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Wohnen in Augsburg: Wohnbaugruppe plant mehr Neubau

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Die Wohnbaugruppe will in Augsburg wieder mehr bauen

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    Im Prinz-Karl-Viertel hat die Wohnbaugruppe am Mittwoch das Richtfest beim Bau von 47 Wohnungen gefeiert.
    Im Prinz-Karl-Viertel hat die Wohnbaugruppe am Mittwoch das Richtfest beim Bau von 47 Wohnungen gefeiert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die städtische Wohnbaugruppe will, nachdem angesichts der Baukrise zuletzt der Start aller Neubauprojekte auf Eis gelegt worden war, nun wieder verstärkt beim Thema Wohnungen im "Puppenkisten-Viertel" in der Urmelstraße in Lechhausen geplant, für 2025 sehen die Pläne dann den Baubeginn für rund 190 neue Wohnungen an zwei Standorten vor. 

    Kommendes Jahr soll der Bau von 70 Wohnungen in der Mariusstraße in Inningen neben der Freiwilligen Feuerwehr sowie von etwa 120 Wohnungen in der Schillstraße auf dem Technikhof der Wohnbaugruppe starten. Mit 10.700 Wohnungen ist die WBG der größte Augsburger Vermieter, gleichzeitig zählt das Unternehmen aufgrund der sozialen Ausrichtung zu den günstigsten Vermietern. 

    Der Wohnungsbau in Augsburg stockt insgesamt

    Die WBG feierte am Mittwoch das Richtfest bei ihrem einzigen aktuell in Bau befindlichen Wohn-Neubauprojekt im Prinz-Karl-Viertel zwischen Hochfeld und Bismarckviertel. Dort entstehen 47 Wohnungen, die im zweiten Quartal 2025 bezugsfertig sein sollen. Im vorangegangenen Jahr wurden rund 270 Neubauwohnungen der WBG im Reese- und Sheridanpark sowie im Michaelipark (Pfersee) fertiggestellt, die aber schon vor der Baukrise begonnen wurden. Der Neubeginn von Bauprojekten wurde seit eineinhalb Jahren zurückgestellt.

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte am Mittwoch beim Hebauf, der Wohnungsbau in Augsburg insgesamt liege weiterhin brach. Wie berichtet brach die Zahl der fertiggestellten Wohnungen - gemessen am Zuzug ohnehin zu gering - im vergangenen Jahr noch mal ein. Momentan gibt es nur wenige Neubauvorhaben, sei es im privaten oder geförderten Sektor. Zuletzt startete aber in Haunstetten der Bau von 290 Wohnungen nahe der Brahmsstraße (wir berichteten) durch einen Bauträger aus Weiden. Auch das St.-Ulrichswerk, der Bauträger der Diözese, nahm ein Neubauvorhaben mit geförderten Wohnungen in der Frischstraße nahe dem Siebentischpark in Angriff. 

    "Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum dringender denn je."

    Insgesamt tut sich aber nach wie vor wenig, zumal im preisgünstigen Segment in den kommenden Jahren ein Rückgang an geförderten Wohnungen (früher Sozialwohnungen) in Augsburg insgesamt absehbar ist (wir berichteten). "Es ist gut, dass die Wohnbaugruppe nun weiterbaut - zwar mit angezogener Handbremse, aber immerhin. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum dringender denn je", so Weber. Im kommenden Jahr würden durch die kommunale Wohnungsbaugesellschaft immerhin fast 200 Wohnungen neu in Angriff genommen, wobei die WBG aufgrund der Baupause erst einmal hinter dem bis 2026 gesteckten Ziel von 11.000 Wohnungen zurückbleibt. Weber sieht Bund und Land in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zu verbessern. "Mich ärgert massiv, dass so wenig passiert", so Weber. 

    WBG-Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe.
    WBG-Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe. Foto: Silvio Wyszengrad

    WBG-Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe sagte, dass man nur unter Ausschöpfung aller Förderszenarien und mit etwas Unterstützung der Stadt im Prinz-Karl-Viertel bauen konnte. Die 47 Wohnungen kosten 19,5 Millionen Euro, was pro Wohnung im Schnitt 415.000 Euro ausmacht. Wenigstens müsse man anders als ein privater Bauherr aber keine Gewinne erzielen, sondern "nur" kostendeckend bauen. Damit sich der Neubau rechnet, verlangt die Wohnbaugruppe 13 Euro pro Quadratmeter an Miete, was weit über dem Schnitt für ihren gesamten Wohnungsbestand (etwa 6,50 Euro) liegt. Da es sich um geförderte Wohnungen handelt, gibt es für Mieter einen staatlichen Zuschuss, der nach dem Einkommen gestaffelt ist. Für die niedrigste Einkommensstufe ergibt sich eine Kaltmiete von sieben Euro pro Quadratmeter, in der obersten Einkommensstufe sind es neun Euro. 

    Das Prinz-Karl-Viertel ist jetzt fast fertig

    Mit dem WBG-Vorhaben im Prinz-Karl-Viertel wird die Wohnbebauung der ehemaligen Kasernenfläche zwischen Von-der-Tann-Straße und Schertlinstraße nach etwa 20 Jahren Entwicklungszeit abgeschlossen. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden zwischen den beiden historischen Backsteingebäuden entlang einer Grünachse zahlreiche moderne Mehrfamilienhäuser mit teils innovativen Ansätzen. Das neue WBG-Gebäude wird eine Mischung aus 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen haben. Geplant sind 35 Autostellplätze und 101 Fahrradabstellplätze. Jeder Hausaufgang wird über einen Dachgarten verfügen, der von allen Mietern gemeinschaftlich genutzt werden kann. Mit der anstehenden Sanierung/Neubebauung des früheren Gefängnis-Areals am Rand des Quartiers durch die Hochschule wird die Entwicklung des Prinz-Karl-Viertels in einigen Jahren abgeschlossen sein. 

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