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Versorgung: Fachleute erwarten nach Hochwasser Rückgang beim Grundwasser

Versorgung

Fachleute erwarten nach Hochwasser Rückgang beim Grundwasser

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    Eine Grundwassermessstelle der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) steht auf einer Wiese bei Markgröningen.
    Eine Grundwassermessstelle der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) steht auf einer Wiese bei Markgröningen. Foto: Marijan Murat, dpa

    Die massiven Regenfälle in Teilen Baden-Württembergs sind im Grundwasser messbar und werden nach Einschätzung von Fachleuten für weitere Anstiege in den kommenden Tagen sorgen. Im Verlauf des hydrologischen Sommerhalbjahres (Mai bis Oktober) sei jedoch zu erwarten, dass sich weniger

    Seit etwa Mitte November sei die Ausgangssituation für die Grundwasserneubildung optimal, hieß es. "Die Böden sind wassergesättigt und ermöglichen nach wie vor die Sickerungen in das Grundwasser." Bei wassergesättigtem Boden könne der Neubildungsprozess beziehungsweise das Einsickern ins Grundwasser bei Niederschlag unmittelbar stattfinden, das Grundwasser steige praktisch sofort an, erklärte Michel Wingering von der LUBW. "Bei nicht wassergesättigten Böden findet die Neubildung erst zeitverzögert statt, nachdem die Bodenfeuchte bzw. die Wassersättigung ein ausreichendes Niveau erreicht hat."

    Für den oberirdischen Abfluss bei Hochwasser an Fließgewässern seien wassergesättigte Böden hingegen eher ungünstig, da sie weniger in der Lage seien, Niederschlagswasser aufzunehmen: "Es gibt nämlich keine Wasserspeicherungskapazität im Boden mehr", machte Wingering deutlich. Die überschüssigen Niederschläge fließen demnach dann verstärkt oberirdisch ab. "Bei der aktuellen Hochwassersituation dürften sich die wassergesättigten Böden daher eher verschärfend auf die oberirdischen Abflüsse ausgewirkt haben."

    Die Grundwasserneubildung habe im nassen Mai 2024 die langjährigen Erfahrungswerte übertroffen, heißt es im LUBW-Bericht weiter. Die Grundwasserverhältnisse hätten auf überdurchschnittlichem Niveau geschwankt und bei jeder dritten Messstelle ein hohes Niveau erreicht. Die bisherigen Monatshöchstwerte wurden den Angaben nach an 11 von 71

    Die LUBW setzt die aktuelle Situation in Bezug zur bisherigen Entwicklung und erstellt Prognosen. Dabei werden verschiedene Faktoren herangezogen wie die Bodenfeuchte, meteorologische Daten (Temperatur und Niederschläge), historische Extremwerte, der bisherige saisonale gewässerkundliche Jahresverlauf der Messstellen mit statistischen Trendbetrachtungen und Vergleichen, Grundwasserneubildung und Klimaprojektionen.

    (dpa)

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