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Test: Jaguar F-Pace: So sehen Sieger aus

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Jaguar F-Pace: So sehen Sieger aus

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    Zum Gar-nicht-Sattsehen: der Jaguar F-Pace vor spektakulärer Kulisse.
    Zum Gar-nicht-Sattsehen: der Jaguar F-Pace vor spektakulärer Kulisse. Foto: Jaguar

    Der Beste und der Schönste der Welt – solche Ich-Botschaften erwartet man vielleicht von US-Präsident Donald Trump, aber nicht von einem Auto. Genau das aber behauptet der Jaguar F-Pace wortwörtlich von sich. Und zwar völlig zu Recht, hat der markante SUV doch jüngst den „World Car Award 2017“ in gleich zwei Kategorien gewonnen. Der Doppelsieg überstrahlt jede britische Zurückhaltung. So lässt

    Der staunende Beobachter nähert sich dem Wagen nach so viel Vorschusslorbeer mit gegebenem Respekt. Sehen so Sieger aus? Der F-Pace wirkt kräftig, aber kompakt, steht anders als die in Mode gekommen Coupé-SUVs eher hoch beziehungsweise hochhackig und bekennt sich zu seinen sinnlichen Kurven. Das fällt auf, das zieht die Blicke auf sich, das macht Laune. Denn dieser SUV ist anders.

    Ein Druck auf den rot pulsierenden Startknopf zeigt, wie viel Sein sich unter dem Design versteckt. Und es folgt die nächste Überraschung: Der Dreiliter-Selbstzünder im Testwagen ist ebenfalls kein Leisetreter. Er meldet sich vielmehr mit dem guten alten Diesel-Sound zum Dienst. Steigt man aufs Gas, erhebt sich ein kerniges Brüllen, und man fragt sich unwillkürlich, ob ein echter Jaguar in freier Wildbahn wohl ähnliche Geräusche…

    Dass 300 Diesel-PS der Raubkatze vom Stand weg mächtig Beine machen, liegt auf der Hand. In nur 6,2 Sekunden gelingt der Spurt auf hundert; Schluss ist erst bei 241 Sachen, orchestriert von ordentlich Wind. Trotzdem wird auch aus diesem SUV kein Sportwagen. Dazu liegt der Schwerpunkt einfach zu hoch und der Luftwiderstand ist zu groß. Selbst feine Fahrdynamik-Leihgaben aus dem rassigen Zweisitzer F-Type können diesen konstruktionsbedingten Nachteil nicht wett machen. Ferner könnte die Lenkung eine Spur direkter und die Achtgang-Automatik einen Tick schneller arbeiten. Andererseits muss der Beste und Schönste ja nicht auch noch der Agilste sein. Mehr Bedeutung dürfte für die Lifestyle-orientierte Käuferschicht das Platzangebot haben. Und hier erweist sich die Höhe des Jaguars als Vorteil. Unter der nicht zu flach abfallenden Dachlinie finden die Passagiere auf der Rückbank anständige Platzverhältnisse vor; und für den gut zugänglichen Kofferraum bleiben äußerst wettbewerbsfähige 650 Liter übrig.

    Gerade die großzügigen räumlichen Verhältnisse machen den Jaguar voll alltags- und familientauglich - sofern Papa über ein entsprechendes Budget verfügt. Die Preise beginnen bei 46060 Euro für einen 180 PS starken Zweiliter-Diesel mit 6-Gang-Handschalter. Objektiv ist das Leistung genug. Soll sich der Jaguar aber wie ein Jaguar anfühlen und sein progressives Äußeres fahrdynamisch rechtfertigen, kommt man am größeren Diesel kaum vorbei. Der bringt dann auch gleich Allradantrieb und Achtgangautomatik serienmäßig mit.

    Im Test schluckte der dicke Diesel 9,7 Liter – keine Offenbarung, aber die V6-Kompresser-Bnziner dürften auch keine Alternative darstellen, zumindest keine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle. Bleibt also nur der kapitale Dreiliter-Diesel zu Preisen ab 58860 Euro. Für die betörende Version „R-Sport“, optisch der Knaller, werden 65010 Euro abgerufen. Wer den F-Pace wie die Jury des World Car Award für „das beste und schönste Auto der Welt“ hält, wird sich selbst von solchen Summen nicht abschrecken lassen.

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