Es seien die Polizeipräsidien Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz und Mannheim beteiligt gewesen. Haftbefehle gab es demnach keine.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt geht es um eine Vielzahl an Betrugsdelikten im Onlinehandel, das Ausspähen von Daten, Datenhehlerei und Geldwäsche. Die Durchsuchungen fanden am Dienstag bei insgesamt 58 Beschuldigten statt.
Im Fokus der Ermittlungen stand die kriminelle Verkaufsplattform "Genesis Market", über die unter anderem gestohlene Zugangsdaten zu verschiedenen E-Commerce- und Onlinezahlungsdiensten verkauft worden seien. "Genesis Market" sei die weltweit größte derartige Plattform im Darknet gewesen. Beim Darknet handelt es sich um einen verborgenen Teil des Internets, der häufig auch von Kriminellen genutzt wird. Die Plattform habe seit 2018 bestanden und sei am Dienstag von den US-Behörden beschlagnahmt und abgeschaltet worden.
Die Daten seien mit Schadsoftware von privaten Computern ausgespäht worden, teilte die bei der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) mit. Bei den 58 Beschuldigten handele es sich um mutmaßliche Käufer der Daten. Die Ermittler hätten zahlreiche elektronische Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet würden.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden. Das Land setzte bei der Cybersicherheit einen klaren Schwerpunkt: Das Landeskriminalamt habe eine eigene Abteilung für "Cybercrime und Digitale Spuren" mit aktuell rund 130 Mitarbeitenden. "Flächendeckend sind in allen regionalen Polizeipräsidien auf Cybercrime spezialisierte Kriminalinspektionen eingerichtet", erklärte Strobl weiter.
(dpa)