"Oftmals sind Toiletten nicht auffindbar, defekt, kostenpflichtig oder nicht barrierefrei", bemängelte etwa eine Sprecherin von "klo:lektiv", einem Zusammenschluss von Menschen, die nach eigenen Worten das Thema stärker in öffentliche Debatten einbringen möchten. Das Angebot sei nicht flächendeckend und werde bei knappen Haushalten oft vernachlässigt. Es fehle das Bewusstsein, "dass Toiletten ein absolut essenzieller Bestandteil städtischer Infrastruktur sind". In der Stadtplanung seien Toiletten ein Nischenthema - misslich vor allem für ältere Menschen, Kinder oder Menschen mit Behinderung.
Vor allem in ländlichen Gegenden gebe es nicht genügend Klos, die für alle zugänglich sind, ergänzte Matthias Zeisberger vom Verein "Inkontinenz Selbsthilfe". Meist stünden dort nur zu bestimmten Zeiten geöffnete Toiletten in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung. "Es besteht definitiv Handlungsbedarf, insbesondere auf dem Land", sagte er.
Wie viele öffentliche Toiletten es in Deutschland gibt, ist unklar. Städte und Kommunen betreiben sie entweder selbst oder lassen sie von externen Firmen betreuen. Auch Läden und Lokale gibt es, die ihre Toiletten gegen ein von Kommunen gezahltes Entgelt auch Passanten zur Verfügung stellen. So machte ein Konzept aus dem baden-württembergischen Aalen bundesweit Schule: Die "Nette Toilette", 2002 in Zusammenarbeit mit einer Agentur entwickelt. Die Gastronomie stellt dabei Toiletten kostenfrei auch für Nicht-Gäste zur Verfügung. Im Gegenzug beteiligt sich die Stadt an den Kosten.
- Infos zu klo:lektiv
- Seite zu öffentlichen Toiletten in deutschen Städten
- Website der Stadt Berlin zu ihren öffentlichen Toiletten
- Weiterer Infos zu den öffentlichen Toiletten in Berlin
- Infos zur "Netten Toilette" in Aalen
- Website "Nette Toilette"
- Website Sanifair
(dpa)