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Lörrach: Wohnungen sollen in Flüchtlingsheim umgewandelt werden

Lörrach

40 Mieter sollen für Flüchtlingsheim weichen: Lörrach hält an Plan fest

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    Das Lörracher Rathaus. Ein Schreiben der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sorgt dort derzeit für Aufregung.
    Das Lörracher Rathaus. Ein Schreiben der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sorgt dort derzeit für Aufregung. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa

    Um Platz für eine Geflüchtetenunterkunft zu schaffen, müssen im baden-württembergischen Lörrach rund 40 Mieter ihre Mietwohnungen verlassen. Wie die Kommune gemeinsam mit der städtischen Tochtergesellschaft Wohnbau Lörrach am Montag mitteilte, kann mit dieser Maßnahme Wohnraum für etwa 100 Menschen frei werden. Die Anlage soll für Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Weltregionen geräumt werden, heißt es in einem Schreiben der Wohnbaugesellschaft. Es handelt sich um rund 30 Wohnungen. 

    Stadt Lörrach kündigt Mietwohnungen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen

    Den Angaben zufolge handelt es sich bei den Gebäuden um Wohnungen aus den 1950er-Jahren. Es sei ohnehin geplant gewesen, sie wegen ihres Zustandes in den kommenden Jahren abzureißen und neu zu bauen. "Die Wohnungen helfen uns sehr, die ankommenden Menschen in der Stadt mit Wohnraum zu versorgen und somit unserer städtischen Aufgabe nachzukommen", sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz laut Mitteilung. 

    Der Umzug werde von Seiten der Wohnbau Lörrach logistisch und finanziell unterstützt, ergänzte Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt. "Den Mieterinnen und Mietern werden zeitnah modernere und bezahlbare Wohnraumangebote entsprechend der persönlichen Situation unterbreitet", hieß es weiter. "Wir werden für jeden Einzelnen eine individuelle und gute Lösung finden", erklärte Nostadt.

    Die betroffenen Mieter sollen am 27. Februar auf einer Bewohnerversammlung informiert werden. Ein entsprechendes Schreiben sei vergangene Woche an die Mieter gegangen, hieß es seitens der Wohnbau. Darin wird die Kündigung angekündigt und den Mietern versprochen, alternativen, geeigneten Wohnraum anzubieten. "Geplant ist, dass etwa zum Jahresende die gesamte Anlage als Flüchtlingsheim genutzt werden kann", hieß es in dem Schreiben.

    Lörrach nahm vergangenes Jahr 638 geflüchtete Menschen auf

    Der Druck auf die Kommunen sei groß, wie Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz (parteilos) am Mittwoch erklärte. Allein im vergangenen Jahr habe Lörrach 638 geflüchtete Menschen aufgenommen. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg führt die aktuellen Probleme bei der Unterbringung von Geflüchteten auch auf die Schließung einst vorhandener Flüchtlingsunterkünfte zurück. Wegen sinkender Flüchtlingszahlen sei man dazu übergegangen, Standorte zu schließen. Das falle den Kommunen jetzt auf die Füße, sagte eine Sprecherin. 

    Kündigungsschreiben sorgte für Aufregung in Sozialen Netzwerken

    Besonders in den sozialen Netzwerken und in rechtsextremen Kreisen sorgte die Nachricht für Aufregung. Das Kündigungsschreiben wurde mehrfach in den sozialen Medien geteilt. Vier Abgeordnete der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag teilten mit, sie hätten Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der Wohnbaugesellschaft Lörrach gestellt. Grund ist der Verdacht der Nötigung zum Nachteil der betroffenen Mieter. (dpa/vschm)

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