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Fußballwetten: Suchtstelle: EM für Wettsüchtige "ein richtiges Problem"

Fußballwetten

Suchtstelle: EM für Wettsüchtige "ein richtiges Problem"

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    Ein Fußball und vier Spielerbeine auf einem Wettschein für Fußballbegegnungen.
    Ein Fußball und vier Spielerbeine auf einem Wettschein für Fußballbegegnungen. Foto: Martin Gerten, dpa/Illustration

    Kurz vor dem Auftakt der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland warnen Suchtexperten vor den Schattenseiten des Turniers. "Wenn das Fußballfieber steigt, steigt auch das Wettfieber", sagt Dorothea Aschke von der Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg. Für fast jeden zweiten Sportwetter sei dies ein großes Problem. Allein im Südwesten sei von rund 46.000 Menschen mit Sportwett-Problemen auszugehen. In Sportvereinen sei die Zahl der Betroffenen besonders hoch. "Die 24/7-Verfügbarkeit durch digitale Sportwetten bergen ein hohes Suchtpotenzial", sagt Aschke.

    Es sei höchste Zeit, Sportwetten zu entzaubern. Experten gingen davon aus, dass von den Sportwettern ein Viertel leichte Glücksspielstörungen aufwiesen, rund zwölf Prozent zeigten eine mittelschwere Störung und 11,2 Prozent sogar eine schwere Glücksspielstörung. Am gefährlichsten seien die Live-Sportwetten. Besonders betroffen sind nach den Erfahrungen der Landesstelle junge Männer im Alter von 21 bis 35 Jahren und junge Männer mit Migrationsgeschichte.

    "Sportwetten sind Wetten und kein

    In Deutschland gibt es laut "Glücksspielatlas 2023" rund 1,3 Millionen Menschen, bei denen sich das Leben fast nur noch ums Spielen dreht. Bei ihnen besteht eine sogenannte Glücksspielstörung. Die Folgen der Sucht können schwerwiegend sein: Verschuldung, Verlust von Job und Familie, Beschaffungskriminalität, gesundheitliche Schäden bis hin zur Suizidalität. Weitere 3,3 Millionen Menschen zeigen laut "Glücksspielatlas" ein riskantes Spielverhalten mit ersten Anzeichen für eine Sucht, etwa entzugsähnliche Erscheinungen, wenn nicht gespielt wird oder die Rückkehr zum Glücksspielen am nächsten Tag, um Verluste auszugleichen. Die Daten stammen aus einer Befragung von 2021.

    (dpa)

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