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Klimaschutz: Heizen mit Holz: Wie klimafreundlich ist das?

Klimaschutz

Heizen mit Holz: Wie klimafreundlich ist das?

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    Rund 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel in Heizkesseln als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums.
    Rund 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel in Heizkesseln als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums. Foto: Bernd Wüstneck, dpa (Symbolbild)

    Heizen mit Holz wird immer beliebter. Fossile Brennstoffe werden aus Klimagründen zurückgefahren und mancheiner greift aus Überzeugung zum Brennholz, um so klimafreundlich zu heizen. Sei es in Form von Holzscheiten oder Holzpellets, mehr als eine Million Haushalte in Deutschland nutzen Holz als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums.

    Laut dem Naturschutzbund (NABU) befinden sich außerdem in jedem vierten Haushalt in Deutschland Kaminöfen, die mit Holz beheizt werden. Aber kann man sich als Holzheizer wirklich guten Gewissens zurücklehnen in der Annahme, zum Erreichen der Klimaziele beizutragen? Ist Heizen mit Holz wirklich klimafreundlich, vielleicht sogar klimaneutral?

    Holzheizung: Warum sie klimaneutral sein soll

    Nun könnte man meinen: Heizen mit Holz, wie soll das klimaneutral sein? Ich verbrenne schließlich einen toten Baum, der lebend CO2 einbinden könnte. Die Idee hinter klimaneutralem Heizen mit Holz ist aber, dass der gesamte Wald nachhaltig genutzt wird. Alle CO2-Emissionen aus verbranntem Holz sollen durch die Einbindung von CO2 in bestehendem Holz bzw. Wald ausgeglichen werden. Damit sei das Heizen mit Holz laut Befürworten klimaneutral.

    Kritiker sehen darin ein Problem, dass dabei vergessen werde, dass der Wald bereits andere, nicht vermeidbare CO2-Emissionen einbinden müsse. Darunter falle das Verbrennen von Holz nicht, es würden also mehr CO2-Emissionen produziert als eingebunden werden können. Deshalb schlussfolgert das Bundesumweltministerium: "Heizen mit Holz ist entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht klimaneutral."

    Pro produzierter Wärmeeinheit seien die CO2-Emissionen sogar höher als bei fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas. Hinzu kommt, dass neben CO2-Emissionen beim Verbrennen von Holz auch Feinstaub freigesetzt wird, der klima- und gesundheitsschädlich ist.

    Heizen mit Holz: Hat die Methode Zukunft?

    Deutschland will bis 2030 die Hälfte der Wärme klimaneutral produzieren. Wie tagesschau.de berichtet, soll in dieses Ziel auch die Holzenergie einberechnet werden – auch wenn das Bundesumweltministerium diese Wärmemethode nicht als klimaneutral einstuft. Für die EU ist das Verbrennen von Holz laut der Umweltorganisation WWF als klimaneutral anzusehen.

    Wie wird es also mit dem Heizen von Holz weitergehen? Bis vor kurzem wurden Holzheizungen noch sehr stark vom Bund gefördert, bis zu 45 Prozent konnte man als Förderung erhalten. Seit Mitte 2022 wurden dieser Fördermittel auf höchstens 25 Prozent gesenkt. Laut Bundesumweltministerium solle das Heizen mit Holz dennoch nicht verteufelt werden, es solle viel mehr neu bewertet und ausgerichtet werden.

    In letzter Zeit ist der Markt für Heizen mit Holz stark eingebrochen, mit Folgen für Verbraucher. Dieser Trend hängt laut Experten mit der unklaren Bewertung von Holzheizungen als klimaneutral oder nicht zusammen. Einige befürchten sogar ein Verbot des Einbaus von Holzheizungen. Eine Stilllegung einiger Arten von Holzöfen ist bereits beschlossen.

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