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Energiekolumne: Steigende Energiepreise: So senken Betriebe ihre Stromkosten

Energiekolumne

Steigende Energiepreise: So senken Betriebe ihre Stromkosten

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    Inzwischen sollte es sich herumgesprochen haben: Alte Leuchtstoffröhren verbrauchen viel mehr Energie als moderne LEDs. Damit lässt sich dann Geld sparen.
    Inzwischen sollte es sich herumgesprochen haben: Alte Leuchtstoffröhren verbrauchen viel mehr Energie als moderne LEDs. Damit lässt sich dann Geld sparen. Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolbild)

    Die Energiepreise sind schon vor dem Ukraine-Krieg kräftig gestiegen. Jetzt hat diese Entwicklung noch mehr Fahrt aufgenommen. Das bekommen neben den Privathaushalten auch die Handwerksbetriebe und Unternehmen kräftig zu spüren. Energiesparen ist deshalb auch hier nicht nur wichtig für den Klimaschutz, sondern aus betriebswirtschaftlicher Sicht absolut notwendig. Dabei gibt es in vielen Bereichen betriebliche Einsparpotenziale, die mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand ausgeschöpft werden können – zum Beispiel durch die Umstellung der Beleuchtung auf LED.

    Noch immer gibt es viele Betriebe, in denen veraltete Leuchtröhren im Einsatz sind. Angesichts der deutlich effizienteren Technik lohnt sich der Umstieg auf moderne LED-Leuchtmittel auf jeden Fall. Werden nicht nur einzelne Lampen ausgetauscht, sondern die komplette Beleuchtung auf LED umgestellt, winken dem Unternehmen attraktive Zuschüsse. Der Staat übernimmt 20 Prozent der Kosten, was die Amortisationszeiten nochmals deutlich verkürzt.

    Stromrechnung: Mit effizienter Technik können Unternehmen Geld sparen

    Erfahrungsgemäß lässt sich auch im Bereich Druckluft – ein wichtiger Faktor für den Stromverbrauch in vielen Betrieben – jede Menge Energie einsparen. Hier lautet der oberste Grundsatz: effiziente Kompressoren einsetzen. Und natürlich sollte die Kompressorregelung richtig eingestellt sein – was erfahrungsgemäß leider oftmals nicht der Fall ist. Um den Energieverbrauch niedrig zu halten, empfiehlt es sich insbesondere, das Druckniveau so niedrig wie möglich zu halten. Ganz schlecht sind Druckluftverluste durch Leckagen im Leitungssystem. Diese müssen aufgespürt und behoben werden.

    Wie bei den Druckluftkompressoren sollte bei Ventilatoren und Pumpen ebenfalls auf den Einbau effizienter Modelle und die richtige Einstellung geachtet werden. Letzteres gilt übrigens auch für Heizungsanlagen. Immer wieder lässt sich feststellen, dass nicht nur im Wohnsektor, sondern auch in Betriebsgebäuden die Einstellungen der Heizungsregelung nicht zum Gebäude und zum Nutzerverhalten passen. Dadurch wird viel Energie und damit Geld im wahrsten Sinne des Wortes nutzlos „verbrannt“.

    Apropos Wärme: In der Nutzung der Abwärme von Maschinen, Kompressoren oder – falls vorhanden – Kälteanlagen stecken in zahllosen Betrieben ungeahnte Potenziale. Die Abwärme kann in vielerlei Form und mit Hilfe unterschiedlicher Technologien verwendet werden, zum Beispiel für die Raumheizung oder Warmwasserbereitung. Kräftig Energie einsparen lässt sich auch mit Hilfe eines Frequenzumrichters. Mit ihm lassen sich Spannung, Strom und Drehzahl eines Elektromotors variieren. Auf diese Weise kann die Motorleistung – und damit der Strombedarf – an die tatsächlich notwendigen Anforderungen angepasst werden. Im Vergleich zum konstanten Betrieb auf voller Leistung sind so, insbesondere bei wechselnden Lasten, erhebliche Einsparungen möglich.

    Energieberatung lohnt sich finanziell für Unternehmen

    Welche der aufgezeigten Lösungen passen oder ob andere energetische Optimierungsmaßnahmen in einem Betrieb in Fragen kommen, lässt man am besten von einer Expertin oder einem Experten im Rahmen einer Energieberatung klären. Dabei übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zu 80 Prozent der Kosten. Auch für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es über das BAFA-Förderprogramm Querschnittstechnologien attraktive Zuschüsse.

    Übrigens: Im Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 haben sich zahlreiche Firmen aus unterschiedlichsten Branchen in der Region zusammengeschlossen. Sie profitieren etwa von Beratungsangeboten und dem Erfahrungsaustausch untereinander. Kein Wunder, dass das Bündnis derzeit wächst und wächst …

    Informationen zur Person: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza).

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