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Zoo Augsburg: Nashorn-Baby Kibo macht Luftsprünge - und verzückt alle

Zoo Augsburg

Nashorn-Baby Kibo macht Luftsprünge - und verzückt alle

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    Erster Ausflug-  Kibo darf raus  -erste Ausflug ins Gehege
    Erster Ausflug-  Kibo darf raus  -erste Ausflug ins Gehege Foto: Anne Wall

    Er ist erst zwei Wochen alt, aber schon der Star des Augsburger Zoos: Als Nashorn-Bulle Kibo gestern zum ersten Mal offiziell ins Freigehege durfte, erwarteten ihn vor der Absperrung Dutzende Besucher mit Kameras und Handys. Kibo hielt, was sie sich von ihm versprachen: Er tollte übers Gelände und machte Luftsprünge.

    Der Bulle ist das erste Nashorn, das im Augsburger Tierpark geboren wurde. Zwar gab es bereits mehrere Zuchtversuche, doch geklappt hatte es nie: Ein Männchen interessierte sich gar nicht erst für die Nashornweibchen, ein anderes konnte sie wegen eines Penisbruches nicht decken. Erst als der Zoo „Hilfe“ aus einem holländischen Zoo anforderte, lief es wie geplant: Im September 2014 deckte Bantu sowohl Kibibi als auch Chris, das zweite Weibchen im gebärfähigen Alter.

    Dem Zoo ist damit ein „Doppelschlag“ gelungen: Letzten Donnerstag, knapp zwei Wochen nach Kibo, kam auch Nashornmädchen Keeva zur Welt. Noch sträuben sich Mutter und Junges allerdings vor einem Ausflug ins Freie. „Chris pfeift die Kleine noch zurück“, sagt Zoo-Chefin Barbara Jantschke. Gemeinsam wird man Kibo und seine Halbschwester also so schnell nicht draußen sehen.

    Pfleger und Zooleitung hatten die Nashornboxen in den letzten Wochen fast rund um die Uhr beobachtet. Da Rhinozerosse zwischen 14 und 16 Monate tragen, konnte der Geburtstermin nur vage vorausberechnet werden. Fraglich war auch, wie Chris und Kibibi mit ihrem Nachwuchs umgehen würden: Für beide war es die erste Geburt. „Man weiß nie, wie eine Nashornkuh darauf reagiert“, sagt Jantschke.

    Kibo nimmt im Schnitt drei Kilo pro Tag zu

    Tatsächlich hat der Augsburger Zoo unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Während Chris ihr Kleines umsorgt, ließ Kibibi es nicht trinken. Nach einigen missglückten Versuchen beschloss die Zooleitung darum, Kibo mit der Flasche aufzuziehen. Seitdem bekommt der Bulle alle zwei Stunden einen Liter Fohlenersatzmilch. Rund 20 Kilo hat er in zwei Wochen zugelegt. „Bald werden es im Schnitt drei Kilo pro Tag sein“, sagen seine Pfleger Peter Bretschneider und Gary White.

    Kibo und Keeva – afrikanisch für „die Hübsche“ – gehören zur Rasse der südlichen Breitmaulnashörner. In freier Wildbahn waren die Tiere bis vor einigen Jahrzehnten so gut wie ausgestorben. Dank diverser Schutz- und Zuchtprogramme hat sich der Bestand inzwischen wieder etwas erholt. Der Zoo Augsburg beteiligt sich seit langem an einem solchen Zuchtprogramm. Die Nashorn-Anlage wurde 2007 für 1,2 Millionen Euro neu gebaut, Platz ist für insgesamt sechs Rhinozerosse.

    Die Nashorn-Herde besteht aus fünf Tieren

    Im Moment besteht die Herde aus fünf Tieren: Chris und Keeva, Kibibi und Kibo sowie Nashorndame Baby, die über 40 Jahre alt ist. Bulle Bantu wurde vor einiger Zeit an einen Zoo in Belgien verliehen, auch dort soll er für Nachwuchs sorgen. Wenn er erfolgreich war, wird er nach Augsburg zurückkommen.

    Für den Zoo Augsburg ist die Geburt der Rhinos nicht nur züchterisch ein Erfolg, sie wird der Einrichtung auch viele Besucher bringen. Großtiere wie Nashörner, Löwen und Giraffen sind Publikumsmagneten. In Schwaben hatte man zuletzt auch Tiefschläge einstecken müssen: ein Nashornbulle, ein Löwe, eine Leopardin und eine Giraffe mussten eingeschläfert werden. Bei den Rothschild-Giraffen zog der Zoo Konsequenzen: Weil er sich eine Erneuerung der Anlage nicht leisten kann, wird vorerst auf die Haltung dieser Tiere verzichtet.

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