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Von der Gersthofer Kirchweih auf den Augsburger Plärrer: Wie stehen „Bobs“ Chancen?

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„Bob“ will Plärrer-Festwirt werden - wie stehen seine Chancen dafür?

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    Der Augsburger Gastronom Stefan „Bob“ Meitinger hat sich als Festwirt für den Plärrer beworben. Derzeit ist er mit „Habo´s Festschänke“ auf der Gersthofer Kirchweih vertreten.
    Der Augsburger Gastronom Stefan „Bob“ Meitinger hat sich als Festwirt für den Plärrer beworben. Derzeit ist er mit „Habo´s Festschänke“ auf der Gersthofer Kirchweih vertreten. Foto: Marcus Merk

    Stefan Meitinger, den alle nur „Bob“ nennen, ist vieles. Betreiber von Lokalen und Bowlingbahnen, Veranstalter des Sommer-am-Kiez-Festivals - und jetzt gerade auch Festwirt auf der Kirchweih in Gersthofen. Doch er will noch mehr: Meitinger will Festwirt auf Schwabens größtem Volksfest werden - auf dem Augsburger Plärrer. Eine Bewerbung für den Herbstplärrer 2025 und Frühjahrsplärrer 2026 hat er eingereicht. Bei einer Pressekonferenz hat er selbstbewusst klargemacht, dass er sich das zutraut. Damit sein Wunsch wahr wird, müsste er entweder mit einem dritten Zelt auf das Fest kommen - oder er müsste eines der beiden bestehenden Zelte verdrängen. Die derzeitigen Festwirte sind von den Plänen wenig begeistert. „Ein drittes Zelt wäre absoluter Schwachsinn“, findet Tina Held, Wirtin des Schallerzelts, deutliche Worte.

    Nach einem Punkteverfahren werden die Bewerbungen für den Plärrer geprüft und bewertet. Zahlreiche Kriterien spielen in die Entscheidung mit hinein - etwa die Preisgestaltung, die Familienfreundlichkeit, die Ausstattung, die Zuverlässigkeit eines Bewerbers oder die Volksfesterfahrung. Meitinger fühlt sich den Anforderungen gewachsen. Erfahrungen in der Festzelt- und Gastronomiebranche habe er genauso anführen können wie die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern. Doch es dürfte dennoch schwierig für ihn werden, auf dem Plärrer zu landen. Dass die Stadt aufgrund seiner Bewerbung ein weiteres, drittes Zelt auf dem Plärrer zulassen könnte, ist fraglich.

    Augsburger Plärrer: Stadtratsbeschluss schließt ein drittes Festzelt momentan aus

    Der Augsburger Stadtrat habe im Februar 2020 beschlossen, dass künftig bis auf Weiteres zwei Festzelte auf dem Augsburger Plärrer ausreichend sind, teilt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) auf Anfrage mit. Der nicht gegebene Bedarf, beziehungsweise die nicht ausreichend bestehende Nachfrage, seien der Grund für diese Entscheidung gewesen. „Wir sehen hier keine Veränderung im Bereich der Nachfrage“, betont Hübschle. Ein drittes Zelt komme für den Plärrer also nicht infrage.

    Bleibt für „Bob“ folglich nur die Möglichkeit, sich mit seinem Konzept und den übrigen Faktoren, die von der Stadt bewertet werden, gegen einen der traditionellen Festwirte durchzusetzen. „Frischen Wind im Festgeschehen“, verspricht Stefan Meitinger. Ihm würde zuweilen das Herz bluten, wenn er auf dem Plärrer unter der Woche leere Bierzelte sehe. Tina Held kontert, dass ihr Schallerzelt unter der Woche „alles andere als leer“ sei. Natürlich sei ihr Zelt unter der Woche nicht so voll wie am Wochenende, aber der Rosa Montag und auch Bands wie Helter Skelter würden die Bierbänke füllen. Meitinger stelle sich den Betrieb eines Festzelts zu einfach vor, schlussfolgert die Wirtin. Sie sei genauso wie Festwirt Thomas Kempter vom Binswanger-Zelt in dieser Tradition aufgewachsen - sie hätten den Betrieb von klein auf gelernt. Die Ausrichtung ihrer beiden Zelte würde sich gut ergänzen, findet sie.

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    Domenico Salerno heizte am Montag auf der Gersthofer Kirchweih die Party an. Im Zelt wurde ausgelassen gefeiert. Hier gibt es die besten Bilder vom Abend.

    Thomas Kempter gibt sich gelassen. Es stehe jedem frei, sich um einen Platz auf dem Plärrer zu bewerben. „Ich glaube nicht, dass er den jetzigen Betrieben den Platz streitig machen kann.“ Die Stadt Augsburg könne froh sein, zwei so gute und langjährige Betriebe auf dem Plärrer zu haben. Dass sein Zelt unter der Woche leer bliebe, stimme nicht. Natürlich sei aber auch im Binswanger-Zelt unter der Woche weniger los als am Wochenende. Die Stadt habe ihre Erfahrungen mit Stefan Meitinger als Festwirt auf der Lechhauser Kirchweih gemacht, so Kempter. 2022 war der Gastronom mit einem Zelt auf der Kirchweih vertreten - das kam beim Publikum gut an, es gab aber teils auch Konflikte und Probleme mit der Stadt. „In Gersthofen muss er sich auch erst einmal beweisen. Von seiner Ankündigung lasse ich mich nicht verrückt machen“, sagt Kempter.

    Mit einer Entscheidung, wer Festwirt wird, kann im Januar gerechnet werden

    Meitinger und sein Geschäftspartner Bernd Happacher sind mit ihrer „Habo´s Festschänke“ am Wochenende gut in Gersthofen gestartet - auch am Montagabend gab es bei der italienischen Nacht ein volles Zelt, doch am Mittwochabend etwa blieben auch bei ihm einige Bierbänke leer, heißt es aus Gersthofen. Bewerbungsschluss für den kommenden Herbstplärrer war der 15. Oktober. Ob die Bewerbung von Erfolg gekrönt war, erfahren die potenziellen Zeltbetreiber drei Monate nach Bewerbungsschluss. Wie das Konzept von Stefan Meitinger bei der Stadt ankommt, will Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle nicht kommentieren. „Eine Bewertung erfolgt im Rahmen der Vergabeentscheidung, der zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorgegriffen werden kann und darf.“

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    2 Kommentare
    Friedrich Behrendt

    es darf sich aber schon gefragt werden warum der Smarte Herr Kemper den Platz in Gersthofen verloren hat ! na ja von der alten Firma Binswanger ist ja sowieso fast nichts mehr Über ! nun ja der alte Herr Binswanger hat ja auch gearbeitet !!

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    Walter Koenig

    Viel Ahnung haben Sie wirklich nicht. Herr Kempter hat den Platz in Gersthofen nicht verloren, sondern er hat ihn selber aufgegeben. https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/gersthofen-binswanger-verzichtet-auf-die-gersthofer-kirchweih-id63150406.html Und Ihre Unterstellung, dass Herr Kempter nicht arbeiten würde, die ist schlicht eine Frechheit! https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-im-binswanger-zelt-auf-dem-plaerrer-uebernimmt-die-naechste-generation-id63804376.html Im Gegensatz zu Ihnen kenne ich die Leute recht gut aus meiner beruflichen Tätigkeit, und mir sind auch die Probleme von Schaustellern und Marktkaufleuten nicht fremd.

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