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Zug-Ausfälle bei Go-Ahead wegen technischen Problemen

Zugverkehr

Defekte Oberleitungsbügel sorgen für Zugausfälle bei Go-Ahead

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    Der Eisenbahnbetreiber Go-Ahead hat aktuell technische Probleme mit seinen Triebwagen. Zahlreiche Verbindungen im Raum Augsburg fallen aus.
    Der Eisenbahnbetreiber Go-Ahead hat aktuell technische Probleme mit seinen Triebwagen. Zahlreiche Verbindungen im Raum Augsburg fallen aus. Foto: Marcus Merk

    Die Serie an Pannen beim Bahnbetreiber Go-Ahead, der im Großraum Augsburg weite Teile des S-Bahn-ähnlichen Verkehrs betreibt und bis nach Nordschwaben und Würzburg fährt, reißt nicht ab: Im Dezember musste das Unternehmen wenige Wochen nach Betriebsstart aufgrund von technischen Schwierigkeiten an den neuen Triebwagen den Verkehr zeitweise fast einstellen (wir berichteten). Nun kommt das nächste Debakel: Weil an den Oberleitungsbügeln der Stromabnehmer an mehreren Zügen ganze Stücke herausgebrochen sind, fallen aktuell massig Triebwagen aus. Die Probleme spitzen sich zusammen mit Krankmeldungen beim ohnehin knappen Personal seit Tagen zu, am Dienstag fielen etliche Verbindungen aus. Für Pendler und Schüler im Raum Augsburg und nach München bedeutete das Wartezeiten und teils Gedränge in vollen Zügen.

    Ausfälle bei Go-Ahead: „Geregelter und verlässlicher Betrieb ist nicht möglich“

    Die Ursache für die Probleme ist noch unklar. Dieselben Triebwagen werden auch bei anderen Betreibern eingesetzt, offenbar ohne ähnliche Defekte. Go-Ahead erklärte am Dienstag, man arbeite mit Hochdruck an der Ursachenfindung. Es sei gut möglich, dass es auch in den kommenden Tagen Einschränkungen gebe. „Solange täglich mehrere Fahrzeuge mit diesem Problem dazukommen und dann abgeschleppt werden müssen, was wiederum einen weiteren Zug und einen weiteren Lokführer bindet, ist uns leider ein geregelter und verlässlicher Betrieb nicht möglich“, so Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg. Man entschuldige sich bei den Fahrgästen.

    Eingeschränkter Zugverkehr bei Augsburg: Weniger Verbindungen, kürzere Züge

    Go-Ahead versuchte am Dienstag, die Auswirkungen halbwegs beherrschbar zu halten. Zwar gab es etliche Zugausfälle, weil von den für einen Normalbetrieb nötigen 48 Triebwagen nur 32 einsatzbereit waren. Durch eine Umverteilung der verbliebenen Fahrzeuge habe man aber relativ viele Verbindungen fahren können, so Karg. Allerdings hatte die Umverteilung zur Folge, dass viele Züge, die sonst aus mehreren Triebwagen bestehen, nur in verkürzter Form fahren konnten. Das sorgte teils für drangvolle Enge.

    Go-Ahead hatte den Verkehr im Augsburger Netz im Dezember nach gewonnener Ausschreibung von der DB Regio, die allerdings auch ihre Schwierigkeiten hatte, übernommen. Ein Teil der Probleme ist wohl auf die Technik der Triebwagen von Siemens zurückzuführen – im Allgäu, wo Go-Ahead die Strecke München–Lindau betreibt und mit anderen Fahrzeugen unterwegs ist, läuft der Betrieb besser. Grundsätzlich plagen Go-Ahead – wie die ganze Branche – aber auch Probleme bei der Personalrekrutierung. Einige Verbindungen im Augsburger Netz wurden in den ersten Monaten sogar aus dem Fahrplan gestrichen, weil Lokführer trotz eigenem Ausbildungsprogramm fehlten. Im Bereich Treuchtlingen-Würzburg setzt Go-Ahead aktuell für mehrere Monate auf einen Dienstleister, weil eigene Leute fehlen.

    Fahrgastverband Pro Bahn fordert, dass Freistaat bei Go-Ahead eingreift

    Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte angesichts der aktuellen Probleme ein zügiges Eingreifen des Freistaats. Es müsse im Sinne der Fahrgäste schnell an der Problemlösung gearbeitet werden, so der bayerische Vizevorsitzende Jörg Lange. Manche Pendler stiegen angesichts der Unzuverlässigkeit wieder aufs Auto um. Der Preisanreiz durchs Deutschlandticket wiege das nicht auf. „Das Geld ist nicht alles“, so Lange. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des

    Der Unmut der Fahrgäste sei gut nachvollziehbar. Man habe Go-Ahead angesichts der sich zuspitzenden Probleme aufgefordert, die vertraglichen Pflichten zu erfüllen und die Personal- und Fahrzeugprobleme zu lösen. Dazu gehöre auch ein verbindlicher Zeitplan, so Sprecher Wolfgang Oeser. Die BEG verweist auch darauf, dass sie für ausgefallene Züge kein Entgelt bezahle und eine Strafzahlung verlange. 

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