Essen (dpa/tmn) – Ein bisschen Entwarnung vorweg: So ganz extrem rutschig wie in mancher Erzählung unter Motorradfahrern sind neue Reifen nicht. Heimtückisches Wegrutschen in den ersten Kurven nach dem Aufziehen schon bei moderater Fahrweise? Davon könne keine Rede sein, so das Institut für Zweiradsicherheit (ifz). Aber es gibt ein Aber: Behutsam eingefahren werden sollten neue Pneus trotzdem.
So gehen Biker besser die ersten 50 bis 100 Kilometer vorsichtig an. Denn die Reifen bieten in der Regel anfangs noch nicht ihr vollständiges Haftungsvermögen. Allerdings gibt es auch Reifen, die der Hersteller vor der Auslieferung schon künstlich anraut, was das Einfahren erhebliche verkürze, so das ifz.
Dafür, das Neureifen aber meist eine bestimmte Zeit brauchen, bis die Oberfläche angeraut und damit erst voll griffig wird, kann es mehrere Gründe geben:
- Neureifen haben grundsätzlich eine noch verhältnismäßig glatte Oberfläche
- Durch den Produktionsprozess können noch eventuell verwendete Trennmittel auf der Lauffläche sein – was die Haftung zunächst reduziert
- Reifen können vom Hersteller manchmal eine wächserne Schutzschicht bekommen, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Pneus lagerungsfähig zu machen
So fahren Sie die Reifen ein:
- Anfangs ganz "besonnen" mit dem Gasgriff umgehen
- Nach Möglichkeit allzu starkes und abruptes Bremsen vermeiden
- Vorausschauend fahren – immer wichtig, auf den ersten Kilometern aber ganz besonders
(dpa)