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Chef der Augsburger Puppenkiste stellt Zukunft des Theaters infrage

Augsburger Puppenkiste

Theater-Leiter Marschall: Unklar, wie Puppenkiste "weiter existieren wird und kann"

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    Sieht die Augsburger Puppenkiste vor einer ungewissen Zukunft: Theater-Leiter Klaus Marschall.
    Sieht die Augsburger Puppenkiste vor einer ungewissen Zukunft: Theater-Leiter Klaus Marschall. Foto: S. Wyszengrad (Archiv)

    Die Augsburger Puppenkiste steht nach Aussage ihres Leiters vor einer ungewissen Zukunft. "Ich kann heute noch nicht sagen, in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann", sagte Klaus Marschall in unserem Podcast "Augsburg, meine Stadt", der am Donnerstag erschienen ist. Als Gründe für die trüben Aussichten nannte er die finanziellen Einbußen durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die niedrigen öffentlichen Zuschüsse.

    "Wir wissen heute noch nicht, ob wir Corona überstanden haben", sagte Marschall. "Das wird sich zeigen, wenn diese ganzen staatlichen Hilfen, die geflossen sind, abgerechnet sind." Momentan befasse sich ein Steuerberater mit möglichen Rückzahlungen. Während der Pandemie hatte die Puppenkiste für rund 20 Monate geschlossen und einen Großteil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

    Augsburger Puppenkiste: Nur rund fünf Euro Zuschuss pro Zuschauer

    Die Zukunft der Puppenkiste sei aus seiner Sicht auch wegen der niedrigen öffentlichen Zuschüsse unsicher. "Wir haben zuletzt etwa fünf Euro an öffentlichen Zuschüssen pro Zuschauer bekommen", sagte Marschall. Im bundesweiten Vergleich sei das ein Bruchteil dessen, was andere Theater und Kultureinrichtungen bekämen. Die Puppenkiste finanziert sich neben städtischen und staatlichen Zuschüssen hauptsächlich über Eintrittskarten und Spenden.

    Den Podcast mit Puppenkiste-Chef Klaus Marschall können Sie sich hier anhören – sowie bei Spotify, Apple Podcasts oder dem Anbieter Ihrer Wahl:

    Marschall, der die Puppenkiste seit mehr als 30 Jahren führt, betonte mit Blick auf die Zukunft der Puppenkiste: "Ich weiß nur, dass ich mit dieser Last, wie ich das Theater selber führen muss, die Puppenkiste nicht weitergeben werde." Er sei nicht weiter bereit, "das finanzielle Risiko als Einzelperson zu tragen" oder an seine Kinder, die ebenfalls mitarbeiten, weiterzugeben.

    Gleichzeitig gab sich Marschall optimistisch: "Wir werden schon was finden, damit die Puppenkiste weiter existieren wird. Im Moment wissen wir noch nicht, wie das aussieht."

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