Startseite
Icon Pfeil nach unten
Auto
Icon Pfeil nach unten

Auto: Trotz kaltem Mai-Start: Nicht auf Winterreifen zurückwechseln

Auto

Trotz kaltem Mai-Start: Nicht auf Winterreifen zurückwechseln

    • |
    Wer seine Winterreifen bereits eingelagert hat, sollte sein Auto nach Ostern lieber stehen lassen und warten, bis sich das Wetter wieder bessert.
    Wer seine Winterreifen bereits eingelagert hat, sollte sein Auto nach Ostern lieber stehen lassen und warten, bis sich das Wetter wieder bessert. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Anfang April gab es noch 20 Grad und Sonnenschein, jetzt schneit es: Wer bei dem schönen Wetter bereits seine Autoreifen gewechselt hat, war in diesem Jahr etwas zu früh dran. Doch wann ist der beste Zeitpunkt zum Reifenwechseln? Und was sollte man tun, wenn man bereits mit Sommerreifen unterwegs ist? Fragen und Antworten im Überblick.

    Wann sollte man von Winter- auf Sommerreifen wechseln?

    Die Faustregel "von O. bis O." besagt: Winterreifen von Oktober bis Ostern. "Damit fährt man eigentlich nicht verkehrt", meint Ingmar Weigl, Niederlassungsleiter der Prüfgesellschaft Dekra in Augsburg. In den meisten Jahren sei das Wetter an Ostern warm genug für Sommerreifen. Dennoch sollte man der alten Faustregel nicht immer vertrauen. "Ostern ist ja mal früher und mal später im Jahr", sagt Weigl. Besser sei es, sich an den Wetterbericht zu halten. Solange es noch zu Glatteis und Schnee kommen kann, seien Winterreifen die richtige Wahl. Ruprecht Müller, Reifenexperte am ADAC-Technikzentrum in Landsberg am Lech, rät dazu, die Reifen erst Ende April oder Anfang Mai zu wechseln.

    Welche Strafen drohen, wenn man jetzt mit Sommerreifen unterwegs ist?

    Im Normalfall gar keine - solange der Schnee so wie am Dienstag nicht liegen bleibt und die Straßen nicht glatt, sondern nur nass sind. Das sagt der Pressesprecher der Polizei Schwaben Nord, Siegfried Hartmann. Wichtig sei auch, dass man wegen seiner Sommerreifen niemanden behindert oder gefährdet. Wer seine Reifen schon gewechselt hat, müsse sein Auto notfalls stehen lassen, erklärt Hartmann. Das sei vor allem bei glatten Straßen wichtig.

    Der Sprecher des ADAC, Johannes Boos, erklärt, dass es in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht gibt. Das bedeute, dass Autofahrer bei winterlichen Verhältnissen mit Winter- oder Ganzjahresreifen fahren müssen. Winterliche Verhältnisse meint nach Definition von Polizeisprecher Hartmann: wenn der Schnee liegen bleibt, die Straßen matschig oder glatt sind. Wer in einer solchen Situation mit Sommerreifen erwischt werde, sagt Boos, müsse mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Behinderungen im Straßenverkehr drohen Boos zufolge 80 Euro Strafe und ein Punkt.

    Noch schlechter sieht es laut Boos bei einem Unfall aus. Stellt die Versicherung fest, dass die falschen Reifen zumindest zum Teil für den Unfall verantwortlich waren, könne es passieren, dass die Leistungen erheblich gekürzt werden. "Außerdem droht dem Autofahrer, der mit Sommerreifen unterwegs ist, bei der Regulierung eines Schadens mit der Haftpflichtversicherung der Gegenseite eine Mithaftung", teilt Boos mit. Heißt: Selbst bei Unfällen, bei denen normalerweise die Haftpflicht des Unfallgegners zahlt, muss der Autofahrer mit den Sommerreifen gegebenenfalls selbst in die Tasche greifen.

    Muss man bei Schneefall noch einmal auf Winterreifen zurückwechseln?

    Das ist laut Hartmann nicht notwendig - solange der Schnee eine Ausnahme bleibt. Würde nun noch einmal ein großer, länger anhaltender Wintereinbruch kommen, sollte man dem Polizeisprecher zufolge darüber nachdenken. Das sei aber unwahrscheinlich, weswegen Hartmann zu Gelassenheit rät. Diesen Rat gibt auch Verkehrsexperte Andreas Hölzl vom ADAC: "Aktuell kann man nicht mehr von einer besonderen Schneegefahr sprechen. Deshalb macht ein Wechsel zurück keinen Sinn mehr."

    Kann man seinen Werkstatt-Termin bei schlechtem Wetter einfach absagen?

    Bei Rieger&Ludwig vereinbaren die Kunden ihre Termine elektronisch - und können sie auf dem gleichen Weg wieder absagen. Organisatorisch sei das für die Firma kein Problem, sagt Abbt. Das komme an Tagen mit schlechtem Wetter immer wieder vor. Von sich aus sagt die Werkstatt allerdings keine Termine ab. "Wir würden darin eine Bevormundung sehen", erklärt Franz Abbt vom Augsburger Unternehmen Rieger&Ludwig Reifenzentrale. Deswegen reden die Mitarbeiter den Autofahrern auch bei der Terminvereinbarung nicht herein. Die ersten Kunden kommen dem Sprecher zufolge bereits Mitte März zum Reifenwechseln, die meisten tauschen ihre Räder allerdings zwischen Anfang April und Mitte Mai. mit scht und  kinp

    Lesen Sie auch:

    Voreiliger Reifenwechsel?

    Autoreifen bloß nicht zu früh wechseln

    Das sollten Sie beim Reifenwechsel am Auto beachten

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden