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Wie Habeck und Lindner den Traum vom Eigenheim zerstören
![Das eigene Heim ist ein Herzenswunsch von Millionen in Deutschland. Zwei Minister sorgen dafür, dass er immer schwerer erfüllt werden kann. Das eigene Heim ist ein Herzenswunsch von Millionen in Deutschland. Zwei Minister sorgen dafür, dass er immer schwerer erfüllt werden kann.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Überraschend hat die Regierung am Jahresbeginn die Zuschüsse für Häuslebauer gestrichen. Jetzt kürzt sie bei den Sanierungshilfen. Familien fehlen dadurch Zehntausende Euro.
![Wie Habeck und Lindner den Traum vom Eigenheim zerstören](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop53854141/4723057631-cv1_1-w40-owebp/Christian-Grimm-001?t=.jpg)
Das Jahr ist noch jung, als es für Elin Tichy die erste Schreckensnachricht bringt. Von einem Tag auf den anderen fehlen ihr 75.000 Euro für den Bau ihres Hauses. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte über Nacht das Förderprogramm für Häuslebauer gestoppt. Von Sonntag auf Montag. Das war am 24. Januar. "Ich war extrem schockiert", erinnert sich Elin Tichy ein halbes Jahr später.
Die 30-Jährige träumt einen Traum, den Millionen Menschen in Deutschland träumen. Ein eigenes Häuschen mit Garten. Und Kinderzimmern für die beiden Jungs. Es soll in Asch entstehen, einem Dorf bei Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb. Dort ist die Welt, wie sie sein soll. Kirche, Fußballplatz, Schule, Bäcker und Metzger.
![Elin Tichy, ihr Lebenspartner Daniel Rieger und die beiden Buben. Vor ihnen der Plan ihres Eigenheimes. Elin Tichy, ihr Lebenspartner Daniel Rieger und die beiden Buben. Vor ihnen der Plan ihres Eigenheimes.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das Problem der jungen Familie: Baupreise steigen, die Wohnung ist zu klein
Tichy und ihr Freund Daniel Rieger haben ein altes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert wegreißen lassen, um ein neues zu bauen. "Das Alte war schon dreimal abgebrannt, da war nichts mehr zu retten", sagt Tichy. Das Neue soll eine Solaranlage bekommen, eine gute Dämmung, einen Batteriespeicher und eine Lüftungsanlage zur Rückgewinnung von Wärme. Die ganze Technik ist teuer, sorgt aber dafür, dass die Familie wenig Energie verbrauchen und das Klima schützen wird. Derzeit wohnen sie in einer Dreizimmer-Wohnung zur Miete. Eltern und Kinder schlafen alle zusammen in einem Zimmer. "Das ist kein Zustand", sagt Tichy.
Die 75.000 Euro Zuschuss von der staatseigenen KfW-Bank waren fest eingeplant. Weil in den vergangenen Monaten die Preise am Bau explodiert sind, ist das Loch in der Tasche noch größer. Tichy schätzt es auf 75.000 Euro. Zusammen fehlen der Familie jetzt also 150.000 Euro für den Traum vom eigenen Heim. Dabei waren sie kurz davor, ihn Wirklichkeit werden lassen zu können. "Wir hätten im Winter anfangen können zu bauen", sagt die verhinderte Bauherrin.
Doch dann zog Habeck den Stecker. Er tat es nicht alleine. Finanzminister Christian Lindner (FDP) wollte kein Geld mehr nachschießen. Die Förderung wurde zwar über die KfW ausgereicht, aber bei den Prämien handelte es sich um Geld aus dem Bundeshaushalt. Das Programm war beliebt. Es lagen Anträge im Wert von 20 Milliarden Euro vor, die die vorgesehenen Mittel weit überstiegen. Aus diesem Grund beschlossen Habeck und Lindner das abrupte Ende – eine Woche vor dem geplanten Auslaufen am 31. Januar.
