Die Auftragslage im deutschen Wohnungsbau hat sich im Juni leicht entspannt. In einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts berichteten weniger Unternehmen von Auftragsmangel oder Stornierungen. Konkret sank der Anteil der stornierten Aufträge von 15,1 auf 13,7 Prozent. Auftragsmangel beklagten 50,2 Prozent der Unternehmen, das waren 1,5 Punkte weniger als noch im Mai. Beide Werte sind nach einem kurzen Anstieg zu Jahresbeginn seit einigen Monaten auf dem Rückzug, aber nach wie vor ungewöhnlich hoch.
«Der Mangel an neuen Aufträgen ist weiterhin ein großes Problem», sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. «Bei den Finanzierungskosten hat sich noch nicht viel getan. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Baugenehmigungen.» Wohlrabe erwartet keine schnelle Entspannung: «Was heute nicht beauftragt und genehmigt wird, kann zunächst auch nicht gebaut werden.» Angesichts der aktuellen Zahlen überrascht es nicht, dass das Geschäftsklima im Wohnungsbau trotz einer leichten Verbesserung mit minus 44,3 Punkten tief im negativen Bereich liegt. «Von Optimismus ist die Branche noch weit entfernt», so Wohlrabe.
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