Immer wieder musste Robert Faber im langen Gang des Kellers der JVA Gablingen den Boden wischen. Manchmal hörte er diese Schreie in den besonderen Zellen. „Ich habe Misshandlungen nie gesehen, aber ich habe sie gehört“, sagt der Ex-Häftling. Der 28-Jährige verfolgt in diesen Tagen die Schlagzeilen um das Gefängnis bei Augsburg ganz genau. Im Fokus des mutmaßlichen Misshandlungsskandals stehen die stellvertretende Leiterin und Kräfte der Sicherheitsgruppe (SIG) der JVA, bei der es sich um eine spezielle Einsatztruppe innerhalb der Gefängnismauern handelt. Faber war während seiner Haftzeit als Reinigungskraft eingeteilt. Er hat regelmäßig in mehreren Räumlichkeiten geputzt – auch im Keller. Dort befinden sich die sogenannten besonders gesicherten Hafträume, in denen jene Übergriffe passiert sein sollen. Ein weiterer Ex-Häftling, Mark Eder, schildert, wie diese Zelle ihn bis in seine Träume verfolgt.
Justizskandal
Kein Wort von Herrn Söder zu den Vorgängen. Aber über die Ampel hat er heute schon wieder gewettet!
Die Vorgänge in Gablingen – die Haftanstalt, die fast schon als Vorzeigeknast angepriesen wurde – sind nicht nur skandalös,. Das ist eine ausgewachsene Sauerei. Egal, warum jemand in Haft ist, er ist ein Mensch und als solcher ist er zu behandeln. Der Zustand des Ausgeliefertseins und der Isolation von der Außenwelt ist schlimm genug, aber wenn solche Zustände wie in Gablingen einreißen, dann muss das komplett aufgeklärt werden und darf künftig nicht mehr passieren.
Sorry, aber es ist kaum vorstellbar dass unter einem CSU Justizminister ein handfester Justizskandal aufgedeckt wird. Erinnerungen an Gustl Mollath und den jungen Berufsschüler Tennessee Eisenberg in Regensburg werden wach.
Wobei Mollath in der forensischen Psychiatrie sass und Eisenberg fremd- und eigengefährend war. Zwei total verschiedene Fälle die nichts mit einer JVA zu tun haben.
Und immer noch kein Wort von der Leiterin dieser "Anstalt"...
Man fragt sich, was eigentlich die Anstaltsleiterin gemacht hat bzw. macht, wenn ihre Vertreterin offenbar in kürzester alles ändern kann, ohne dass jemand einschreitet.
Gute Frage. Aus einem Portrait der Zeitung ist zu entnehmen, dass die Leiterin mittlerweile 62 Jahre alt sein müsste. Da sie offensichtlich kaum mehr in der Anstalt anzutreffen war, bereitet sie sich wohl schon auf ihren Ruhestand vor. Anscheinend gibt es in solch einer Anstalt für das Leitungspersonal nicht besonders viel zu tun.
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