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Energie-Kolumne: Heizen in der Energiekrise: Nachts lieber ganz runter drehen?

Energie-Kolumne

Heizen in der Energiekrise: Nachts lieber ganz runter drehen?

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    Die Heiztemperatur sollte nachts abgesenkt werden.
    Die Heiztemperatur sollte nachts abgesenkt werden. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Symbolfoto)

    Die Heizung runterzudrehen spart Energie und damit Geld. Bereits ein Grad weniger senkt die Heizkosten um rund sechs Prozent. Da stellt sich für die kalte Jahreszeit die Frage, ob man bei Abwesenheit oder in der Nacht die Heizkörper nicht gleich am besten auf null dreht.

    Rein vom Energieverbrauch her ist es in der Tat günstiger, die Heizung an den Thermostatventilen herunterzudrehen oder bei Ein- und Zweifamilienhäusern für die Nacht besser gleich eine entsprechende Temperaturabsenkung in der zentralen Heizungsregelung einzustellen. Zwar kostet das Wiederaufheizen Energie, weil auch ausgekühlte Wände wieder erwärmt werden müssen. Aber Durchheizen benötigt angesichts der permanenten Wärmeverluste –vor allem bei schlecht gedämmten Häusern – in der Regel noch mehr Energie.

    Besser nicht ganz runterkühlen, um Schimmel zu verhindern

    Und dennoch gibt es gute Argumente dafür, zumindest ein gewisses Temperaturniveau zu halten. Das Wichtigste lautet: Schimmelbildung vermeiden. Wird die Temperatur in den Wohnräumen nämlich zu stark gedrosselt, besteht die Gefahr, dass sich Luftfeuchtigkeit auf den abgekühlten Wänden niederschlägt und sich in der Folge Schimmel bildet. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Fachleute empfehlen daher die Raumtemperatur in mäßig oder schlecht gedämmten Häusern nicht unter 16 Grad abzusenken. In Gebäuden mit guter Gebäudehülle sollten auch 14 Grad kein Problem sein.

    Wichtig: Hier handelt es sich um Richtwerte. Generell empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit mithilfe eines Hygrometers zu kontrollieren. Sollte diese unter 50 Prozent liegen, kann die Raumtemperatur auch mal unter die vorher angegebenen 16 beziehungsweise 14 Grad abgesenkt werden.

    Werden die Heizkörper bei Minusgraden draußen über längere Zeit auf null gedreht – zum Beispiel, wenn man in den Winterurlaub fährt –, besteht neben der Schimmelbildung noch eine weitere Gefahr: die Wasser- und Heizungsrohrleitungen könnten gefrieren. Der Schaden wäre auch hier immens.

    Verlässt man Untertags das Haus, ist es sinnvoll, die Temperatur in den Wohnräumen um ungefähr zwei Grad auf 18 Grad zu senken. Das entspricht Stufe 2,5 bei einem korrekt eingestellten Thermostat. Nachts kann die Temperatur auf 16 Grad gedrosselt werden – dies entspricht Stufe 2.

    Warum Sie Temperaturunterschiede zwischen Räumen vermeiden sollten

    Wer in einem Passivhaus oder in einem sehr gut gedämmten Effizienzhaus wohnt, der kann die Temperatur in der Nacht getrost auch konstant lassen, das Einsparpotenzial durch die Nachtabsenkung ist in solchen Häusern sehr gering. Zudem muss dann auch die längere Wiederaufheizzeit beachtet werden.

    Übrigens: Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zwischen den Räumen innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung sollten vermieden werden. Wenn feuchtwarme Luft aus einem beheizten Raum in einen unbeheizten und daher in einen kühlen Raum fließt, kann sich dort an den kalten Wänden Schimmel bilden. Die Türen zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen sollte man daher am besten schließen.

    Und wie heize ich am besten Räume, die nur einmal in der Woche oder noch seltener genutzt werden? Ist hier der Heizlüfter oder doch der aufgedrehte Heizkörper die richtige Wahl? Zwar erwärmt der Heizlüfter die Raumluft vielleicht etwas schneller. Aber günstiger und auch komfortabler ist es, mit dem Heizkörper zu heizen. Derzeit liegt der Preis pro Kilowattstunde für Gas oder Öl immer noch deutlich unter dem für Strom. Zudem ist der Lüfter lauter und gibt im Gegensatz zum Heizkörper keine Strahlungswärme ab, die als angenehm empfunden wird. Wichtig ist nur, dass der Heizkörper in dem temporär genutzten Raum rechtzeitig vor der Nutzung eingeschaltet wird.

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