrem offensichtlich, dass auf Biegen und Brechen die Graichenpumpe gefördert werden soll.
Fossile Brennstoffe sollen nur zulässig sein bei Kombination mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien.
Dabei wird offensichtlich in der Heizperiode nicht einmal ansatzweisee 65% des Stroms für die Wärmepumpen aus erneuerbaren Energien hergestellt. Gas, Öl und Kohle. Derzeit zumindest. Lug und Betrug. Es sollen Taschen gewachsenen Verbindungen gefüllt werden.
Dazu ist der Strom auch im Vergleich hier viel zu teuer.
Frage (edit/mod/NUB 7.3): Welche gewachsenen Verbindungen werden denn da mit der "Graichenpumpe" gefüllt?
Fake-News oder Alternative facts??
Ein weiteres Indiz für die Mängel der Habeckschen Gesetzesvorlage zur Umrüstung von Heizungen. Alle fossilen Brennstoffe sollen aus dem Verkehr gezogen werden so auch minderwertiges Holz, dass beim Durchforsten und bei der Entnahme von mit Borkenkäfern beaufschlagten Bäumen entsteht. Das kann man in der Masse nicht einfach im Wald liegen lassen bis es von selbst verrottet. Aber das geht in die Köpfe des grünen Großstadtbürgertum nicht hinein. Erst wurde die Pelletheizung als umweltfreundliche Heizform angepriesen, und jetzt es damit auch wieder nichts. So wie der Einbau von Gasheizungen lange vorgeschlagen wurde, da abgasmäßig günstiger als Öl oder Kohle. Auch all das Fehlanzeige. Nur die Wärmepumpe löst alle Probleme, nur dass sie je nach Einzelfall viel Strom für den Betrieb, der aber inzwischen teuer und rar ist.
Ein primitiver Angriff auf Bayerns Wohlstand...
Ok, wie bekloppt sind denn die ganzen Vorschriften?? Wir dürfen jetzt nicht mehr mit Holz und Nebenprodukten aus Holz, nicht mehr mit Gas, nicht mehr mit Öl und nicht mehr mit Kohle heizen. Alles klar. Sollen wir auf die Klima-Erwärmung hoffen, damit wir gar nicht mehr heizen brauchen? Und die Wärmepumpen helfen einem erstens nur was bei einer Zentralheizung, zweitens gibt es kaum welche und drittens keine Handwerker, die welche einbauen.
Naja, auch wenn es für manche noch nicht gewohnte Neuerungen sind, plötzlich den Klimaschutz in unseren Alltag zu implementieren, wollen wir doch mal bei den Fakten bleiben. JETZT darf noch immer mit allem (Holz, Pellets, Kohle, Öl, Gas, etc.) geheizt werden. Möglicherweise gilt dann ab 2024 oder 2025, dass neu eingebaute Heizungen mit 65% Erneuerbaren Energien-Anteil betrieben werden müssen. Wie es dann mit Holz- und Pelletheizungen mit der Unterscheidung in Neu- und Bestandsgebäuden sein wird, ist derzeit noch nicht mal entschieden...also nicht gleich in Panik oder Schreikrämpfe verfallen und lassen Sie sich auch nicht durch wahlkampftaktische sinnfrei-populistische Äußerungen von Söder & Co. aufschrecken...dieses Rumgesödere geht vorbei...
Sehr geehrter Herr Martín D.
es mag für Sie ungewohnt sein, aber das Thema CO2-Minderung wird schon seit Jahrzehnten verfolgt. Seit 1990 hat Deutschland 40% eingespart, ohne das Freiheitsrechte beschränkt oder sozialer Unfriede ausgebrochen wären.
Die Einsparung flachte erst wurde erst mit zunehmender Regierungsverantwortung der Grünen in Bund und Ländern signifikant auf Null bzw. auf einen Minusbetrag ab.
Aber schön, dass Sie auf den Kern des Gesetzes aus dem grünen Familienministerium (formally knowns as Wirtschaftsministerium) zu sprechen kommen: “Möglicherweise gilt dann ab 2024 oder 2025, dass neu eingebaute Heizungen mit 65% Erneuerbaren Energien-Anteil betrieben werden müssen.”
Beim deutschen Strommix, der sich ja in den letzten Jahren in Richtung hin zu fossiler Energieerzeugung verändert hat, darf keine einzige Wärmepumpe in Betrieb genommen werden, da die EEG-Quote nicht erreicht wird.
Und entschieden ist auch, dass Bestandsanlagen ab nächstes Jahr (oder zu welcher Jahreszahl auch immer die FDP umfällt) umgerüstet werden müssen. Ihre Hinweis allein auf Neubauten ist daher, nennen wir es „nicht vollständig“. Bestimmt Zufall, dass Ihnen das passiert ist.
Und jetzt will das grüne Umweltministerium auch noch Wasserkraftwerke abreißen lassen.
Nach dem Verbot der Pelletheizung, die ja nicht unter die 65%-Marke fallen, steht nun die Frage im Raum, wann Bio-Äthanol verboten werden. Die sind schließlich ein zu Pellets vergleichbarer Energieträger. Und am Ende steht die Frage, wann Grillen, Osterfeuer etc. verboten werden. Jetzt wo „plötzlich der Klimaschutz in unseren Alltag zu implementiert“ werden soll.
