Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit ist es so weit: Das neue Studierendenwohnheim der Kolping-Stiftung in der Salomon-Idler-Straße im Augsburger Univiertel ist offiziell eingeweiht worden. Generalvikar Wolfgang Hacker spendete dem Haus Gottes Segen und wünschte den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass es für sie zu einem richtigen Zuhause werde. Bereits seit Oktober leben im Wohnheim 78 Studentinnen und Studenten. Das neue Gebäude ist aber nicht nur ein Baustein im Kampf um bezahlbaren Wohnraum, sondern auch städtebaulich ein Fortschritt, finden die Architekten.
Vier Stockwerke, 78 Einzelzimmer und ein Doppelzimmer, dazu Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsräume: Das sind die nackten Fakten des neuen Studierendenwohnheims „Zum Guten Hirten“ der Kolping-Stiftung, das in der Salomon-Idler-Straße am Europaplatz entstanden ist. Investoren sind das Bistum Augsburg, 2,7 der elf Millionen Euro kommen vom Freistaat Bayern. „Für Studierende ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Das erleben wir regelmäßig, wenn verzweifelte Eltern oder Studierende sich bei uns melden“, berichtet Heinrich Lang, Geschäftsführer der Kolping-Stiftung Augsburg. Man sei deshalb froh, das Angebot mit Unterstützung des Freistaats erweitern zu können. Lob fürs Bistum gab es unterdessen vonseiten des Bauministeriums. Es sei nicht selbstverständlich, dass in der aktuellen Lage in eine solche Anlage investiert werde. Dafür sei man dankbar, so Ministerialdirektorin Ingrid Simet.
Wohnheim ist „gute Lösung“ für den Lückenschluss am Europaplatz
Auch beim Studierendenwerk sieht man den Neubau angesichts der Lage am Wohnungsmarkt positiv. Die 1566 eigenen Wohnheim-Plätze seien belegt, fast 650 junge Menschen stünden auf der Warteliste. Neben der Verfügbarkeit spielten zudem die Kosten eine Rolle. Für ein nicht gefördertes Studentenappartement würden auf dem Wohnungsmarkt derzeit je nach Größe, Lage und Ausstattung zwischen 400 und 900 Euro aufgerufen. Die Mieten für Zimmer in den öffentlich geförderten Wohnheimen des Studierendenwerks schlagen dagegen nur mit 271 bis 427 Euro Warmmiete zu Buche. Im neuen Wohnheim „Zum Guten Hirten“ werden monatlich 396 Euro warm fällig.
Doch das Wohnheim ist nicht nur aus Sicht der Studierenden ein Gewinn - vor allem in dieser Lage direkt am Campus der Universität. Für Architekt Stefan Schrammel ist das Gebäude zudem ein gelungener städtebaulicher Lückenschluss im Univiertel. Seit 2015 gebe es verschiedene Planungen, wie man die Fläche auf dem Europaplatz neben der Kirche „Zum Guten Hirten“ nutzen könnte und sollte. Einigen konnte man sich lange nicht. Mit dem Wohnheim und dessen Architektur, die sich gut in die Umgebung einfüge, sei nun eine gute Lösung gelungen.
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