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Bundesliga: Heidenheim feiert Premieren-Sieg und Schmidt-Rekord

Bundesliga

Heidenheim feiert Premieren-Sieg und Schmidt-Rekord

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    Heidenheims Jan-Niklas Beste (2.v.r) jubelt nach seinem Tor zum 4:2 mit der Mannschaft.
    Heidenheims Jan-Niklas Beste (2.v.r) jubelt nach seinem Tor zum 4:2 mit der Mannschaft. Foto: Tom Weller, dpa

    Die Sprechchöre waren unüberhörbar und dauerten minutenlang an. "Frank Schmidt" schallte es durch die Voith-Arena des 1. FC Heidenheim. Der bejubelte Trainer suchte aber zunächst nicht den Gang in Richtung Fankurve, sondern umarmte einen Spieler nach dem anderen. Beim 4:2 (2:0) gegen den SV Werder Bremen holte der Aufsteiger den ersten Sieg der Clubgeschichte in der Fußball-Bundesliga.

    Schmidt wird das Spiel aus diesem Grund in bester Erinnerung behalten. Aber es gibt auch noch einen weiteren: Seit Sonntag ist der 49-Jährige, der den FCH vor 16 Jahren in der Oberliga übernommen hatte, der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball. Durch das Spiel gegen Bremen löste er den langjährigen Freiburger Coach Volker Finke ab.

    Die Frage, ob nun aber er dem Team oder die Spieler ihm etwas ausgeben müssen, wiegelte Schmidt schnell ab. "Die Mannschaft hat mir heute schon etwas gegeben, nämlich drei Punkte", sagte er.

    Emotionalere Worte wählte der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald. "Eigentlich gibt es kein Superlativ, um das zu beschreiben, was er hier geleistet hat", sagte Sanwald. "Wir hoffen, dass das noch viele Jahre so bleibt und der Rekord so groß wird, dass ihn niemand mehr bricht."

    Nach drei vergeblichen Anläufen beim VfL Wolfsburg (0:2), gegen die TSG Hoffenheim (2:3) und bei Borussia Dortmund (2:2) ist nun der Bann in der Bundesliga gebrochen. Früh brachte Torjäger Tim Kleindienst die Hausherren mit einem Handelfmeter, bei dem der Videoschiedsrichter sich zu Wort gemeldet hatte, in Führung (5. Minute).

    Werder-Leihgabe Eren Dinkci legte nach (44.) und brachte Heidenheim auch nach den Toren der beiden Bremer Marvin Ducksch (49.) und Mitchell Weiser (64.) wieder in Front. Den Endstand erzielte mit Jan-Niklas Beste ein weiterer Ex-Bremer (76.). "Es ist schön zu sehen, dass sich die Jungs weiterentwickeln. Aber es ist auch schade, dass sie das dann ausgerechnet gegen uns zeigen", sagte Clemens Fritz, Leiter des Lizenzbereichs beim SVW.

    Während der FCH an Werder in der Tabelle vorbeizieht, haben die Bremer nun schon drei Niederlagen kassiert. "Wir wissen das schon einzuordnen", sagte Fritz mit Blick auf die Auswärtsspiele bei den Europapokal-Teilnehmern FC Bayern München (0:4) und SC Freiburg (1:2). "Sicherlich wollten wir etwas mitnehmen, wir sind zurückgekommen und hatten nach dem 2:2 auch noch Möglichkeiten." Deswegen sei das Ergebnis trotz der gezeigten Moral "ärgerlich", sagte der frühere Profi.

    Ganz anders war die Stimmung beim FCH. "Das ist etwas Historisches", sagte Routinier Norman Theuerkauf. "Wir haben uns das verdient. Ein Spektakel, Wahnsinn." Schmidt ließ sich davon nicht mitreißen. Er analysierte sachlich: "Wir sind bereit, nach vorn zu spielen. Beschränken uns als Aufsteiger nicht nur darauf, nur gut zu stehen. Aber manchmal ist es auch zu viel, zu wild, zu viel Spektakel. Am Ende geht es um Punkte, und ich bin froh, dass sich die Mannschaft belohnt hat." Auf der Ehrenrunde ließ er es sich dann aber nicht nehmen, doch noch einmal bei den Fans vorbeizugehen, um sich für die lautstarke Unterstützung mit einem gehobenen Daumen und Applaus zu bedanken.

    (Von Maximilian Wendl, dpa)

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