Mit dem plötzlich im „Alltag implementierten Klimaschutz“ werden ja auch schon der Abbau von Grundrechten und die allgemeine Gleichmacherei begründet. Das das gegen unsere Verfassung gerichtet ist, verkommt in der schönen neuen Zeit da schon zur Petitesse.
Aber Hauptsache man sondert mit dem Hinweis: „wollen wir doch mal bei den Fakten bleiben“ irgendetwas von „ Panik oder Schreikrämpfe“ oder „ wahlkampftaktische sinnfrei-populistische Äußerungen von Söder & Co. aufschrecken...dieses Rumgesödere geht vorbei.“ ab.
Das ist ja so hart an den Tatsachen.
Uiuiui, Herr Tomas, T. - wo soll ich da anfangen bzw. lohnt es sich überhaupt - schreiben Sie eigentlich auch populistisch-sinnfreie Reden für Söder? Um nur eine offensichtlich falsche Behauptung Ihrerseits zu zitieren: "Und entschieden ist auch, dass Bestandsanlagen ab nächstes Jahr (oder zu welcher Jahreszahl auch immer die FDP umfällt) umgerüstet werden müssen."
Dafür hätte ich gerne mal eine Quelle oder sind das vertrauliche Insider-Informationen :-) ...bestimmt Zufall, dass Ihnen das passiert ist...wie auch bei so einigen weiteren Äußerungen mehr...
Man hat es doch tatsächlich fertiggebracht, gute schadstoffarme Gas und Pelletsheizungen durch dreckige Strom und Holzheizungen gesetzlich zu verdrängen.
Die Emissionen durch schlechte Holz und Kachelöfen, mit giftigen Schadstoffen, ist enorm. Oftmals wird mit nicht richtig abgelagertem Holz und Altpapier und Druckerschwärze, auch mal zur privaten Müllverbrennung verwendet. Aber die grüne CO2 Seele jubelt und zeitgleich werden die Nachbarn vergiftet. Egal, dann eben noch Verbot für schadstoffarme Verbrenner Motoren.
Bei Wärmepumpen und E-Auto wird der dreckige Strom dann mit Hilfe von Braunkohle Kraftwerken gewonnen. Hauptsache keine Atomenergie aus Deutschland. AKWs in Saporischia sind nach grüner, habeckscher Denkart aber wieder okay, weil "eh schon vorhanden" .
Alles egal, solange "Familia" und schwindlige Institute davon profitiert, ist jede Rechtfertigung willkommen.
Man merkt auch hier, wie handwerklich schlecht der Habeck- oder besser Graichen-Gesetzesvorschlag gestrickt worden ist. Was spricht dagegen, wenn Wald vor der Haustüre ist und die Wege kurz sind, mit Holz zu heizen, am besten noch in Verbindung mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung? Auch die Kombination Gastherme und wasserführender Kaminofen in einem NIedrigenergiehaus ist doch kein Teufelszeug. Wieso möchte man die Wärmewende stark strombasiert ausrichen, in einem Land, dass die höchsten Strompreise bereithält (und bisher nicht davon ausgegangen werden kann, dass diese nachhaltig sinken)?
Mit qualitativ minderwertigem Restholz, Spänen und Sägemehl zu heizen ist meiner Meinung nach durchaus okay. Ansonsten könnte das Holz deutlich sinnvoller als Baustoff verwendet werden, hier wir das CO2 deutlich länger gespeichert, anstatt es durch Verfeuerung wieder freizusetzen.
@Lothar: Man möchte das, weil man als Politiker im Fach Physik vielleicht die Note 6 hatte und damit mehr Ahnung von Rhetorik als von den Naturgesetzen besitzt. Für jede Kilowattstunde elektrischen Strom, die wetterbedingt nicht regnerativ gewonnen werden konnte, müssen 2,5 Kilowattstunden Braunkohle verbrannt werden. Unter günstigen Bedingungen holt die Wärmepumpe die verlorene Energie wieder aus der Umwelt zurück. Unterm Strich hätte man aber gleich die Braunkohle in einem Brennwertkessel verheizen können.
So viel zu den ideologischen Teufelskreisen.
..."Durch Durchforstungen falle immer Holz minderer Qualität an, das den Wäldern entnommen werden muss. "Das Holz ist da. Es wäre eine volkswirtschaftliche Sünde, es verkommen zu lassen." Zumal Holz, das im Wald verrottet, ebenfalls CO2 freisetze. "Das Gesetz in dieser Form muss weg", fordert Körner deshalb."...
Waldböden speichern zusammen mit der organischen Auflage im Schnitt 143 t C/ha, etwas mehr, als in der lebenden Biomasse enthalten ist (Rogiers et al. 2015). Gelangt mehr Licht und Wärme auf den Boden, wird dadurch der Kohlenstoffabbau beschleunigt und CO2 freigesetzt. Deshalb kann bei starken Waldbewirtschaftungseingriffen oder bei grösseren natürlichen Störungen Kohlenstoff aus dem Boden entweichen. Intensiv bewirtschaftete Waldbestände speichern daher im Boden geringere Mengen an Kohlenstoff als ältere und unbewirtschaftete Bestände, insbesondere in der organischen Auflage.
Außerdem regt Totholz die Biodiversität und Aktivität des Bodenlebens an und fördert damit die Gesundheit des Waldbodens, speichert mehr Wasser, schützt sich so vor Anfälligkeiten gegenüber Dürre, Borkenkäfer, Waldbrände etc.