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Zoo Augsburg: Augsburger Zoo zieht Nashorn-Baby Kibo mit der Flasche auf

Zoo Augsburg

Augsburger Zoo zieht Nashorn-Baby Kibo mit der Flasche auf

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    Nashorn-Baby Kibo bekommt alle zwei Stunden das Fläschchen.
    Nashorn-Baby Kibo bekommt alle zwei Stunden das Fläschchen. Foto: Zoo Augsburg

    Eine Frage beschäftigt die Fans des Augsburger Zoos besonders: Wann kann man den kleinen Nashornbullen Kibo zum ersten Mal im Gehege sehen? Am Samstag kam das Jungtier zur Welt, bisher hat der Zoo nur zwei Fotos veröffentlicht.

    Fotos werden für einige Zeit aber das einzige sein, was man von dem 65 Kilogramm schweren Baby zu sehen bekommt. Denn bis auf unabsehbare Zeit bleibt Kibo im Stall – zu seinem eigenen Schutz. Man müsse erst sehen, wie er sich entwickelt, sagt der Zoo.

    Nashornbaby: Alle zwei Stunden ein Fläschchen

    „Wir haben keine Erfahrung mit Nashorn-Geburten“, gibt Zoo-Chefin Barbara Jantschke zu. Kibo ist das erste Rhino, das in Augsburg zur Welt kam. Deshalb tasten sich die Mitarbeiter behutsam an die Sache heran. Aufmerksamkeit verlangt der Bulle auf jeden Fall: Mutter Kibibi weigert sich, ihr Junges zu säugen, weshalb die Pfleger es mit der Flasche aufziehen. „Alle zwei Stunden bekommt er Fohlen-Ersatzmilch zu trinken“, sagt Barbara Jantschke. Die Milch von Mutter Kibibi abzupumpen, sei nicht möglich: Bei einem Nashorn funktioniere das nicht so einfach wie bei einer Kuh.

    Ob Kibibi ihr Junges irgendwann doch noch annimmt, ist schwer zu sagen. Auch hier gibt es im Zoo keine Erfahrungswerte. „Wir erkundigen uns gerade europaweit, wie es anderswo gelaufen ist“, sagt Barbara Jantschke. Daraus auf Augsburger Verhältnisse zu schließen, sei aber nicht möglich. Säugen wird die elfjährige Nashorn-Dame ihr Junges aber wohl nie – schon deshalb, weil der Milchfluss schnell nachlassen wird, wenn das Junge nicht trinkt.

    Zoo wartete lange auf Nachwuchs bei den Nashörnern

    Kibo, das erste Nashornbaby im Zoo Augsburg.
    Kibo, das erste Nashornbaby im Zoo Augsburg. Foto: Zoo Augsburg

    Der Versuch, in Augsburg Breitmaulnashörner zu züchten, währt schon einige Jahre. 2008 wurden Chris und Kibibi aus Südafrika importiert. Die beiden Kühe waren damals vier Jahre alt, mit dem Nachwuchs klappte es trotzdem nicht. Dies lag an Daniel, einem Bullen, der offenbar nicht viel von jungen Weibchen hielt: Chris und Kibibi würdigte er keines Blickes. Nur mit Baby, der Nashorndame, mit der er schon in Salzburg zusammengelebt hatte, kam er zurecht. Für Nachwuchs aber war Baby mit über 40 Jahren zu alt.

    Im Jahr 2010 stieß Bulle Kifarou zur Herde. Im Augsburger Zoo hoffte man, dass er die Nashorndamen decken würde, doch auch dieser Versuch ging schief. Tierärzte stellten fest, dass Kifarou einen Penisbruch hat und deshalb keinen Nachwuchs zeugen kann. 2014 gab man den Bullen nach Duisburg ab und holte stattdessen Bantu. Er fühlte sich in Augsburg schnell heimisch und übernahm den „Job“, der ihm zugedacht war: Bantu ist der Vater von Kibo und einem zweiten Nashornbaby, das in ein bis zwei Wochen erwartet wird. Denn auch Nashornkuh Chris ist trächtig.

    Aktuell umfasst die Herde im Augsburger Zoo vier Tiere

    Aktuell leben vier Rhinos in Augsburg: Chris, Kibibi, Baby und Kibo. Bulle Daniel musste im im Mai 2015 mit 44 Jahren eingeschläfert werden. Bulle Bantu ist derzeit an einen belgischen Zoo ausgeliehen, auch dort soll er für Nachwuchs sorgen. Irgendwann wird er aber in den Augsburger Tierpark zurückkehren. Seine Kinder werden die Einrichtung dann wohl verlassen müssen. Hintergrund: Mit Kibo könnte es Rivalenkämpfe geben, weil er selbst ein Bulle ist. Ist das zweite Baby, das bald geboren wird, eine Kuh, müsste laut Jantschke verhindert werden, dass Bantu seinen eigenen Nachwuchs deckt.

    Die Freude vieler Augsburger über Nachwuchs Kibo ist groß. Doch wie immer, wenn es um Tierhaltung in Zoos und Zirkussen gibt, kommt auch Kritik: Wildtiere sollten gar nicht erst in Gehegen gehalten werden, wird argumentiert. Der Augsburger Zoo hat zuletzt rund 1,2 Millionen Euro in eine neue Nashorn-Anlage investiert. Sie wurde 2008 fertiggestellt und bietet Platz für sechs Tiere. Es gibt sechs Boxen und zwei Gehege. Bei Besuchern ist das Afrika-Panorama, eine der zentralen Anlagen im Zoo, beliebt. Zuletzt hatte es an Attraktivität eingebüßt, da der Zoo sich entschloss, auf die Haltung von Giraffen zu verzichten. Die Anlage war nicht mehr geeignet.

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