Kombi kann nicht jeder – und will inzwischen auch nicht mehr jeder. Vor allem deutsche Hersteller dominieren das Segment, das zum einen auch nur in Europa wirklich spannend ist, zum anderen zunehmend unter dem SUV-Trend leidet. Kein Wunder also, wenn die Begeisterung für den Kombi bei vielen außer-europäischen Herstellern begrenzt ist.
Dass Mazda beim letzten Facelift seines 6ers nochmal ordentlich einen draufgelegt hat, ist umso bemerkenswerter. Seit Ende letzten Jahres ist das Flaggschiff der Japaner mit neuen Motoren, einem dezent retuschierten Design und einem komplett überarbeiteten Innenraum unterwegs.
Was überzeugte beim Test? Vor allem der Innenraum. Bei der getesteten Exclusive Line ist der Qualitätsprung gewaltig. Das Interieur hebt sich auch deutlich von dem anderer Madza-Modelle ab. Die Materialien in Leder-, Klavierlack- und Chrom-Optik sind sehr hochwertig, elegant und komplett unterschäumt. Daneben überzeugt das Cockpit mit einer modernen, sehr aufgeräumten Anordnung und ist auf auf das Nötigste an analogen Drückern und Rädchen reduziert.
Dazu kommen viele Extras für wenig Geld – eine echte Ansage an die Konkurrenz. Für knapp 36.500 Euro gibt es bereits LED-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion und Fernlichtassistenten, ein farbiges Head-up-Display inklusive Verkehrszeichenerkennung, diverse Assistenzsysteme und Einparkhilfen. Eine automatische Abstandsregelung oder die Navigation sind sogar serienmäßig an Bord, ebenso eine Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto.
Test: Mazda6 Kombi Skyactiv-D 150 Exclusive Line
- Hubraum: 2191 ccm
- Leistung: 150 PS bei 4500/min
- Drehmoment: 380 Nm bei 1800-2600/min
- Länge/Breite/Höhe: 4,81/1,84/1,48 m
- Leergewicht/Zuladung: 1625/564 kg
- Anhängelast gebremst: 1800 kg
- Kofferraum: 522-1664 l
- 0 – 100 km/h: 10,2 s
- Top-Tempo: 210 km/h
- Kraftstoffverbrauch (WLPT): 5,3 l Diesel
- CO2-Ausstoß (WLPT) 141 g/km
- Effizienzklasse: A
- Schadstoffklasse: Euro 6d-TEMP
- Preis: ab 36.490 Euro
Was enttäuschte beim Test? Vor allem das Infotainment-System, insbesondere das Display. Mazda ist hier definitiv nicht mehr am Puls der Zeit. Das Bediensystem, das man auch aus anderen Modellen kennt, ist zwar nach wie vor recht eingängig in der Bedienung, in der Darstellung aber Jahre hintendran. Hier ist dringend ein Update nötig. Der zweite Minus-Punkt: der Verbrauch. Trotz i-Eloop-Funktion, die kinetische Energie aus Bremsvorgängen in elektrische Energie umwandelt und damit unter anderem Klimaanlage und Audiosystem versorgt, lag der Testverbrauch des kraftvollen, aber etwas laut tuckernden Vierzylinders bei über sieben Litern – für einen modernen Diesel mit 150 PS eindeutig zu viel.
Fazit: Der Mazda6 zeigt sich seit dem letzten Facelift noch eleganter und innen hochwertiger denn je – und schnuppert damit an der Premiumklasse. Dabei bietet der Kombi auch noch mehr Platz als so manches SUV und ist auch nach mehrfachem Lifting immer noch ziemlich gut anzusehen.