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Mietpreise: Trendwende auf dem Wohnungsmarkt? Mieten in Großstädten stagnieren

Mietpreise

Trendwende auf dem Wohnungsmarkt? Mieten in Großstädten stagnieren

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    In Berlin sind die Mieten zuletzt gestiegen. Als Ursache werden Nachholeffekte nach dem Ende des Mietendeckels vermutet. In den meisten anderen Großstädten ist die Entwicklung eine andere.
    In Berlin sind die Mieten zuletzt gestiegen. Als Ursache werden Nachholeffekte nach dem Ende des Mietendeckels vermutet. In den meisten anderen Großstädten ist die Entwicklung eine andere. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Die Mieten entwickelten sich in den vergangenen Jahren nur in eine Richtung: nach oben. Jetzt zeichnet sich eine Trendwende ab. Darauf deuten jedenfalls die Ergebnisse des "Mietatlas" hin, eine Auswertung des Immobilienportals Immowelt. Demnach stabilisieren sich die Mieten in einigen der größten deutschen Städte, mancherorts sinken sie sogar.

    Für den "Mietatlas" wurden die Quadratmeterpreise von Wohnungen, die auf dem Portal Immowelt angeboten werden, ausgewertet.Die Entwicklung in den 14 größten Städten teilt sich so auf: In fünf von ihnen stiegen die Mieten, in sechs waren sie stabil und in drei sanken sie sogar. Vergangenes Jahr hatten sich die Mietpreise noch in deutlich mehr Städten verteuert. "Zu den Städten mit stabilen oder sinkenden Mieten zählen mit München, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg auch die vier teuersten Großstädte Deutschlands", heißt es von Immowelt. In fast zwei Dritteln der größten Städte Deutschlands sind die Mieten demnach also nicht gestiegen oder sogar gesunken.

    In vielen deutschen Metropolen stagnieren oder sinken die Mietpreise

    In München kostet der Quadratmeter 16,50 Euro. Der Mietpreis stagniert dort nach der Auswertung zum zweiten Mal in Folge. Auf Platz zwei nach der Höhe der Mietpreise liegt Frankfurt. Dort sank der Mietpreis sogar zweimal in Folge auf nunmehr 11,60 Euro. Ähnlich ist die Situation laut Immowelt in Stuttgart. In Hamburg stagnierte der Preis bei 10,89 Euro. Als möglichen Grund nennt das Portal, dass sich noch höhere Mieten nicht mehr am Markt durchsetzen ließen. "Viele Mieter haben bereits jetzt große Probleme, sich eine Wohnung im Stadtgebiet zu leisten."

    In Berlin ist die Entwicklung eine andere – wobei dort ein Sondereffekt zu berücksichtigen ist. Bis zu einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April, nach dem das Land Berlin keine Kompetenz für eine Regulierung der Miethöhen hat, galt dort ein sogenannter Mietendeckel. Im Bestand beträgt der Quadratmeterpreis 9,39 Euro. Im dritten Quartal stiegen die Angebotsmieten in Berlin um zwei Prozent – wie schon im zweiten Quartal. Immowelt geht davon aus, dass es sich um sogenannte Nachholeffekte handelt. Waren die Mieten in Berlin bislang gesetzlich begrenzt, können sie nun auf den Stand wachsen, den sie ohne Regulierung gehabt hätten.

    Wenig verändert haben sich die Mietpreise in den vergleichsweise günstigen Großstädten Ostdeutschlands und des Ruhrgebiets. Gerade im Osten sei zwar die Nachfrage junger Erwachsener nach Wohnraum in den Großstädten vorhanden, allerdings hätten sich die Ansprüche daran gerade in der Pandemie verändert. "Sollte verstärkt saniert und renoviert werden und die Nachfrage hoch bleiben, dürften die Mieten in Zukunft wieder steigen", heißt es in der Auswertung.

    Die Entwicklung der Mieten ist auch für Eigentümer entscheidend

    Die Entwicklung ist nicht nur für Mieterinnen und Mieter von Bedeutung. Schon länger zeigt sich der Trend, dass sich Mieten und Kaufpreise von Wohnungen auseinanderentwickeln – der Kauf ist wesentlich schneller teuer geworden als die Miete. Setzt sich diese Entwicklung fort, könnte es künftig schwieriger werden, einen Immobilienkauf und damit verbundene Kredite durch Mieteinnahmen zu refinanzieren.

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