Wir müssen unseren Gas- und Öl-Verbrauch drastisch senken – aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch um unabhängiger von Brennstofflieferungen aus diktatorisch geführten Ländern zu werden. Das ist wohl eine der wichtigsten Lehren aus dem Russland-Ukraine-Krieg. Viele Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen, die mit fossilen Energieträgern heizen oder Warmwasser erzeugen, werden die aufgrund des Ukraine-Krieges nochmals steigenden Preise schmerzhaft zu spüren zu bekommen. Wer bis dato nicht schon sein Haus energetisch saniert hat, sollte sich also spätestens jetzt ernsthaft damit beschäftigen.
Einer der entscheidenden Faktoren für das Gelingen einer Haussanierung ist dabei eine gute Planung und Abstimmung der Maßnahmen durch einen Bauexperten oder eine Bauexpertin. Immer noch glauben viel zu viele Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen, eine Sanierung oder einen Hausumbau selbst organisieren zu können. Die Folgen sind nur allzu häufig Chaos auf der Baustelle, Überforderung bei den Bauherren, längere Phasen des Baustillstands, ungeahnte Kostensteigerungen oder gar gravierende Bauschäden. Denn bei einer Haussanierung müssen die Schritte sinnvoll aufeinander abgestimmt sein und bauphysikalische Zusammenhänge berücksichtigt werden.
Haussanierung: Energieeffizienz-Experten werden staatlich gefördert
Daher gilt der dringende Rat, von Beginn an eine Energieeffizienz-Expertin oder einen Experten zu engagieren. Dies ist ein Planer, Architekt oder Energieberater, der über das nötige Know-how bei energetischen Sanierungen verfügt. Wer darauf verzichtet, spart an völlig falscher Stelle – zumal der Staat bei einer Sanierung zum Effizienzhaus neben der üppigen Förderung für Maßnahmen selbst auch 50 Prozent der Ausgaben für eine qualifizierte Baubegleitung und Fachplanung durch einen Energieeffizienz-Experten oder eine Energieeffizienz-Expertin übernimmt, bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus maximal 5000 Euro.
Förderfähig sind dabei die Kosten für die Planung, die Unterstützung bei der Ausschreibung und der Angebotsauswahl, die Kontrolle der Bauausführung sowie die Abnahme der Sanierung – alles Maßnahmen, die die Qualität einer Haussanierung klar verbessern und zudem den Stress auf Bauherrenseite deutlich senken.
Was ebenfalls nicht unterschätzt werden darf: Planer und Architekten verfügen über gute Netzwerke. Und die sind angesichts der derzeit schwierigen Suche nach Handwerksfirmen äußerst hilfreich. Im Grunde profitieren auch die Handwerksbetriebe von einer qualifizierten Baubegleitung und Fachplanung. Klar definierte Aufgaben und eine gute Terminkoordination mit den anderen beteiligten Firmen durch einen Bauexperten oder eine Bauexpertin erleichtern die Arbeit und sorgen in aller Regel für einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle. Alles andere schafft Risiken für Handwerker und Bauherren.
Bauexperten helfen dabei den Kostenrahmen der Haussanierung einzuschätzen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kostensicherheit. Erfahrene Bauexperten oder -expertinnen können den Kostenrahmen einschätzen, was ein wichtiges Fundament für eine solide Finanzierung eines Projekts ist. Die Baupreise sind bekanntermaßen hoch. Wenn dann auch noch während der Bauphase wegen fehlender Vorplanung und Fachkenntnisse die Kosten steigen, kann das schlimme Folgen haben.
Was nicht verschwiegen werden darf: Neben Handwerkern sind auch Planer und Architekten derzeit sehr gefragt. Daher sollte man frühzeitig seine Fühler ausstrecken. Die Erfahrung zeigt dabei, dass die Chancen für eine erfolgreiche Suche bei einer Komplettsanierung höher sind als bei der Planung von Einzelmaßnahmen. Die Kontaktdaten von Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten in der Region findet man unter anderem auf www.eza-partner.de oder www.energie-effizienz-experten.de.
Zur Person: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!