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Helfen – oder Petzen? Wenn Augsburger zu "Anzeigenhauptmeistern" werden
![Per App können Augsburger Bürger Falschparker bequem und rechtssicher melden. Per App können Augsburger Bürger Falschparker bequem und rechtssicher melden.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Über Apps ist es einfach geworden, falsch abgestellte Fahrzeuge bei den Behörden zu melden. Doch nicht über jede Hilfe ist das Augsburger Ordnungsamt glücklich.
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Falsch geparkte Autos zwingen Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer zu gefährlichen Ausweichmanövern – auf der Straße blockieren sie Einfahrten oder Rettungswege. Die städtischen Parkraumüberwacherinnen und -überwacher versuchen, der Lage Herr zu werden. Und regelmäßig greifen auch Bürgerinnen und Bürger zum Handy oder zu Kamera und Stift, um falsch geparkte Fahrzeuge an die Stadt zu melden. Die ist über Hilfe dankbar, allerdings nicht über jede.
Über Websites oder mittels App ist es mittlerweile einfach, Falschparker an die Behörden zu melden. Die Apps heißen "Knölli", "Wegeheld", "Parkcontrol24" oder einfach nur "Falschparker". Fast alle bieten eine Anleitung, wie die Fahrzeuge zu fotografieren sind, damit die Behörden gegen sie vorgehen können, manche schicken die Meldung gleich auf Knopfdruck an das zuständige Ordnungsamt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Thema zuletzt durch den selbsternannten "Anzeigenhauptmeister". Der 18-jährige Niclas Matthei tourt durch Deutschland mit dem Ziel, in jeder Stadt und Gemeinde mindestens einen Falschparker anzuzeigen. Angeblich soll er 2023 über 4000 Anzeigen erstattet haben. Anfang April war er auch in Augsburg zu Besuch, auch hier wurde er offenbar schnell fündig, wie Beiträge in sozialen Medien zeigen.
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Für wen / Warum wurde dort überhaupt eine solche Ver-
kehrsregelung („ Spielstraße “) getroffen ?
Werden da „ Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer
zu gefährlichen Ausweichmanövern gezwungen “ oder
werden dort „ Einfahrten oder Rettungswege “ blockiert ?
Es ist nichts dagegen einzuwenden eine berechtigte Anzeige zu erstatten. Ist wie überall im Leben. Die Umstände und die Art und Weise sind entscheidend. Wir müssen uns halt klar sein wo man hin will. Wollen wir störende Dinge abstellen wie in einer Demokratie berechtigt oder generell jeden und alles anzeigen, überwachen und in einer DDR 2. 0 leben? Der Grat ist schmal zwischen einer freien Gesellschaft in der störende Verstöße gemeldet werden und einer Gesellschaft der Bespitzelung und des Misstrauens wie in der DDR 6 mit den informellen Mitarbeitern der Stasi die alles und jeden zur Anzeige brachten und so eine unfreie Gesellschaft mit generellem Misstrauen von jedem gegen jeden prägte. Berechtigte Anzeige ja aber Blockwarte wie zur NS Zeit, IMs wie zur Stasi Zeit braucht kein Mensch.
Zustimmung, alles richtig, nur mit einem feien Unterschied:
In Unrechtsstaaten wird das Bespitzelungssystem staatlich gefördert, bei uns zum Glück nicht. Solche Menschen haben also in freien Gesellschaften einen inneren Antrieb, dem entweder ein übertriebener Gerechtigkeits- und Ordnungssinn zugrunde liegt, oder eher denunziantische Züge hat. Beides halte ich für gefährlich und spaltet das friedliche Zusammenleben. Möchten die Petzer selbst aufgeschrieben werden? Natürlich nicht.
Gefahrenabwehr und Strafverfolgung ist Sache der Behörden. Zugeparkte Feuerwehreinfahrten, Ein- und Ausfahrten und der eigene Parkplatz sind Ausnahmen.
Die Straße auf dem zweiten Foto, da ist links meine Ausfahrt aus der Tiefgarage. Die rechte Seite (wo der rote PKW steht), ist eine Spielstraße. Diese ist ständig zugeparkt, sodass Fahrradfahrer und Fußgänger auf der Straße laufen müssen.
"In einer verkehrsberuhigten Zone (umgangssprachlich Spielstraße) ist Parken nur in speziell ausgewiesenen Zonen erlaubt. Allerdings sind Fußgänger und Fahrzeuge gleichberechtigt. Fußgänger, egal ob klein oder groß, müssen nicht am Fahrbahnrand gehen, sondern dürfen die gesamte Straße nutzen. Wenn nötig, müssen Fahrzeuge warten,"
Das ist schon klar, nur manche gehen Gassi, oder wollen eben einfach stehen und die Umgebung beobachten (Wir haben einen Altenheim daneben). Ich nötige keinen dazu schneller zu laufen, nur es ist halt eine Erleichterung wenn mehr Platz da ist, wenn auch z.B. Fahrräder entgegenkommen.
"Wenn klar sei, dass jemand nur Leute ärgern wolle und damit ein Stück weit Missbrauch betreibe, wisse das Ordnungsamt das einzuordnen."
Ach echt? Wenn ich also den notorischen Falschparker anzeige, der auch auf verbale Hinweise nichts an seiner "Ich parke wo es mir passt"-Mentalität ändern will, dann ist das Mißbrauch weil ich den ärgern will? Und der Ärger den ich jedes mal mit diesem Falschparker habe ist mein Privatvergnügen?
Stimme ich voll und ganz zu, was den Ärger über notorische Falschparker angeht. Manche Leute parken, wo es ihnen gerade passt, Verkehrsregeln und Parkverbote sind wohl nur was für Schwächlinge. Auch Gespräche mit den entsprechenden Personen bewirken rein gar nichts. Insofern bleibt einem irgendwann nur noch die Möglichkeit der Anzeige. Jeder, der ein Auto fährt, kennt die Verkehrsregeln!
Radwegparker, die gemeldet werden, haben beim Ordnungsamt Augsburg nichts zu befürchten. 2 Autos auf einmal in der Haunstetter Straße sperrten im verschneiten Winter den ganzen Gehweg und ich musste auf die Straße zur Hauptverkehrszeit ausweichen. Keine Reaktion vom Ordnungsamt.
So sieht die Wahrheit aus.
Aus "klaren Vollzugsdefiziten" entstehen "Gewohnheitsrechte". Weder Polizei noch Ordnungsamt haben hier z.B. einen 2-wöchigen Gehwegparker sanktioniert. Parken im Halteverbot auch gang und gäbe. Tagelang. Wochenlang. Viele Bürger verzichten schlichtweg aufs Melden, weil es sich bei den Asozialen in der Regel um Nachbarschaft handelt und man auf einen 50-jährigen Bürgerkrieg keine Lust hat. Das hat dann zwei Effekte, der Asiziale wird nie korrigiert in seinem Verhalten und das Ordnungsamt sowie Polizei sagen "Ja wenn wir keine Meldungen kriegen...." Also passiert auch von der Seite nichts, da hat man wichtigeres zu tun. Radler am Osramsteg aufschreiben zum Beispiel.