Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Zoo Augsburg: Diese Attraktionen warten im neuen Elefantenhaus auf Burma und Targa

Zoo Augsburg

Diese Attraktionen warten im neuen Elefantenhaus auf Burma und Targa

    • |
    Burma und Targa (rechts) ziehen bald in das neue Elefantenhaus des Augsburger Zoos ein.
    Burma und Targa (rechts) ziehen bald in das neue Elefantenhaus des Augsburger Zoos ein. Foto: Ulrich Wagner

    Elefantin Targa hat nicht mehr viele Zähne und braucht Spezialkost mit gekochtem Gemüse, aber sie ist eine besondere Tierpersönlichkeit. Sie lebt im Augsburger Zoo und gilt als einer der ältesten Elefanten weltweit. Nun steht der 64-jährigen Targa ein aufregender Umzug bevor. Aus ihrem gewohnten Altbau wird sie in die neue Augsburger Elefantenanlage wechseln. Dort warten auf Targa und ihre Gefährtin Burma viele moderne Annehmlichkeiten, sogar ein Indoor-Pool zum Planschen.

    Das neue Elefantenhaus soll am kommenden Montag mit einer Feier in Betrieb gehen. Es ist das bislang größte Projekt in der Geschichte des Augsburger Zoos und kostet rund 7,3 Millionen Euro. Direktorin Barbara Jantschke spricht von einem „Leuchtturmprojekt“. Die Anlage hat eine Fläche von 7000 Quadratmetern und ist rund viermal so groß wie das alte Elefantengehege.

    Ein Teich zum Planschen im neuen Elefantenhaus des Zoos

    Zooarchitekt Frank Kirsten hat drinnen im Haus und draußen im Freigehege für viel Abwechslung gesorgt, damit es den intelligenten Großtieren nicht langweilig wird. Elefanten baden sehr gerne. Deshalb bekommen sie im Freien einen großen Teich, in dem sie komfortabel planschen können. Auch drinnen im Elefantenhaus gibt es ein Badebecken und einen Wasserfall. Neu ist eine Beregnungsanlage in der großen Halle. Sie soll den Sand am Boden staubfrei halten. Deckenstrahler und Heizelemente in den Seitenwänden sorgen für die richtige Temperatur, damit sich die wärmeliebenden Elefanten wohlfühlen. Von oben werden per Zeitschaltuhr Fresskörbe mit Heu heruntergelassen.

    Verbessert wird darüber hinaus die Sicherheit für die Tierpfleger. Sie sind beim Kontakt mit den mächtigen Dickhäutern künftig ständig durch starke Gitter geschützt. Diese Haltung ist heute in Zoos üblich, denn Elefanten werden generell als sehr gefährliche Großtiere eingestuft. In Augsburg hat es bereits einen Unfall mit einem schwer verletzten Pfleger gegeben. In der Folge wurden die beiden afrikanischen Elefanten abgegeben. Die beiden asiatischen Elefantinnen Targa und Burma durften bleiben.

    Zoochefin Jantschke hat lange für das neue Elefantenhaus gekämpft, um den städtischen Zoo mit steigenden Besucherzahlen weiterhin attraktiv zu halten. Die Modernisierung war aber auch zwingend notwendig, um alle Tierschutzauflagen zu erfüllen und neue Elefanten nach Augsburg holen zu können.

    Im Augsburger Stadtrat war das Elefantenhaus umstritten

    Im Stadtrat war das Projekt zunächst stark umstritten. Denn für das Vorhaben ist ein städtischer Zuschuss von zwei Millionen Euro nötig, und das bei einer angespannten Finanzlage der Stadt. Die Folge: 2016 musste der Zoo eine abgespeckte Planung vorlegen. Dann musste Oberbürgermeister Kurt Gribl den Neubau auch noch zur Chefsache machen, um eine positive Entscheidung im Stadtrat herbeizuführen.

    Es ist längst nicht das erste Bauprojekt im Augsburger Zoo. So wurden etwa 850.000 Euro in ein neues Giraffenhaus gesteckt, ein neues Nashornhaus samt Anlage kostete Zoodirektorin Jantschke zufolge 1,3 Millionen Euro. Verglichen damit war das neue Zuhause der Paviane beinahe günstig – 400.000 Euro wurden dafür ausgegeben.

    Ein Elefantenhaus für 20 Millionen Euro

    Im Münchner Tierpark Hellabrunn hantiert man da mit ganz anderen – deutlich größeren – Zahlen. Ein Beispiel: Nach jahrelangem Umbau wurde dort 2016 das Elefantenhaus wiedereröffnet. Kostenpunkt: etwa 20 Millionen Euro.

    Mit derlei aufwendigen Vorhaben soll es in Hellabrunn weitergehen. Dort gibt es seit 2016 einen Masterplan, in dem Projekte für die kommenden zwei Jahrzehnte gebündelt sind. Das jährliche Investitionsvolumen liegt, wie auf der Internetseite des Tierparks zu lesen ist, bei durchschnittlich rund fünf Millionen Euro – insgesamt werden also etwa 100 Millionen Euro fließen. Das bestehende Geozoo-Konzept, also die Aufteilung in Kontinente, soll weiter ausgebaut werden, außerdem sollen einige Gehege verlegt werden.

    Zoo Augsburg, neues Elefantenhaus, Elefanten, Neubau, Baustelle
    Icon Galerie
    8 Bilder
    Anfang Februar eröffnet das neue Elefantenhaus im Zoo in Augsburg. Das Areal ist rund viermal so groß wie das bisherige. Noch wird daran gearbeitet.

    Bis die beiden Augsburger Elefantinnen Targa und Burma in ihr neues Zuhause einziehen, kann es übrigens noch etwas dauern. Wegen ihres hohen Alters sollen die beiden Zeit bekommen, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. „Je nach Witterung können sie von der alten Anlage in die neue wechseln“, sagt Jantschke.

    Wenn alles klappt wie geplant, werden voraussichtlich im Frühsommer noch zwei weitere Elefantenweibchen in den Augsburger Zoo ziehen: Frosja, 38, und Louise, 45. Sie kommen aus dem Tierpark in Berlin. Mit vier Tieren wäre die neue Augsburger Elefantenherde dann komplett.

    Schauen Sie sich dazu auch unsere interaktive Tour an: So sieht das neue Elefantenhaus aus

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden