Die Stuttgarter S-Bahn hat in den vergangenen Jahren an Pünktlichkeit eingebüßt. 2023 wurden 89,1 Prozent der Halte rechtzeitig erreicht, wie eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel zeigt. Das ist der schlechteste Wert seit 2019. Die besten Pünktlichkeitswerte erreichte die S-Bahn der Landeshauptstadt in dem Zeitraum im ersten Corona-Jahr 2020 (97,3 Prozent). 2022 lag die Pünktlichkeit bei 93,1 Prozent.
Ebenfalls eingebüßt hat die S-Bahn Rhein-Neckar. 2023 erreichten 86,3 Prozent ihrer Züge die Halte pünktlich. Am niedrigsten war die Pünktlichkeit in den Fünf-Jahres-Zeitraum 2022 (84,8 Prozent), am nächsten 2020 (93,7 Prozent). Die Antwort des Ministeriums lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Montag vor.
Als pünktlich geht ein Zug in die Statistik der Deutschen Bahn ein, wenn er mit maximal 5:59 Minuten Verspätung einen Halt erreicht hat.
Bundesweit waren vergangenes Jahr 92,5 Prozent der von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen pünktlich - das sind vier Prozentpunkte weniger als 2020. Gastel teilte mit: "Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her. Die Ursachen haben vielfach mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun."
"Was es braucht, sind auf lange Zeit höhere Investitionen in eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur", so der Grünen-Politiker. Weil die Bahn nach dem Haushaltschaos beim Bund aber in den kommenden Jahren absehbar weniger Geld zur Verfügung hat, dürften einige geplante Infrastrukturprojekte vorerst nicht kommen.
(dpa)