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Energie-Kolumne: Auch beim Kochen und Backen lässt sich Energie sparen

Energie-Kolumne

Auch beim Kochen und Backen lässt sich Energie sparen

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    Ein Schnellkochtopf verbraucht gegenüber einem herkömmlichen Topf nur die Hälfte der Energie.
    Ein Schnellkochtopf verbraucht gegenüber einem herkömmlichen Topf nur die Hälfte der Energie. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Trotz beschlossener Gaspreis-Bremse ist Energiesparen wichtiger denn je – nicht nur beim Gas, sondern auch beim Strom. Tatsächlich gibt es viele Einsparpotenziale in unterschiedlichsten Lebensbereichen, zum Beispiel beim Kochen. In einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt beträgt der durchschnittliche Anteil des Kochens am gesamten Stromverbrauch immerhin rund zehn Prozent.

    Energiesparen in der Küche fängt schon mit der Wahl des Kochgeschirrs an. Gute Töpfe haben in der Regel glatte Böden, die sich nach innen wölben. Wenn die Töpfe später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, sodass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. Der Topf sollte die Kochplatte genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie – pro Zentimeter, der hier rundum fehlt, 20 bis 30 Prozent. Bei zu großen Töpfen verlängert sich die Garzeit.

    Energie sparen beim Kochen: Auf den Topf muss der passende Deckel

    Ganz wichtig: Beim Kochen sollte immer der passende Deckel auf den Topf. Durch gekippte Deckel verdoppelt sich der Energieverbrauch. Wird ganz auf den Deckel verzichtet, verdreifacht sich sogar die benötigte Strommenge. Ein weiterer Tipp: Der Topfboden sollte immer vollkommen trocken auf die Herdplatte gestellt werden. Der Dampf, der sich bei einem nassen Boden zwischen Herdplatte und Topfboden bildet, beeinträchtigt die Wärmeleitung, bis der Boden abgetrocknet ist.

    Sehr energiesparend ist der Einsatz eines Schnellkochtopfs. Nicht nur beim Kochen von Kartoffeln senkt der Schnellkochtopf die Garzeit und damit den Energieaufwand um die Hälfte oder mehr. Auch für Hülsenfrüchte und viele andere Gerichte mit langer Garzeit ist die Verwendung eines Schnellkochtopfs ideal. So werden in diesem auch Eintöpfe sehr viel schneller fertig. Es gibt auch Hobby-Köchinnen und -Köche, die auf seinen Einsatz beim Garen von Fleisch und Braten schwören. Auch hier halbiert sich im Schnellkochtopf die Zeit. Ein anderer Trick ist die gute alte Kochkiste, die sich beispielsweise für Reis sehr empfiehlt. Der Reis wird kurz aufgekocht, dann wird der Herd abgeschaltet, der Topf kommt sofort in die Kochkiste, dies ist ein passgenauer Styropor-Übertopf in dem die Hitze gehalten wird, und der Reis garen kann.

    Wer energiesparend Wasser kochen will, greift auch häufig zum Wasserkocher. Tatsächlich erhitzt das Gerät das Wasser energieeffizient – doch nicht in jedem Fall ist es die bessere Alternative zum Herd. Entscheidend ist die Menge an Wasser, die zum Kochen gebracht wird. Hier gilt: Sind es nicht mehr als 1 bis 1,5 Liter Wasser, ist der Wasserkocher fast immer die beste Wahl. Ohnehin sollte möglichst mit wenig Wasser gekocht werden. Bei zu viel Wasser dauert es entsprechend lange, bis es erhitzt oder zum Kochen gebracht wird.

    Herd schon vor Ende der Garzeit abschalten

    Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschaltet werden. Denn Elektroherd und Cerankochfeld halten die Wärme noch eine ganze Weile, auch wenn die Platte schon ausgeschaltet wurde. Diese Restwärme kann problemlos genutzt werden. Die Speisen garen im heißen Topf auf der sich langsam abkühlenden Herdplatte nach.

    Wenn die Backzeit länger als 40 Minuten dauert, lässt sich der Backofen schon einige Minuten früher abschalten.
    Wenn die Backzeit länger als 40 Minuten dauert, lässt sich der Backofen schon einige Minuten früher abschalten. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Je nach Backofen kann man auch hier einige Minuten früher abschaltet, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt. Verfügt der Backofen über eine Umluftfunktion, sollte man diese nutzen. Denn bei Umluft reicht eine um rund 20 Grad niedrigere Temperatur als bei Ober- und Unterhitze. Der Stromverbrauch sinkt damit um bis zu 40 Prozent. Durch den Verzicht aufs Vorheizen kann, wenn das Rezept dies zulässt, zusätzlich Energie eingespart werden. Und während der Benutzung sollte die Backofentür am besten immer geschlossen bleiben. Wird sie geöffnet, schadet das der Energiebilanz.

    Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!.

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