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Wirtschaft: Kuka: Ehemalige Azubis treffen sich nach 60 Jahren wieder

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Kuka: Ehemalige Azubis treffen sich nach 60 Jahren wieder

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    Das waren die Herren 1958, als sie ihre Ausbildung beim heutigen Roboterbauer begannen.
    Das waren die Herren 1958, als sie ihre Ausbildung beim heutigen Roboterbauer begannen. Foto: privat

    1958 war es, als Werner Götz bei der Kuka in Augsburg seine Ausbildung zum Maschinenbauer gemacht hat – zusammen mit 17 oder 18 anderen jungen Männern, wie er sagt. Damals war der Sitz des heutigen Roboterbauers noch am Oberhauser Bahnhof und es gab Unternehmenssparten, in denen Strumpfstrickmaschinen entwickelt und gefertigt wurden.

    Seither hat sich vieles verändert. Kuka ist auf ein Areal zwischen der Zugspitzstraße und der Blücherstraße gezogen und hat sich als Roboterbauer weltweit einen Namen gemacht. Werner Götz hat von dieser Entwicklung nur über Umwege mitbekommen, denn er hat Kuka direkt nach der Ausbildung verlassen und lebt heute in der Nähe von Ingolstadt. Losgelassen hat ihn sein Ausbildungsbetrieb aber nie, und so hat sich der 77-Jährige zum Ziel gesetzt, den Roboterbauer nach 60 Jahren wieder zu besuchen – zusammen mit seinen Azubi-Kollegen von damals. So recherchierte Götz ein Vierteljahr lang intensiv im Internet, über alte Kontakte und das Telefonbuch, um möglichst viele der Herren wieder zu finden. Über Kollegen, die bis zur Rente bei Kuka beschäftigt waren, knüpfte er Kontakte zum Betriebsrat und organisierte eine Führung vor Ort. Mit Erfolg: Zehn der damaligen Kollegen und auch zwei der Ausbilder, heute 91 und 79 Jahre alt, haben sich gemeldet und für ein Treffen zugesagt.

    Bei den Gesprächen erfuhr man auch von tragischen Schicksalen

    „Es war toll zu sehen, wie groß die Freude war, dass man sich nach all den Jahren wieder getroffen hat“, erzählt Götz von dem emotionalen Moment. Manchen habe man sofort wieder erkannt, bei anderen musste man nachfragen, um wen es sich denn handelt. Bei den Gesprächen erfuhr man aber auch von tragischen Einzelschicksalen einiger Kollegen. „Mancher der Herren ist bereits gestorben, einer ist offenbar aus einem Fenster gestürzt und seither schwer behindert“, berichtet Götz. Das habe ihn sehr mitgenommen. Positiv angetan war er dagegen von seinem Ausbilder, der mit 91 Jahren immer noch sehr rüstig sei. Damit der Kontakt weiter am Leben erhalten wird, wollen sich die ehemaligen Kukaner künftig öfters treffen. „Vielleicht liest ja jemand, der diesmal nicht dabei war, davon und meldet sich bei mir“, würde sich Werner Götz freuen.

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