Keine KfW-Förderung mehr: Die junge Familie kommt knapp zu spät
Genau das macht Elin Tichy so wütend. Hundertmal hat sie sich die Frage gestellt, ob sie nicht hätten schneller sein können – ein, zwei Tage? Aber es gab ja die Zusage der Regierung, dass die Anträge bis Ende Januar gestellt werden können. Ihr Energieberater Paul Maute hatte alles vorbereitet. "Ich habe Anträge gerechnet wie noch nie, hatte alles fertig. Am Montag wollte ich dann alles bei der KfW einreichen", erzählt er. Denn die Zuschüsse beantragen müssen die Energieberater, die zuvor ermitteln, wie klimafreundlich ein Gebäude wird. Neben der Familie Tichy/Rieger wollten 13 andere Bauherren den staatlichen Bonus über Maute einstreichen. Sie gingen alle leer aus. "Ich kam bei der KfW nicht einmal mehr in das System. Bei den Familien war natürlich dann ein großes Hallo, also im negativen Sinne natürlich", sagt der Energieberater.
![Die Förderung über die staatliche KfW-Bank ist an den Antrag des Energieberaters gebunden. Die Zunft ist enttäuscht von Minister Robert Habeck. Die Förderung über die staatliche KfW-Bank ist an den Antrag des Energieberaters gebunden. Die Zunft ist enttäuscht von Minister Robert Habeck.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Ihn regt nicht nur die vergebliche Arbeit auf und die Sorgen seiner Kunden, sondern die Folgen für den Klimaschutz. "Die, die jetzt trotz der weggefallenen Förderung bauen, bauen zu einem deutlich schlechteren Standard." Für Maute geht das nicht zusammen: Ausgerechnet ein Minister der Grünen sorgt dafür, dass es weniger statt mehr Klimaschutz gibt. Es bleibt ja nicht bei seinen 14 Klienten, deutschlandweit handelt es sich um Tausende Fälle. Das bestätigt Marita Klempnow aus dem Vorstand des Deutschen Energieberater Netzwerkes (DEN). "Das ist wirklich eine üble Situation", sagt Klempnow. Die Bauingenieurin ist sauer, weil Habeck, sechs Monate nach seinem ersten Tiefschlag, Häuslebauern und Unternehmen einen zweiten versetzt hat.
Vor wenigen Tagen hat er entschieden, die Zuschüsse für die energetische Sanierung zusammenzustreichen. "Damit bremst man das Flaggschiff der Sanierung aus." Klempnow sitzt als Expertin in den Runden im Wirtschaftsministerium. In ihr brodelt es. Sie ist es leid, mit Leuten über den Bau zu reden, die von der Materie nichts verstehen. "Viele Bauherren werden jetzt nur das unbedingt Notwendige zu tun", sagt sie voraus. Die Deutsche Umwelthilfe gibt ihr recht und kreidet ausgerechnet dem Minister von den Grünen eine "Katastrophe für den Klimaschutz" an.
In Asch bei Blaubeuren wird genau das eintreten. Elin Tichy und ihr Partner wollen trotzdem bauen. Im Herbst soll es losgehen. Der Kredit steht bereit. Sie prüfen jetzt, was gestrichen werden muss. Vielleicht kommt keine Solaranlage aufs Dach, vielleicht fällt die Lüftungsanlage weg. "Wir bauen eigentlich den Sanierungsfall von morgen", sagt sie lakonisch. Die junge Frau muss es wissen. Sie und ihr Mann sind Bauingenieure. "Obwohl wir vom Fach sind, hat es uns auch getroffen."
Die Diskussion ist geschlossen.
Es genügt nicht, wenn der Verfasser des Artikels hier nur den "Haudrauf" auf die Minister Habeck und Lindner gibt.
Etwas mehr Hintergrundinformation über die Gründe der Einstellungen von Förderungen und Sanierungshilfen hätte dem Ganzen
schon gut getan und auch mehr Objektivität und Sachlichkeit in den ganzen Artikel gebracht.
Auch wenn mein Kommentar wieder geschluckt wird: der Aufmacher dieses Berichts ist kein Zeichen seriöser Berichterstattung. Er ist populistisch und der Bericht zeigt nicht die Hintergründe, warum die Förderung kassiert wurde. Das ist zu einseitig.
