Wie viel ist mein Haus derzeit wert und wie haben sich die Quadratmeterpreise in den vergangenen Jahren in meiner Stadt entwickelt? Solche Fragen stellen sich nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Menschen, die darüber nachdenken, in ihrer derzeitigen Heimat selbst eine Immobilie zu erwerben. Einen genauen Überblick bekommt man jetzt mit dem neuen Immobilienpreisindex (GREIX) der Uni Bonn. Was es damit auf sich hat und welche Trends sich aus der Datenbank ablesen lassen.
Was ist der Immobilienpreisindex?
Der Immobilienpreisindex GREIX ermöglicht eine genaue Analyse der Preisentwicklung der vergangenen 60 Jahre auf dem deutschen Immobilienmarkt. Der Index soll langfristige Trends und aktuelle Informationen über die Immobilienpreise in 18 deutschen Großstädten - darunter Berlin, München und Stuttgart liefern. Diese werden sogar bis auf die Ebene der Stadtviertel heruntergebrochen. Die Datenbank ist kostenlos und für alle Interessierten zugänglich.
Übrigens: Die Alternative zum klassischen Einfamilienhaus ist für viele Menschen inzwischen das Tiny House. Die Tiny-House-Kosten sind häufiger aber höher als gedacht.
Immobilienpreisindex: Trends und Erkenntnisse aus 60 Jahren Immobilienmarkt
Bei der Erstellung des GREIX haben die Forscher der Universität Bonn zahlreiche Langzeitdaten ausgewertet. Dabei konnten sie folgende Trends erkennen:
- Profiteure: Eigentümer erzielten historisch hohe Vermögensgewinne, vor allem in Berlin seit dem Jahr 2000.
- Polarisierung: Preisunterschiede zwischen teuren und günstigen Stadtteilen haben sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt.
- Preissturz: Seit Mitte 2022 sind die Immobilienpreise inflationsbereinigt um knapp 15 Prozent gesunken.
- Prognose: Die Preise für Immobilien werden weiterhin sinken, wenn auch langsamer. Bis zum Ende des aktuellen Quartals (Q2 2023) erwarten die Forscher voraussichtlich einen Rückgang von knapp 20 Prozent im Bundesschnitt im Vergleich zum Höchststand.
Immobilienpreisindex - Das ist der Unterschied zu anderen Indizes
Der Immobilienpreisindex GREIX wurde in Zusammenarbeit von Forschern des Exzellenzclusters ECONtribute, der Universität Bonn und Gutachterausschüssen (GAAs) aus Deutschland entwickelt. Die GAAs verfügen laut der Universität Bonn über den größten und vollständigsten Datensatz zu Immobilien in Deutschland, der sämtliche Immobilientransaktionen der letzten 60 Jahre abdeckt. Durch die Zusammenarbeit konnten die Forscher rund eine Million Transaktionsdaten digitalisieren und vergleichbar machen.
Dies ermöglichte die Erstellung des ersten langfristigen Mikrodatensatzes zu realen Wohnimmobilientransaktionen in Deutschland. Mithilfe von statistischen Methoden haben die Forscher ein Modell entwickelt, das hochwertige Indizes für verschiedene Marktsegmente (Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, Wohnungen) in 18 deutschen Großstädten erstellt.
Im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes basiere GREIX auf den umfangreichen und qualitätsgesicherten Daten der GAAs und bietee somit eine höhere Zuverlässigkeit, heißt es auf der Website der Universität Bonn. Der nationale Index von Destatis nutze zwar ebenfalls die GAA-Daten, jedoch ohne aktiven Austausch und Qualitätssicherung durch die GAAs und reiche nur bis in die 2000er Jahre zurück.7
Immobilienpreisrechner: So haben sich die Preise in den Städten entwickelt
In den vergangenen Jahren haben sich die Quadratmeterpreise mehr als verdoppelt, zuletzt sanken in einigen deutschen Städten die Preise jedoch. So haben sich die Preise in den vergangenen 20 Jahren verändert:
Durchschnittlicher Quadratmeterpreis | |||
Stadt | 2002 | 2012 | 2022 |
Berlin | 1536,90 Euro | 1983,80 Euro | 5219,50 Euro |
Bonn | 1504,40 Euro | 1768,00 Euro | 4195,90 Euro |
Chemnitz | 1614,10 Euro | 1624,70 Euro | 3434,20 Euro |
Dortmund | 1443,70 Euro | 1130,90 Euro | 2276,70 Euro |
Dresden | 1662,70 Euro | 1676,60 Euro | 3213,60 Euro |
Duisburg | 1221,10 Euro | 1059,70 Euro | 1869,10 Euro |
Düsseldorf | 1586,50 Euro | 1761,40 Euro | 3585,10 Euro |
Erfurt | 1263,00 Euro | 1464,50 Euro | 2995,90 Euro |
Frankfurt | 2076,20 Euro | 2805,30 Euro | 6227,90 Euro |
Hamburg | 1999,00 Euro | 3023,40 Euro | 6876,10 Euro |
Köln | 1673,50 Euro | 1991,00 Euro | 4445,40 Euro |
Leipzig | keine Daten vorhanden | keine Daten vorhanden | 3579,20 Euro |
Lübeck | 1627,20 Euro | 1772,70 Euro | 4601,70 Euro |
München | 2531,50 Euro | 3635,10 Euro | 8383,50 Euro |
Münster | 1734,40 Euro | 2243,50 Euro | 4437,20 Euro |
Potsdam | 1769,30 Euro | 2094,80 Euro | 5096,10 Euro |
Stuttgart | 1877, 40 Euro | 2362,70 Euro | 5164,10 Euro |