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Schufa: Schufa-Revolution: Score lässt sich jetzt online einsehen - So funktioniert's

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Schufa-Revolution: Score lässt sich jetzt online einsehen - So funktioniert's

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    Mit einer neuen App sollen Verbraucher  Daten zu ihrer Kreditwürdigkeit bei der Schufa einsehen können.
    Mit einer neuen App sollen Verbraucher Daten zu ihrer Kreditwürdigkeit bei der Schufa einsehen können. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Egal ob Handy-Finanzierung oder der Abschluss eines Mietvertrags: Die Schufa spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Kreditwürdigkeit einer Person zu beurteilen. Gerade auch, weil negative Einträge lange bei der Schufa gespeichert werden. Oft wird bei der Einschätzung der Bonität einer Person der Schufa-Basisscore herangezogen. Dieser kann von Verbrauchern nun kostenlos eingesehen werden. Wie das geht und warum der Basisscore für Sie wichtig ist, erfahren Sie hier.

    Warum ist der Schufa-Score wichtig?

    Der Schufa-Score oder auch "Basisscore" wird von der Schufa, Deutschlands größter Auskunftei zur Verfügung gestellt. Anhand des Scores lässt sich abschätzen, wie es um die eigene Bonität im Vergleich zur restlichen Bevölkerung bestellt ist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt wird, dass jemand einen Kredit bedienen kann. Die Schufa fragt zur Berechnung des Scores Informationen bei Banken, Leasingunternehmen, Handelsunternehmen und Telekommunikationsanbietern zu Girokonten, Kreditkarten, Ratenkrediten, Immobilienkrediten, Online-Käufen auf Rechnung, Umzügen und Zahlungsausfällen ab. Der Wert wird laut der Schufa alle drei Monate aktualisiert.

    Wenn Sie beispielsweise ein Konto eröffnen oder ein Auto leasen, enthält der Vertrag für gewöhnlich eine Schufa-Klausel, in der festgelegt ist, dass Ihre Daten bei Unterschreiben des Vertrags an die Schufa übermittelt werden können.

    Der Score kann Einfluss darauf haben, zu welchen Konditionen Ihnen Kredite gewährt werden. Ein schlechter Schufa-Score kann auch dafür sorgen, dass Sie beispielsweise keinen Vertrag bei einer Versicherung abschließen können. 

    Die Schufa weist allerdings darauf hin, dass der Schufa-Score nicht die Schufa-Bonitätsauskunft ersetzt. Diese Bonitätsauskunft kann weiterhin nur über die Website der Schufa beantragt werden.

    Was für ein Schufa-Score ist gut?

    Der Schufa-Score gibt die sogenannte "Ausfallwahrscheinlichkeit" an. Hierbei wird man einer statistischen Vergleichsgruppe zugeordnet. Ein Prozentwert von 97 soll beispielsweise angeben, dass innerhalb einer Gruppe von Menschen statistisch 97 von 100 Personen zuverlässig ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Ein Schufa-Basisscore von mehr als 97,5 gilt als sehr gut, weil dabei ein sehr geringes Risiko besteht, dass eine Person einen Kredit nicht bedienen kann. Bei 95 bis 97 Prozent spricht die Website vergleich.de von einem "geringen bis überschaubaren Risiko". Bereits im Bereich 90 bis 95 Prozent gelte ein "zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko". Unter dieser Marke gibt es noch das "deutlich erhöhte bis hohes Risiko" (80 bis 90 Prozent), das "sehr hohe Risiko" (50 bis 80 Prozent) und das "sehr kritische Risiko" (unter 50 Prozent).

    Übrigens: Die Schufa hat eine wichtige Änderung bei der Restschuldbefreiung vorgenommen. Diese ist nun deutlich verkürzt.

    Wie erfahre ich meinen Schufa-Score kostenlos?

    Seit dem 18. Juli 2023 müssen Verbraucher den Schufa-Score nicht mehr direkt bei der Schufa erfragen, sondern können ihren persönlichen Score jederzeit online und kostenlos einsehen. Wie die Schufa in einer Pressemitteilung schreibt, geht dies über die "bonify"-App, die von der Forteil GmbH angeboten wird. Wichtig dabei: Der Service ist derzeit nur über die Web-App verfügbar, die über den Browser auf dem Computer oder einem mobilen Endgerät aufgerufen werden kann. In den bonify-Apps unter iOS und Android werde der Service erst in den kommenden drei bis vier Wochen verfügbar sein, hieß es vonseiten der Auskunftei.

    Um den Score über die Web-App abzurufen, müssen Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse und einem Passwort bei Bonify registrieren. Über einen Aktivierungslink per Mail müssen Sie dann Ihre Registrierung bestätigen. Im Anschluss folgt allerdings noch eine Identifikation. Diese können Sie entweder per Bankkonto, Personalausweis oder IDnow vornehmen. Vorsicht sollten Sie allerdings bei der Identifikation per Bankkonto walten lassen, denn dadurch erhält die Anwendung die Berechtigung, um Kontobewegungen von bis zu 90 Tagen abzurufen.

    Erst wenn Registrierung und Identifikation abgeschlossen sind, wird Ihnen in der Anwendung der Schufa-Basisscore als Prozentwert angezeigt.

    Wer sich mit dem digitalen Weg nicht wohlfühlt, kann den Basiscore auch weiterhin über den Postweg anfordern. Das dauert dann allerdings deutlich länger: Bis zu sieben Tage müssen Sie im Durchschnitt warten.

    Schufa-Score kostenlos online abrufen - Kritik von Verbraucherschützern

    Die neue Möglichkeit zur Abfrage des Schufa-Scores hat auch Kritik von Verbraucherschützern auf sich gezogen. Vor allem die Option des Kontozugriffs sieht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisch. Laut Dorothea Mohn vom vzbv sei es unproblematisch, die App für das Abrufen einer kostenlosen Schufa-Auskunft zu verwenden.

    In einem Bericht des RND äußerte Mohn allerdings Zweifel daran, dass die Nutzer der App ihre Daten aus freien Stücken preisgäben. Denn wer einen bestimmten Vertrag braucht und mittels der Datenweitergabe seine Chancen erhöht sieht, diesen zu bekommen, wird letztlich implizit gezwungen, der App beziehungsweise der Schufa den Blick ins Konto zu gewähren", sagte sie. Die Verbraucherschützerin schlug vor, eine solche Möglichkeit gesetzlich zu regulieren. Kritiker befürchten, dass die Schufa durch den Zugriff von bonify auf die Kontobewegungen noch weitere Daten sammeln könnte. Die Auskunftei stand in den vergangenen Jahren schon mehrfach wegen Datenschutzbedenken in der Kritik.

    Die Schufa wies die Bedenken hingegen zurück. Sie habe keine Zugriffsmöglichkeit auf die bei Bonify hinterlegten Daten. Ohne explizite Einwilligung würden zwischen Bonify und der Schufa keine Daten ausgetauscht, erklärte Schufa-Chefin Tanja Birkholz in einem Interview mit der Zeit.

    In die Kritik ist übrigens auch der Schufa-Check beim Kauf des Deutschlandtickets geraten. Schafft es ein Nutzer nicht durch den Schufa-Check, kann er vom Kauf des 49-Euro-Tickets ausgeschlossen werden.

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