Der Titel ist sehr populistisch und taugt höchstens für einen Kommentar. Im Moment kann eben nicht jeder seinen Traum verwirklichen, wie er es sich vorstellt. Eine Förderung für energiesparendes Bauen sollte überarbeitet und auf nachhaltige und bessere Füße gestellt werden. Manchmal ist der Weg eben etwas länger zum Eigenheim. Vielleicht angesichts des Flächenfraßes auch nicht mehr zeitgemäß. Dies an Habeck und Lindner festzumachen, zeigt die Einstellung von Christian Grimm zu unserer Regierung, aber wie immer geht der Bericht nicht den Ursachen auf den Grund. Nicht aus Spaß und Tollerei wurde die Förderung in der bisherigen Form gestrichen. Auch das gehört in den Bericht, wenn man eine seriöse Zeitung sein will.
Es war vollkommen in Ordnung, die alte KfW-Förderung einzustampfen, dies hätte viel früher passieren müssen. So wie sie von der Vorgängerregierung gestaltet war, hat quasi jedes Haus die Bedingungen erfüllt, und wurde in Milliardenhöhe von Baukonzernen für ordinäre Wohnanlagen als Standard-Finanzierungselement abgezockt, die Förderung war eine verdeckte Subvention, und so hat sie die Vorgängerregierung auch gedacht. Und das weiß auch Herr Grimm. Nun kommen neue Förderungen, die zielgenau die politischen Gestaltungspläne umsetzen: nachhaltiges, klimafreundliches Bauen mit weniger Flächenversiegelung. Die Lobby heult und präsentiert Einzelschicksale. Der Traum vom freistehenden Eigenheim ist nicht mehr zeitgemäß und ich freue mich, dass wieder richtig planvolle Politik gemacht wird und nicht nur die Industrielobbys gefördert werden. Genau letzteres hat uns ja in die hoffentlich heilsame Wirtschaftskrise geritten, in der wir heute sitzen.
So ist es.
Mich hart schon sehr lange an diesen KfW-Förderprogrammen gestört, das mit meinem Steuergeld, Plastikfenster, Plastikdämmung und Plastikputz, mit Plastikböden in Innenräumen gefördert werden, anstelle von Nachhaltiger Bauweise mit nachwachsenden Rohstoffen.
>> So wie sie von der Vorgängerregierung gestaltet war, hat quasi jedes Haus die Bedingungen erfüllt, und wurde in Milliardenhöhe von Baukonzernen für ordinäre Wohnanlagen als Standard-Finanzierungselement abgezockt... <<
Mit Fakten und Wahrheit haben es unsere grünen Medienagenten nicht so...
Die Kürzungen treffen auch die energetisch sehr guten Standards!
https://www.cash-online.de/sachwertanlagen-immobilien/nachhaltigkeit-esg/2022/bund-kuerzt-ueberraschend-kfw-foerderung-fuer-gebaeudesanierung/624598/
>> Zudem wird der Tilgungszuschuss für Neubau EH 40 NH von derzeit 12,5 Prozent auf fünf Prozent abgesenkt. <<
Die bereits jahrzehnte andauernde kriminelle Geldwäsche in zig-Millarden-Dimension in unserem deutschen "Musterländle" ist nur das Vorspiel der konzertierten Action von Banken, Politik und weiteren willigen Mitspielern, wie Grundbesitzer etc., etc. !
Wir reden immer von der Schere, die unsere Gesellschaft teilt?
Folgen wir der Spur des Geldes - da werden wir keine Unschuldigen finden - legen wir nur mal die Spendenquellen der Parteispenden offen - das wird uns auch die Augen öffnen. Geld regiert - nach-wie-vor - die Welt!
Wir müssen die Zerstörer der Zukunft unserer Kinder finden bevor die Gesellschaft auseinander fliegt.
Die bereits weltweit sichtbare Gefahr - auch größerer Kriege - ist meist der Vorbote von eruptiven Geschehnissen die, die bestehende Ordnung gewaltsam verändert?
Den Traum vom Eigenheim zerstören weder Lindner noch Habeck, sondern der Markt, der sich gerade dreht: Extrem hohe Immobilienpreise treffen derzeit auf stark steigende Zinsen. Der Markt wird diese Entwicklung von selbst regulieren. Erst wenn die Preise um 20 oder 30 % gefallen sind, wird die gesamte Kostenbelastung wieder tragbar sein. Das wird aber eine gewisse Zeit dauern.
Die Preise fallen? Nein. Der Euro wird immer weniger wert daher steigen die Preise.